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1.5.4 Einheitskonzepte im NT

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Ist eine Einheitsaussage originär mit der Tradition verbunden, so stellt sich die Frage, wie sie sich inhaltlich zu den anderen Teilen der Tradition verhält. Vor dem Hintergrund der bereits geleisteten Interpretationen zu 3,26–28c soll noch intensiver nach Einheitsvorstellungen in den neutestamentlichen Schriften (speziell εἷς-Aussagen) gefragt werden, um die so gewonnenen Ergebnisse auf ihre Aussagekraft für eine Existenz ἐν Χριστῷ Ἰησοῦ hin auszuwerten.

„εἷς here has the meaning ‚one‘ in contrast to the parts of which a whole is made up’, as suggested by the contrast with ‚all‘ (πάντες). It stresses wholeness or unity.“1 Die semantische Grundbedeutung von εἷς „einer im Gegensatz zu einer Mehrzahl“ ist so eindeutig und unbestreitbar,2 dass die Frage aufkommt, wie man überhaupt zu einer Gleichheitsaussage für Gal 3,28d kommen kann – wohl nur mit einer eindeutigen Harmonisierungsabsicht: Wer 3,28a–c als Negierung sämtlicher Unterschiede versteht, will im Folgenden in εἷς keine in Christus begründete Einheit, sondern vielmehr eine in der Taufe durch Christus bewirkte Gleichheit sehen.

So stellt sich nun die Frage, welche Konzepte und Vorstellungen von Einheit und Einzigkeit lassen sich im NT, speziell in den paulinischen Schriften finden und können sie für 3,28d in Anschlag gebracht werden? Die in den unterschiedlichsten frühchristlichen Schriften hoch gewertete, oftmals angemahnte Bedeutung der Einheit scheint zwei grundsätzliche Wurzeln zu haben: einerseits die allgemeine Wertschätzung der Einheit und andererseits die Einzigkeit Gottes.

Die Taufe auf den Tod Christi

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