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2.3 ἐγὼ μέν εἰμι Παύλου, ἐγὼ δὲ Ἀπολλῶ, ἐγὼ δὲ Κηφᾶ, ἐγὼ δὲ Χριστοῦ (1Kor 1,12)

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Bei den vier von Paulus referierten Selbstaussagen handelt es sich um Genitive der Zugehörigkeit,1 mit deren Hilfe „sich die einzelnen exklusiv einer Autorität zu[ordnen]“.2 Doch wurden diese drei Protagonisten der frühchristlichen Kirche tatsächlich gleichwertig mit Christus wahrgenommen, wie es die parallele Konstruktion vermuten lässt und demnach in einem Konkurrenzverhältnis gesehen? Schnackenburg sieht dies zwar nicht gegeben, wohl aber eine gewisse Gefahr dahingehend.3 Diese Vermutung scheint zwar vorstellbar, wird von ihm aber in keiner Weise begründet. Eine nähere Bestimmung der Art des Zugehörigkeitsgefühles und dessen Zustandekommen wären hilfreich. Es wird diesbezüglich verschiedentlich versucht, eine Gemeinsamkeit der Bedeutung bzw. Funktion der drei / vier Personen festzustellen, welche näheren Aufschluss über die Entstehung der Gruppierungen geben könnte.4

Es handelt sich bei Paulus5 und Apollos6, wie an späterer Stelle (1Kor 3f) noch ausführlicher thematisiert, um Mitarbeiter der Gemeinde: Paulus bezeichnet sich in diesem Zusammenhang als denjenigen, der den Grund gelegt (θεμέλιον ἔθηκα [3,10]) bzw. gepflanzt hat (ἐγὼ ἐφύτευσα [3,6]), Apollos habe weitergebaut (ἄλλος δὲ ἐποικοδομεῖ [3,10]) bzw. gegossen (ἐπότισεν [3,6]). Auch Kephas7 findet noch verschiedentlich Erwähnung – stets in neutralen oder positiven Zusammenhängen (3,22; 9,5; 15,5.11). Nach Paulus handelt es sich dabei um unterschiedliche, aber gleichwertige Dienste (ἕν εἰσιν [3,8]). Dagegen betont Paulus, dass diese Beiträge sich fundamental von demjenigen Christi8 und Gottes (ὁ αὐξάνων θεός [3,7]) unterscheiden. Der Versuch, eine Gemeinsamkeit zwischen den benannten Parteihäuptern festzustellen und darüber Vermutungen über die Entstehung der Gruppierungen anstellen zu können, bleibt also ohne Ergebnis. Allein aus dem Wissen, welches man über die Personen und ihr Verhältnis zur korinthischen Gemeinde hat, lässt sich auch kaum belegen, dass sich das enge Zugehörigkeitsgefühl über die Verbindung Täufer–Täufling entwickelt haben könnte. Inwieweit das Taufverständnis aber durchaus Einfluss auf die korinthische Situation gehabt haben dürfte, wie es ja die nachfolgende Argumentation des Paulus vermuten lässt, wird an späterer Stelle noch eingehender diskutiert.

Die Taufe auf den Tod Christi

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