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2.1 Textsemantischer Einstieg

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Paulus reagiert auf Berichte von Leuten der Chloe mit einer beinahe schon emotionalen Argumentation, der man viele Überschriften geben könnte und auch schon gegeben hat – je nachdem, worin man die Problematisierung bzw. das Argumentationsziel des Paulus sieht: „Spaltungen unter den Gläubigen“ (Jerusalemer), „Spaltungen in der Gemeinde“ (Luther 1984), „Feststellung des Tatbestandes und die Widersinnigkeit des Parteientreibens“ (Menge), „Die Grundlosigkeit der Streitigkeiten“ (Zürcher) oder auch „Es gibt nur eine Kirche“ (Zink). Die unterschiedlichen Gruppierungen in der Korinthischen Gemeinde beschäftigen Paulus zweifellos, jedoch scheinen sie bei ihm verschiedene Gedanken und Befürchtungen auszulösen, welche auf verschiedene Weise mit der Taufe verbunden sind und sich v.a. immer wieder um einen drehen: ὁ Χριστός – ἐγὼ δὲ Χριστοῦ (1,12), μεμέρισται ὁ Χριστός; (1,13), γὰρ ἀπέστειλέν με Χριστὸς (1,17), παρακαλῶ […] διὰ τοῦ ὀνόματος τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ (1,10) und schließlich ὁ σταυρὸς τοῦ Χριστοῦ (1,17). In der paulinischen Argumentation ist Christus aber auch noch in einigen anderen Motivfeldern und Themen mitzudenken, welche zunächst im Gegenüber zu Christus angeführt werden, nur um von Paulus als uneigentliche, unzutreffende oder gar absurde Alternativen entlarvt zu werden.

Die parallel formulierte Auflistung der Parteilosungen bildet dabei nur den Anfang. Als könnten Παῦλος, Ἀπολλῶς oder Κηφᾶς gleichwertig neben Christus treten. An seiner eigenen Person führt Paulus dies beispielhaft genauer aus: μὴ Παῦλος ἐσταυρώθη ὑπὲρ ὑμῶν, ἢ εἰς τὸ ὄνομα Παύλου ἐβαπτίσθητε; (1,13b.c). Dabei ist er noch nicht einmal ein häufiger Täufer, sondern vielmehr dankbar, ὅτι οὐδένα ὑμῶν ἐβάπτισα εἰ μὴ Κρίσπον καὶ Γάϊον […] (1,14). Wer in Korinth normalerweise tauft, bleibt offen. Doch worin begründet sich diese Dankbarkeit oder vielleicht eher Erleichterung? ἵνα μή τις εἴπῃ ὅτι εἰς τὸ ἐμὸν ὄνομα ἐβαπτίσθητε (1,15). Und ist dies tatsächlich der einzige Grund?1

Wenn Paulus befürchten muss, man hätte auf seinen Namen getauft, wird zwar verständlicher, wie er auf den zuvor angeführten Vergleich Christus – Paulus kommen konnte. Aber ist dies wirklich geschehen oder ist es zu befürchten? Und wenn ja, wie kam es dazu, dass man auf einen anderen Namen als auf den Christi tauft? Und führt dieser Fehler bei der Taufe zu den kritisierten Gruppenbildungen oder haben diese noch einmal einen anderen Ursprung?

Die Taufe auf den Tod Christi

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