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2.2 ἵνα […] μὴ ᾖ ἐν ὑμῖν σχίσματα (1Kor 1,10)

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Die paulinische Argumentation in 1Kor 1 setzt voraus, dass die Mitglieder der Korinthischen Gemeinde getauft sind und problematisiert darüber deren gegenwärtige Aufsplitterung in mehrere Gruppen. Die meist „Parteien“ genannten Gruppierungen zeichnen sich durch eine jeweilige Zuordnung zu Paulus, Apollos oder Kephas aus. Dass es eine vierte, eine „Christus-Gruppe“ gibt, wirkt bereits irritierend, mehr noch die folgenden, rhetorisch zu verstehenden Fragen: μεμέρισται ὁ Χριστός; μὴ Παῦλος ἐσταυρώθη ὑπὲρ ὑμῶν, ἢ εἰς τὸ ὄνομα Παύλου ἐβαπτίσθητε; (1,13). Damit will Paulus aufzeigen, dass die korinthische Situation längst nicht nur menschliche Sym- und Antipathien zum Ausdruck bringt oder in Spannung zu einem harmonischen Bild von Gemeinde steht. Vielmehr handelt es sich um einen tatsächlichen Widerspruch zu dem, was Christi Kreuz und die Taufe auf seinen Namen eigentlich bewirkt haben müssten. An seiner eigenen Person erklärt er: Eine Paulusgruppe wäre nämlich nur dann legitim oder vorstellbar, wenn er für die Korinther gekreuzigt worden wäre und sie auf seinen Namen getauft worden wären.

Die anfängliche Ermahnung ἵνα τὸ αὐτὸ λέγητε πάντες (1,10) und die Befürchtung von σχίσματα scheint in der Erwähnung der Gruppierungen1 eine Erläuterung zu finden: ὅτι ἕκαστος ὑμῶν λέγει· ἐγὼ μέν εἰμι Παύλου, ἐγὼ δὲ Ἀπολλῶ, ἐγὼ δὲ Κηφᾶ, ἐγὼ δὲ Χριστοῦ (1,12). Die nachfolgenden drei Fragen sind demnach als kritische Hinterfragung der Situation zu verstehen: μεμέρισται ὁ Χριστός; μὴ Παῦλος ἐσταυρώθη ὑπὲρ ὑμῶν, ἢ εἰς τὸ ὄνομα Παύλου ἐβαπτίσθητε; (1,13). Es ist daher zunächst im Folgenden zu klären, um welche Art von Gruppierungen es sich dabei handelt und wie deren Zustandekommen zu erklären ist.

Die Taufe auf den Tod Christi

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