Читать книгу Der Tote vom Oberhaus - Dagmar Isabell Schmidbauer - Страница 22

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Mit einem Korb voller Einkäufe betrat Franziska ihre Wohnung, stellte ihn in der Küche auf die Anrichte und ging ins Bad, um sich ihre verschwitzen Jeans und das Shirt auszuziehen. Nur noch in Unterwäsche gekleidet kam sie zurück, schenkte sich ein großes Glas Eistee ein und trank gierig, bevor sie begann, die Lebensmittel in Kühl- und Vorratsschrank zu räumen. Als sie fertig war, öffnete sie ihre Balkontür, die direkt auf eine kleine Dachterrasse führte, und ließ sich auf den Liegestuhl fallen. Seufzend blinzelte sie in die Abendsonne und schloss die Augen, bis ihr knurrender Magen sie daran erinnerte, dass sie noch nichts gegessen hatte. Es gab Tage, da konnte sie nach dem Dienst stundenlang in der Küche stehen, Gemüse schnippeln und Fleisch anbraten. Heute jedoch hatte sie sich eine Fertiglasagne mitgebracht. Sie nahm ihr Glas mit hinein, schob die Lasagne in die Mikrowelle, schaltete den Laptop ein und stellte sich unter die Dusche. Als sie zurückkam und das Essen noch immer nicht fertig war, überprüfte sie ihr Handy und seufzte: kein Wort von Walter.

Franziska klickte auf die Startseite seiner Homepage, und zumindest von dort aus lächelte er sie genauso an, wie sie sich das von ihm wünschte. Mit einem weiteren Klick wechselte sie zu seinem Blog und wusste im selben Moment nicht, ob sie sich freuen oder ärgern sollte.

Er hatte ihr Bild eingestellt. Nicht ihr Gesicht, das nicht! Zu sehen war das Seidentuch mit ihrem Körper darauf. Die Dokumentation ihrer Lust. Ungebändigte Schöne lautete der Titel, und nachdem Franziska den kurzen Text über die genaue Herstellung des einzigartigen Werks gelesen hatte, war sie froh, dass ihr Name darin nicht auftauchte. Unfähig ihren Blick zu lösen, starrte sie auf die Farben, bis sie vor ihrem Auge verschwammen, bis sie nur noch rote, gelbe und orangefarbene Kreise und Striche sah. Bis sie die Augen schloss, sich zurücklehnte und an den Abend dachte, an dem das Werk entstanden war. In Gedanken stellte sie sich vor, wie das Treffen hätte verlaufen können, wenn nicht dieser alberne Mord dazwischengekommen wäre …

Sie parkte ihr Auto vor der Künstlerwerkstatt. Kaum hatte sie die erste Stufe der Metalltreppe erklommen, da öffnete ihr Walter auch schon die Tür.

„Hallo, Frau Kommissarin, wie schön, dass du endlich kommst!“ Mit seinem hinreißenden Lächeln und nichts auf dem Leib, außer den Boxershorts, kam er ihr entgegen und küsste sie voller Verlangen auf den Mund.

„Bist du allein?“, fragte sie.

Walter antwortete mit schmeichelnder Stimme:

„Ja. Die anderen haben heute Generalprobe im Theater. Wir sind ganz für uns.“ Seine linke Augenbraue zuckte kurz nach oben und ließ Franziska erschaudern.

Er nahm ihre Hand und zog sie die Stufen hinauf, an verschiedenen Türen vorbei, bis zum kleinen Malsaal. Während Walter die Tür schloss, begann Franziska, die Knöpfe ihres Sommerkleides zu öffnen, und als er sich zu ihr umdrehte, stand sie nur noch in Slip und Büstenhalter vor ihm.

„Wow!“, kommentierte er anerkennend, und Franziska sah, dass auch dem Inneren seiner Boxershorts ihr Auftritt gefiel. Verführerisch fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen, öffnete den Verschluss ihres BHs und schob dann langsam und ohne ihren Blick von ihm und seiner Lust zu wenden, die Träger über die Schultern nach unten.

„Warte, lass mich das machen“, rief Walter und kam auf sie zu, um sich an dem wenigen Stoff, den sie jetzt noch auf dem Leib trug, zu schaffen zu machen. Als er niederkniete, um ihren Slip über die Hüften nach unten zu schieben, küsste er ihren Bauchnabel, und als er sich noch weiter nach unten bewegte, fröstelte Franziska trotz der Hitze im Raum. Doch dann schloss sie die Augen, um sich ganz diesem herrlichen Gefühl, diesem weiteren Auflodern ihrer Lust hinzugeben. Beim Aufrichten wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund, als habe er gerade ein köstliches Mahl verspeist und freue sich nun auf den Nachtisch.

„Bist du so weit?“, fragte er und reichte ihr die Hand.

Franziska lächelte. „Oh ja!“

Walter führte sie zu dem Podest, das mitten im Raum stand, und hob sie vorsichtig hinauf. Dann holte er ein Seidentuch und legte es um ihren Körper. Während er die Falten drapierte und versuchte, sie gleichmäßig auf ihrem Körper zu verteilen, schlang er immer wieder seine Arme um sie, was Franziska zusehends erregte.

„Das gefällt dir, was?“

Franziska nickte. „Ja.“

Es war mehr ein Hauch, als eine Antwort.

„Dann warte mal ab, wie dir das gefällt.“ In der einen Hand hielt er jetzt ein großes Glas Wasser, in der anderen einen dicken Pinsel. „Ist ein bisschen kalt, aber ich glaube, du kannst eine Abkühlung vertragen.“

„Ja“, hauchte Franziska erneut und nahm die Arme nach oben, zum Zeichen, dass er alles mit ihr tun konnte. Zuerst fuhr er ihr mit dem Pinsel über die leicht geöffneten Lippen, dann den Hals hinunter, und schließlich die Arminnenseiten wieder hinauf. Franziska musste lachen, weil es schrecklich kitzelte, aber sie blieb in ihrer Position.

„Hältst du das aus?“, fragte Walter, und Franziska nickte. Da tauchte er den Pinsel erneut in das Wasserglas ein und fuhr damit ihren anderen Arm entlang, bis er auf dem Seidenstoff, direkt über ihren Brustwarzen landete. Sie waren hart und aufgerichtet und ausgesprochen begeistert. So bemalte er ihren Körper mit kaltem Wasser, bis das Seidentuch durchnässt war und Franziska hörbar aufstöhnte.

„Ich halt es nicht mehr aus“, gestand sie ihm, und sofort stellte er das Glas beiseite.

„Aber du warst sehr tapfer“, lobte Walter und zog sie in seine Arme. Das Seidentuch klebte nun an ihrem und seinem Körper, und Franziska spürte die Hitze seiner Haut und das Verlangen, dem er bisher nicht nachgegeben hatte. Hastig löste Walter die Spange, mit der er das Seidentuch auf Franziskas Schulter zusammengehalten hatte, zerrte den Stoff von ihrer Haut und schob sie dann, nackt wie sie war, durch den Raum bis zur Werkbank. Dort wischte er mit einer Handbewegung alles, was im Weg war, zur Seite, drehte sie um und drückte ihren Oberkörper mit sanfter Gewalt auf die Arbeitsfläche. Während sie sich mit ihren Armen abstützte, küsste er ihren Rücken vom Nacken bis zum Po, drückte ihre Beine auseinander und drang mit einem kräftigen Stoß tief in sie ein. Franziska schrie so laut auf, dass ihr die Luft wegblieb. Dann jedoch drückte sie den Rücken durch und sich ihm entgegen. Sie stöhnte und schrie vor Erregung und sehnte jeden weiteren Stoß herbei. Ihr Körper wurde von einer einzigen Welle heißer Lust durchströmt.

Als sie den Kopf drehte, um ihn anzuschauen, umfasste er ihre Brüste und drehte sie zu sich, um sie zu küssen. Während seine Lippen immer gieriger wurden, wanderten seine Hände an ihrem Körper entlang, streichelten und liebkosten sie und ließen erst von ihr ab, als sie erneut aufschrie. Als die Lust sie aufbäumte und die Erlösung sie zusammensinken ließ. Als auch er, mit wenigen Stößen, zum Ziel und zur Ruhe kam.


Der Tote vom Oberhaus

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