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Die „Tag- und Nachtbücher“

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Theodor Haeckers „Tag- und Nachtbücher“ zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen der inneren Emigration gegen den Nationalsozialismus. Sie erschienen zwei Jahre nach Haeckers Tod in der Hegner-Bücherei bei Kösel in München, herausgegeben von Heinrich Wild. Dabei handelt es sich jedoch um einen Auswahlband, in dem nur ein Teil dessen, was Haecker sagte und meinte, enthalten war. In der Rezension von Adolf von Grolman in der „Rhein-Neckar-Zeitung“ vom 9. August 1947 heißt es u. a.: „Die Aufzeichnungen Theodor Haeckers als solche sind (...), darüber besteht kein Zweifel, weittragender und schwerer als das, was in dem vorliegenden Auswahlband geboten wird. Ich habe sehr oft mit Haecker sämtliche Probleme, die in den ,Tag- und Nachtbüchern‘ angeschnitten sind, durchgesprochen und weiß, dass Haecker sehr viel radikaler noch dachte, als es möglich war, selbst es in diesen mutigen Blättern niederzulegen. Es ist also nur ein Teil dessen, was Haecker dachte und meinte, was hier vorgelegt wird. Das muß man wissen. (...) denn es werden Zeiten kommen, wo die Personen, die das wissen, nicht mehr leben. Und es wäre nicht richtig, das Dokumentarische dieser Aufzeichnungen zu gering oder auch zu weitgriffig zu erfassen.“29

Die „Tag- und Nachtbücher“ sind in den vielen „Schreibenächten“ entstanden und waren vielfach der Entdeckung durch die Gestapo ausgesetzt. Was Haecker als unerbittlicher Gegner des Nationalsozialismus zu Papier brachte, war lebensgefährlich. Es handelte sich vorwiegend um „aphoristische Zeitkritik, philosophisch-religiöse Reflektion, polemisches Notat, Selbstbesinnung und Selbstbestimmung in einsamem Selbstgespräch, Dialog, Diatribe und Gebet.“30

Irene Haecker hat die „Tag- und Nachtbücher“ auf ihre Weise gerettet. Oft erzählte sie davon, und Nachlebende berichten darüber:

„In ihrer hohen Sensibilität kommt sie, von innerer Unruhe getrieben, gerade in dem Moment zu hause an, als ihr Vater einer Hausdurchsuchung ausgeliefert ist, täuscht große Eile vor und kann auf diese Weise als Klaviernoten getarnt, das Manuskript der ,Tag- und Nachtbücher‘ bei Pfarrer Max Blumenschein sicherstellen. Wie wenn nichts wäre, kommt sie wirklich mit Klaviernoten zurück, die dann tatsächlich überprüft werden. Das ist die Rettung ihres Vaters!“31

Eigensinn und Bindung

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