Читать книгу Effektive Teamarbeit - Daniela Ulber - Страница 48
Schritt 9: Intervention(en) beenden
ОглавлениеViele Mitarbeiter*innen sind bei Veränderungsaktivitäten eher zurückhaltend. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich aus einem Projekt ein weiteres entwickelt. Eine Intervention folgt der Logik jeder Handlung: Zielsetzung – Planung – Aktivität – Ergebniskontrolle – Feedback. Sobald diese Sequenz abgeschlossen ist, ist die Intervention beendet. Es wird empfohlen, den Endpunkt hervorzuheben, beispielsweise durch einen offiziellen oder festlichen Abschluss der Intervention. In vielen Fällen sind inzwischen neue Probleme aufgetreten und ein weiterer Problemlösungskreislauf beginnt. Das IMOI-Modell ( Kap. I) ermöglicht es, die Ergebnisse einer Sequenz als Input für die nachfolgende Sequenz zu betrachten, da es eine Feedbackschleife enthält – in diesem Sinne gibt es kein Ende der Teamentwicklung. Dieser Tatsache Aufmerksamkeit zu schenken, wenn eine Intervention abgeschlossen ist, erlaubt es allen Beteiligten, sich besser in anderen Veränderungsprozessen zurechtzufinden und den Überblick zu bewahren.
Der Problemlösungszyklus zeigt auf Grundlage empirischer Forschung die Schritte vom Problem zur Lösung. Eine gründliche Beschreibung der Ist-Situation aus verschiedenen Perspektiven (1) führt zu einem Konsens über das Kernproblem (2). Eine theoretisch fundierte Analyse der Ursachen des spezifischen Problems bildet die Basis für eine Bewertung der Funktionsweise des Teams in problemrelevanten Aspekten. Dieser strukturierte Ansatz ermöglicht es, eine Diagnose der Arbeitsweise des Teams durchzuführen (3), zu entscheiden, was geändert werden soll, das Veränderungspotenzial zu bestimmen, eine oder mehrere Zieldimension(en) für die Intervention auszuwählen sowie Ziele zu setzen (4), Lösungen zu identifizieren und zu bestimmen, wo sie ansetzen sollen (physische Umgebung, Organisation, Individuen oder Teamarbeit). Es gibt Lösungen, wie z. B. Maßnahmen zur Teamentwicklung, die sich als nützlich erwiesen haben, um Veränderungen in den Zieldimensionen herbeizuführen und die Effektivität des Teams weiterzuentwickeln (5). Danach geht es darum, die Intervention zu gestalten, indem je nach Kontext und Situation Interventionen, Instrumente und Methoden gewählt (6) und entsprechend der Planung umgesetzt werden (7). Eine Intervention ist ein Prozess, der überwacht und unterstützt werden muss und dessen Ergebnisse während und nach der Implementierung kontinuierlich evaluiert werden müssen (8). Auch wenn die Intervention beendet ist (9), entstehen neue Probleme oder auch Entwicklungsmöglichkeiten. Die während eines Leistungszyklus erworbenen Lernergebnisse geben Impulse für die weitere Entwicklung des Teams.
Im nächsten Kapitel geht es um das Problem, das oft so beschrieben wird: Obwohl Teams vorhanden sind, gibt es keine Gruppenarbeit. Ursachen und Lösungen dafür werden vor allem in der Gestaltung der Teamarbeit gesucht.