Читать книгу Effektive Teamarbeit - Daniela Ulber - Страница 55
3.1.1 Wird die Arbeit individuell und nicht kollektiv reguliert?
ОглавлениеDie Handlungsregulationstheorie (Hacker, 2001) beschreibt jede Arbeitshandlung als zielgerichtet. Das Ziel besteht häufig darin, ein Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung zu erbringen. Grundlage für Arbeitshandlungen sind deshalb interne Repräsentationen des zu erreichenden Handlungsergebnisses oder -ziels (Hacker, 2003). Eine Handlung geht von ihrem Ziel aus, sie beinhaltet die folgenden Schritte: Planung der zielgerichteten Aktivitäten, Ausführung, Kontrolle der Ergebnisse und Rückmeldung zu Ergebnissen sowie der vollzogenen Leistung. Die Handlungsregulation erfolgt entsprechend dieser Sequenz. Das Ziel motiviert und steuert die Handlungen. Eine Aufgabe, die nur aus Ausführung besteht und keinerlei Planung beinhaltet, wirkt sich auf die Leistung aus, da sie die Regulation der Teammitglieder begrenzt. Eine solche Aufgabe wird extern reguliert, z. B. durch schriftliche Verfahrensvorschriften. Darüber hinaus spielt auch das Motiv eine Rolle, es bestimmt das Ziel mit. Einzelne Aufgaben werden in einem internen, iterativen und wechselseitigen Prozess mit den Elementen Motiv, Ziel und Aktivität reguliert (Hacker, 2003). Arbeitshandlungen sind individuell unterschiedlich, da sich Menschen z. B. bzgl. Motiven, Ambitionen, Wissen und Erfahrungen unterscheiden. Beispielsweise macht es einen Unterschied, ob der Anspruch besteht, perfekte Qualität zu erreichen, oder aber eine Aufgabe zu erledigen, um sie abzuhaken. Die Bereitschaft, über die vorgegebene Aufgabe und ein vordefiniertes Ergebnis hinauszugehen, setzt voraus, dass ein Individuum das angezielte Ergebnis für sich neu definiert hat. Hacker (2001, 2003) betont die Bedeutung eines solchen Redefinitionsprozesses, um zu erklären, warum manche die Initiative ergreifen, über die routinemäßige Aufgabenarbeit hinauszugehen und sinnvolle Veränderungen vorzunehmen, während andere dies nicht tun.