Читать книгу Effektive Teamarbeit - Daniela Ulber - Страница 56
Fall: Geringe Aufgabeninterdependenz und unklare Ziele beeinträchtigen die Teamarbeit (Fortsetzung)
ОглавлениеEine Arbeitshypothese lautet, dass der Prozess der Motivfindung und Zielsetzung für die Teamarbeit dadurch behindert wird, dass Einzelpersonen die Arbeit individuell unterschiedlich interpretieren. Der Berater organisiert einen Workshop für die Teammitglieder, in dem die allgemeine Frage gestellt wird: »Warum gehen wir zur Arbeit?«, um verschiedene Vorstellungen über den Verlauf Motive – Ziel – Arbeitshandlungen auszutauschen und gemeinsam über die Auswirkungen auf Leistung, Lernmöglichkeiten und Arbeitszufriedenheit zu reflektieren. Der Berater fasst verschiedene Motiv- und Zielwahrnehmungen auf dem Whiteboard als Ausgangspunkt für einen konvergenten Prozess zusammen. Differenzen transparent zu machen, ist der erste Schritt zur Konsensbildung.
Kollektives Handeln wird reguliert, indem unterschiedliche Wahrnehmungen des Ablaufs »Motiv – Ziel – Arbeitshandlungen« zunächst identifiziert und reflektiert und, indem über sie kommuniziert wird, in ein gemeinsames Verständnis überführt werden (Tschan, 2000). In einem Team müssen die einzelnen Mitglieder ihre individuellen Aktivitäten im Einklang mit anderen regulieren, wofür ein gemeinsames Verständnis zu wichtigen Fragen die Grundlage bildet, und zwar sowohl für individuelle als auch für kollektive Regulierungsprozesse.
Zielsetzung ist Teil der Organisationsstrategie. Die Teamziele sollten darauf (wie auch auf externe Erwartungen) abgestimmt sein. Effektive Teams regulieren gemeinsam die Teamaktivitäten und sorgen dafür, dass diese auch mit den Erwartungen anderer an Teamleistung und Ergebnisse abgestimmt sind. Das bedeutet, dass die Beteiligten eine klare Vorstellung davon haben, was das Team erreichen soll und wie die Ergebnisse zu bewerten sind. Ist dies nicht der Fall, wird die Regulierung der Aktivitäten des Teams erschwert.