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Zeit läuft ab
ОглавлениеDas Flugzeug landete auf dem kleinen überwiegend von Geschäftsleuten und Privatfliegern benutztem Privatflughafen außerhalb von Frankfurt. Dem Frankfurter Flughafen war das Recht, denn kleine Flugzeuge brachten kaum Einnahmen, versperrten nur die Start- und Landebahnen und schmälerten die Zeitfenster. Die Passagiere der Privatmaschinen gaben nie ihr Geld an einem Flughafen aus, die Start- und Landegebühren reichten den Frankfurtern nicht aus.
Der Jet gehörte einer Organisation an, welche weltweit ihre Maschinen an Ihre Mitglieder verlieh. Die Mitglieder suchten sich eine entsprechende Flugklasse aus, bezahlten den entsprechenden Jahresbetrag, die Mitgliedschaft. Dann konnten sie jederzeit, egal wo sie sich auf der Welt befanden, eine Maschine nur für sich anfordern. Dieser Service war nicht billig, die Summe erreichte locker sechs Stellen im Jahr.
Manchmal mussten die Mitglieder viele Stunden auf eine Maschine warten, aber eigentlich lief alles problemlos ab. Es gab genug Mitgliedern, genug Maschinen und ausreichende Einnahmen um diesen Service zu gewährleisten. Wenn einer etwas mehr bezahlte, dann stand er auf der Prioritätsliste ganz oben, musste nie warten. Herr Gallmann stand auf dieser Liste, ganz oben.
Für die Kunden lag der Sinn der Mitgliedschaft woanders, sie konnten inkognito reisen, einen kleinen Propellerflieger, oder sogar einen Jet ordern, Jumbojets und neueste Airbus Modelle gehörten zur Flotte der Firma. Für die Kunden war es erheblich günstiger ein Mitglied zu sein und die Dienste der Firma in Anspruch zu nehmen, als eigenen Jet zu besitzen. Herr Gallmann hätte für den Beitrag der Mitgliedschaft den Jet nur einige Monate unterhalten können. Er hätte jedoch, wenn er es wollte, die ganze Flugzeugfabrik kaufen können. Eigentlich, gehörten ihm schon einige, jedoch mit eigenem Jet wollte er nicht auffallen. Nie auffallen, das war die überlieferte Weisheit. Früher zog er mit einem ganzen Heer an Leibwächter herum, einer Armee, und wurde trotzdem angegriffen, zuletzt vom … Seit Jahrzehnten hatte er immer nur einen Begleiter an seiner Seite und bewegte sich unerkannt, so wie "Die".
Mark kletterte die schmale Treppe des Learjets hinunter. Die Luft war stickig, heiß, unangenehm. Der BMW, welcher bereits direkt vor dem Flugzeug wartete, war das neueste Modell. Mark freute sich schon über die Fahrt, er mochte die Deutschen.
Das Fahrzeug mit den Beamten des Flughafens fuhr vor. Eigentlich mussten alle Passagiere, welche aus dem Ausland kamen, durch das Verwaltungsgebäude laufen. Ausnahmen gab es immer, dann kamen die Beamten zu den Passagieren. Mark reichte den Beamten die Papiere ein und schaute sich um. Hier war er schon mindestens zehn Mal. Frankfurt war gut, überschaubar, angenehm, nicht so überlaufen und gigantisch wie London. Die Beamten reichten Mark die Papiere zurück, verabschiedeten sich und fuhren weiter.
Herr Gallmann und Frau Groß stiegen aus dem Jet und liefen direkt zum BMW. Mark setze sich auf den Beifahrersitz. Er erkannte den Fahrer wieder, derselbe Bodyguard wie bei seinen früheren Aufenthalten in Frankfurt. Der Fahrer übergab Mark eine Waffe und den Firmenwaffenschein. Nun war Mark ein vorläufiger Angestellter der Sicherheitsfirma, dadurch berechtigt eine Waffe zu tragen.