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Die Bestimmungen

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Einweisung des Neuen durch die drei vom Außenministerium, der eine, der kleine Wilhelm von beinahe weltmännischer Freundlichkeit, der andere: Dr. Otto in Mausgrau, mit durchbrochenen braunen Schuhen, Abneigung im Gesicht, die dritte, Frau Ernst, kühl distanziert.

„Willkommen in der DDR!“

Sie erklären die Vorschriften, die von akkreditierten Journalisten zu beachten und strikt zu befolgen sind. Danach sind für alle Themen rechtzeitig Anträge auf Genehmigung einzureichen, die erst nach positivem Bescheid realisiert werden dürfen.

„Aber …“

Private Kontakte zu Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik zum Zwecke der Recherche sind untersagt.

„Aber …“

Die Mitnahme von Anhaltern ist verboten.

„Aber …“

Das beabsichtigte Verlassen der Hauptstadt der DDR in das übrige Territorium der DDR ist, auch für private Fahrten, Besichtigungen, Ausflüge etc. mindestens 24 Stunden zuvor schriftlich anzumelden.

„Aber …“

Die Einfuhr und die Ausfuhr von Gütern unterliegen den allgemeinen Vorschriften. Der Umtausch von D-Mark in Mark der DDR erfolgt über ein Konto bei der Staatsbank.

Müller hört zu. Müller macht den Eindruck eines aufmerksamen Zuhörers. Müller schweigt, beredt. Was Wilhelm routiniert vorträgt, ist für Müller neu. Ihm ist, als werde ihm gerade eine Zwangsjacke angelegt.

Wo befindet er sich?

Im Außenministerium eines deutschen Staates, gegenüber dem Berliner Dom, einem Zeichen preußischen Revanchismus’, das wie das Schloss verschwinden sollte, aber nicht gesprengt werden konnte. Die Berliner nennen das hässlich plattengeschuppte Gebäude „Winzerstube“, nach dem Mann, der das Land auf dem begrenzten Parkett der Bruderstaaten vertreten darf. Hier sitzt Müller, in einer Hauptstadt, die Teilstadt ist, nicht Hauptstadt ist, mit ihm am Tisch das Trio seiner Staatsaufseher.

Sie werden keine Freude an ihm haben.

„Ihr habt sie nicht alle“, schaut er sie belanglos an. „Das ist euer Ernst? Ihr wollt mich kastrieren und ihr erwartet meine Zustimmung zu dieser Operation?“

Müller weiß, sie drohen mit Sanktionen und haben Erfolg.

Viele bleiben in der Stadt, nehmen offizielle Termine wahr, erfüllen ihre Funktion als politische Korrespondenten, fahren abends vom Arbeitsplatz DDR in den Westen zurück, Privilegierte. Dazu ist er nicht gekommen.

Das Trio am Tisch hat sich gut etabliert, Karriere im System, Parteihochschule mit klaren Richtlinien, Wohlverhalten, Auszeichnungen, Privilegien. Wilhelm mit Kenntnissen über den Westen – Begleiter bei den Verhandlungen zum Helsinki-Abkommen, Monate in der finnischen Hauptstadt, auf internationalem Parkett. Frau Ernst hat Moskau erlebt, zwei Semester Lomonossow. Und der Dritte, Dr. Otto, der Älteste, der Blasse in Grau, der Apparatschik, voller Galle: hier geblieben, Klassenkämpfer, Westhasser, Verbitterter.

Das Honecker-Attentat und andere Storys

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