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Plural

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Mit dem Plural ist es nicht viel anders als mit dem Genus; jedes Wort hat eine Pluralform, die man kennen muss und nicht mit einer einfachen Regel bilden kann. Mit ein wenig Gewitztheit kann man oft die wahrscheinlichste Form treffen, aber im Einzelfall auch irren. Alle eigentlich nicht als typisch deutsch angesehenen Wörter (Lehnwörter, Abkürzungen) haben den s-Plural (Autos, Uhus, Sozis, Kaffs, Drinks, Lkws). Fast alle Wörter, die auf -e enden, und sehr viele Feminina haben den n-Plural (Tante, Torte, Frau, Tat). s- und n-Plural sind nie mit einem Umlaut verbunden, während die drei anderen möglichen Pluralformen einen Umlaut haben können: endungsloser Plural (der Bogen – die Bögen, die Mutter – die Mütter), e-Plural (die Hand – die Hände), er-Plural (das Lamm – die Lämmer). Wann aber der Umlaut eintritt und wann nicht, muss man wissen.

Was den endungslosen Plural betrifft, tritt er interessanterweise bei fast allen maskulinen oder neutralen Wörtern auf, die auf -el,-er,-en enden (die Ferkel, die Keller, die Schlitten), während feminine Wörter mit diesen Endungen den n-Plural haben (die Kacheln, die Schwestern). e-Plural und er-Plural sind tendenziell mit einsilbigen maskulinen bzw. neutralen Wörtern (evtl. kombiniert mit Umlaut) verbunden: die Kerl-e, die Hähn-e einerseits und die Kinder, die Hühner andererseits. – Mit den Pluralformen auf -n vermischt sich das, was man schwache Deklination im Deutschen nennt; bei ihr haben auch alle maskulinen nicht-nominativen Singularformen eine n-Endung: des Bauern, des Hirten, des Helden, des Erben.

Zusammenfassend lässt sich sagen: In der Antwort auf die Frage, wie die Pluralform eines Wortes im Deutschen lautet, mischen sich Erwägungen aufgrund der Herkunft, der Endung, des Genus, der Umlautfähigkeit sowie der Möglichkeit einer schwachen Deklination. Wenn man dies nicht schon als Kind gelernt hat, kann man leicht verzweifeln – oder Neues entdecken: der Tor – die Toren, der Mohr – die Mohren, der Chor – die Chöre, das Tor – die Tore, das Moor – die Moore, das Rohr – die Rohre, das Labor – ?, der Motor – ?

Starke und schwache Verben Die starken Verben sind eine besondere Delikatesse des Deutschen (übrigens auch des Englischen); sie gehören zum germanischen Erbe und sind durch Reimklassen bestimmt: der Vokal ändert sich in der Vergangenheitsform (Präteritum) und manchmal auch im Partizip, wie in befehlen-befahlen-befohlen. Der Fachausdruck für diesen Vokalwechsel heißt Ablaut. Die schwachen Verben sind die später hinzugekommenen, sie sind vollkommen regulär: -t für die Vergangenheit und ge-…-t für das Partizip. So gehört fehlen selbst wegen seiner Herkunft aus altfrz. faillir zu den schwachen Verben: fehlen-fehlten-gefehlt. Bilden wir ein neues Verb wie faxen, kennen wir sofort auch die anderen Formen, nämlich faxen-faxten-gefaxt.

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