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3.5.4 Charisma als Basisprinzip wachsender Gemeinden

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Die «Theologie des Gemeindeaufbaus» löste eine äußerst kontroverse theologische Diskussion aus.[704] Im Zentrum der Kritik stand die Unterscheidung von Ekklesia und Kircheninstitution, die u.a. als «dualistische Polarisierung»[705], «strikte Trennung»[706] und «verhängnisvolle Alternative»[707] interpretiert wurde. Sie entspringe einer «unausgereifte[n] Ekklesiologie»[708] und führe zu einer «simple[n] dualistische[n] Kirchentheorie»[709], die die Kirche «theologisch neutralisier[e]»[710], sie dem an sie gestellten geistlichen Anspruch entziehe und dadurch gerade zur Stabilisierung des Status quo beitrage.[711] Christian A. Schwarz versuchte, sich den Anfragen zu stellen.[712] In seinem eigenständigen theologischen Entwurf «Die dritte Reformation. Paradigmenwechsel in der Kirche» (1993) hält er an der grundlegenden Unterscheidung fest,[713] korrigiert sie aber dadurch, dass er den Sprachgebrauch präzisiert und die funktionale Zuordnung des institutionellen und ereignishaften Aspektes von Kirche betont (→ 3.5.4.1). Gleichzeitig entwirft Schwarz durch die Rezeption biokybernetischer Prinzipien die sog. «gemeindekybernetische Strategie» (→ 3.5.4.3). Beide Neuansätze haben Auswirkungen auf die theologische Funktion und oikodomische Relevanz der Charismenlehre (→ 3.5.4.2; → 3.5.4.4).

Charisma als Grundbegriff der Praktischen Theologie

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