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Vorwort

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»The only thing that matters is what the consumer sees.« Was will uns diese Aussage verdeutlichen? Stellen wir uns einen Kunden vor, der in einem Supermarkt vor einem leeren Regal steht, weil die Filiale zu spät und zu wenig bestellt hat. Diesem Kunden werden weder die vorgelagerten, reibungslos verlaufenden Prozesse bei den Lieferanten, dem Produzenten und des Großhandels interessieren, noch wird er vor dem Regal so lange ausharren, bis die Filiale neu bestellt hat und die entsprechende Lieferung eingetroffen ist. Und wenn die frisch erworbene Digitalkamera wegen eines Defekts schon nach kurzer Zeit repariert werden muss, wird die Information, dass ein Vorlieferant unbemerkt ein Teil mit mangelnder Qualität geliefert habe, welches den Defekt auslöste, den Kunden nicht davon abbringen, die Qualität der gesamten Digitalkamera als schlecht zu bewerten – und dies möglicherweise öffentlich in den Sozialen Medien.

In arbeitsteiligen Wirtschaften agieren Unternehmen in Netzwerken, in denen Güter von anderen Unternehmen als Input übernommen werden, welcher zu Output transformiert wird, der wiederum an andere Unternehmen weitergegeben wird. Der Endkunde nimmt das Netzwerk – die Supply Chain – jedoch nicht wahr. Konsumenten bewerten nicht die Teilleistungen einzelner an der Supply Chain beteiligten Unternehmen, sondern diejenige Leistung, die sich als Ergebnis aller in der Supply Chain arbeitsteilig durchgeführten Wertschöpfungsprozesse ergibt. Die einfache – völlig unwissenschaftliche – Aussage bringt es daher auf den Punkt: »The only thing that matters is what the consumer sees.« Eine zielgerichtete, unternehmensübergreifende Koordination der arbeitsteiligen Wertschöpfungsprozesse in Supply Chains ist nicht nur sinnvoll sondern notwendig. Wie diese aussehen kann, welche Hemmnisse hierbei zu überwinden sind und wie ein erfolgreichen Supply Chain Management gelingen kann, beleuchtet dieses Lehrbuch.

In Teil 1 des vorliegenden Lehrbuchs werden wir über Wertschöpfungsprozesse zu Wertschöpfungsnetzwerken gelangen und darauf aufbauend den Begriff der Supply Chain erläutern. Dies ist notwendig, um anschließend Supply Chain Management zu definieren sowie einen Bezugsrahmen für das Supply Chain Management entwickeln zu können. Abschließend wird das Theoriegebäude des Supply Chain Managements erläutert. Zu Beginn werden jedoch drei motivierende Beispiele dazu anregen, sich tiefergehend mit Supply Chain Management zu befassen. Anhand illustrativer Beispiele wird gezeigt, wie durch eine unternehmensübergreifende Koordination so genannte Win-Win-Situationen geschaffen werden können.

Teil 2 fokussiert die Planungsaufgaben des Supply Chain Managements. Es können drei – bezüglich des Planungshorizonts und der Planungsobjekte vertikal (hierarchisch) interdependente – Planungsebenen mit horizontal interdependenten Planungsaufgaben identifiziert werden: Supply Chain Configuration, Supply Chain Planning und Supply Chain Execution. Im Sinne einer entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre gilt es die relevanten (Planungs-)Probleme des Supply Chain Managements zu identifizieren, diese zu strukturieren und mögliche Handlungsalternativen bzw. Lösungsalternativen zu bewerten. Zur Strukturierung der zu identifizierenden Planungsprobleme werden wir entsprechende Planungsmodelle formulieren. Ausgewählte Planungsprobleme werden wir anhand von entsprechenden Beispielen explizit mit geeigneten Verfahren (Heuristiken und optimierende Verfahren) lösen. Dies ist insbesondere dann (didaktisch) angebracht, wenn dadurch auch bestehende Trade-offs, d. h. Abhängigkeitsbeziehungen verdeutlicht werden.

Ein effektives und effizientes Supply Chain Management bedingt einerseits die Generierung, Bereitstellung und Verarbeitung planungsrelevanter Informationen und andererseits die Kommunikation zwischen den Supply Chain-Partnern. Im Rahmen des Supply Chain Managements können Systeme zur Informationsgenerierung bzw.-gewinnung und Systeme zur Informationsverarbeitung differenziert werden. In Teil 3 des Lehrbuchs werden die in Supply Chains eingesetzten, computergestützten Informationssysteme aufgezeigt und ihr Einsatzpotenzial zur Unterstützung des Supply Chain Managements dargestellt.

Das vorliegende Lehrbuch richtet sich vornehmlich an Studierende in Bachelor- und Master- Studiengängen, die sich mit Themen des Supply Chain Managements auseinandersetzen (müssen). Aber auch interessierte Praktiker gewinnen einen tiefgehenden Einblick in die Problemstellungen des Supply Chain Managements.

Ein solches Lehrbuch ist immer eine Teamleistung. Einerseits basiert es auf den Inhalten und langjährigen Erfahrungen der Veranstaltungen im Kontext von Produktions- und Logistikmanagement, Operation Research und Supply Chain Management des Lehrstuhls für BWL, insb. Produktion und Logistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Andererseits lebt und wächst es durch kritische Diskussionen, konstruktive Feedbacks und vielfältige Anmerkungen und Korrekturen. Daher bin ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines Lehrstuhls – Vanessa Felch, Sophie Kurbjuhn, Dr. Björn Asdecker, David Karl und Christian Straubert – zu großem Dank verpflichtet. Schließlich entsteht ein solches Buchprojekt weitgehend außerhalb der regulären Arbeitszeit eines Universitätsprofessors. Es gilt daher auch meiner Familie Dank zu sagen, die so manche Stunden auf mich verzichten musste.

Supply Chain Management

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