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DREIZEHNTES KAPITEL

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Moyses und Aaron ziehen in Ägypten ein und gehen zum König.

1. Da nun Moyses erfahren hatte, dass Pharao**, der König der Ägypter, der damals regierte, als er geflohen war, gestorben sei, erbat er sich von Raguel die Erlaubnis, zum Besten seiner Stammesgenossen nach Ägypten ziehen zu dürfen, und er nahm sein Weib Sepphora, die Tochter Raguels, und die Söhne, die sie ihm geboren, Gersus und Eleazar, und begab sich auf die Reise. Von diesen beiden Namen bedeutet Gersua im Hebräischen: »in ein fremdes Land gekommen«, und Eleazar: »unter dem Beistande des Gottes seiner Väter den Ägyptern entflohen.« Nachdem sie sich nun der Grenze genähert, begegnete ihm auf Gottes Geheiß sein Bruder Aaron, dem er sofort mitteilte, was ihm auf dem Berge begegnet war und was Gott ihm aufgetragen hatte. Als sie aber weiterzogen, kamen ihnen die vornehmsten der Hebräer entgegen, die von ihrer Ankunft Nachricht erhalten hatten; und da sie seinen Worten keinen Glauben schenken wollten, führte Moyses ihnen die Wunderzeichen vor Augen. Und sie wurden von Verwunderung ob des Geschehenen ergriffen, fassten Mut und gaben sich der frohen Hoffnung hin, Gott werde für ihre Sicherheit sorgen.

2. Als er so die Hebräer sich willfährig gemacht, die sich ganz ihm anzuvertrauen versprachen, da sie ein lebhaftes Verlangen nach Befreiung trugen, ging Moyses zum König, der jüngst die Regierung angetreten hatte*, und erinnerte ihn daran, wie nützlich er sich den Ägyptern erwiesen habe, als ihre Äcker von den Äthiopiern verwüstet, und sie diesen zum Gespött geworden seien, und wie er die Beschwerden des Kriegsdienstes für sie ertragen habe, als wären sie seine eigenen Angehörigen gewesen. Dann zeigte er ihm, dass er sich der höchsten Gefahr ihretwegen unterzogen habe, wofür sie ihm noch nicht einmal Dank gewusst hätten. Auch teilte er ihm mit, was ihm auf dem Berge Sinai begegnet, wie Gott zu ihm geredet und zur Bestätigung seines Befehles vor seinen Augen Wunder vollbracht habe, und er beschwor ihn, an seine Sendung zu glauben und dem Willen Gottes sich nicht zu widersetzen.

3. Als aber der König ihn verlachte, gab Moyses ihm eine Probe von den Wundern, die er auf Sinai erblickt hatte. Der König jedoch erzürnte und schalt ihn einen Frevler, der einst der ägyptischen Knechtschaft entflohen, jetzt aber mit Betrug und Bosheit zurückgekehrt sei, um durch Blendwerk und magische Künste das Volk in Erstaunen zu setzen. Nach diesen Worten hieß er seine Priester dieselben Wundertaten vollbringen; denn auch die Ägypter verständen diese Künste, und Moyses besitze nicht allein göttliche Kraft, da er doch seine Gaukeleien nur vorführe, um das rohe und ungebildete Volk zum Glauben an ihn zu verleiten und es zu täuschen. Und da sie ihre Stäbe zu Boden warfen, wurden auch diese zu Schlangen. Moyses aber wurde davon nicht im Geringsten betroffen und sprach: »Ich verachte zwar die Weisheit der Ägypter nicht, aber ich behaupte, dass meine Werke ihre magischen Künste ebenso übertreffen als Gottes Werke die der Menschen. Und ich will beweisen, dass meine Werke keine Gaukeleien sind und kein Betrug, sondern dass sie durch Gottes Einfluss und Kraft geschehen.« Nach diesen Worten warf er seinen Stab zur Erde und hieß ihn sich in eine Schlange verwandeln. Derselbe gehorchte dem Befehl, griff die Stäbe der Ägypter, die dem Auge in der Gestalt von Schlangen erschienen, einen nach dem anderen an und verschlang sie sämtlich. Dann erhielt er wieder seine frühere Gestalt, und Moyses hob ihn auf.

4. Der König aber wurde hierdurch um nichts mehr gerührt, sondern geriet in Zorn und sagte, er werde mit seiner Geschicklichkeit und Schlauheit doch nichts gegen die Ägypter ausrichten. Und er befahl dem Aufseher der Hebräer, er solle ihnen keine Erholung von den Arbeiten mehr bewilligen, sie vielmehr mit noch schwereren Arbeiten als früher belasten und zum Gehorsam zwingen. Dieser gewährte ihnen also fürder keine Spreu mehr zur Verfertigung von Ziegelsteinen wie früher, sondern am Tage quälte er sie mit den drückendsten Arbeiten und zwang sie dann des Nachts auch noch, die Spreu zu sammeln. Und als so ihre Plackereien sich verdoppelten, zürnten sie dem Moyses, weil er die Schuld trage, dass sich ihre Arbeit und ihr Elend vermehrt habe. Er aber wich weder den Drohungen des Königs noch den Klagen und Vorwürfen der Hebräer, sondern er blieb festen Gemütes und scheute keine Mühe, um den Seinigen die Freiheit wiederzugeben. Und so ging er wieder zum König, um ihn zu überreden, die Hebräer auf den Berg Sinai zu entlassen, wo sie Gott nach dessen Vorschrift opfern wollten. Gottes Willen aber solle er keinen Widerstand entgegensetzen, sondern sein Wohlwollen allem anderen vorziehen und ihnen den Abzug gestatten, damit er nicht dereinst seine Hartnäckigkeit sich vorzuwerfen habe, wenn er das erdulden müsse, was dem zu geschehen pflege, der Gottes Befehle missachte. Denn auf diejenigen, die Gottes Zorn sich zuzögen, ströme von allen Seiten Unglück heran, da weder der Himmel noch die Erde, noch ihre eigene Nachkommenschaft ihnen wohlgesinnt seien, vielmehr überall Hass und Feindschaft auf sie lauere. Und alle diese Übel würden über die Ägypter verhängt werden, während das Volk der Hebräer trotz ihrem Widerstande dennoch den Auszug aus ihrem Lande bewerkstelligen werde.

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