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VIERTES KAPITEL

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Wie Raguel dem Moyses riet, das Volk zu teilen und

Befehlshaber über je tausend und je hundert Mann usw. zu setzen

und wie Moyses diesem Rat folgte.

1. Am anderen Tage bemerkte Raguel, dass Moyses mit Geschäften zu sehr überlastet sei. Denn er schlichtete alle Streitigkeiten, sooft dies begehrt wurde; alle wandten sich an ihn, da sie kein Recht erlangen zu können meinten, wenn Moyses nicht Schiedsrichter sei. Und auch diejenigen, die bei dem Spruch verloren, nahmen dies nicht übel, weil sie die Entscheidung als nach strengem Recht gefällt anerkannten. Doch schwieg Raguel zunächst dazu, weil er niemand hindern wollte, den Schiedsspruch des erlauchten Führers einzuholen. Als aber die Menge sich entfernt hatte, nahm er ihn mit sich und gab ihm, als sie allein waren, seine Meinung kund in Betreff dessen, was zu geschehen habe. Er riet ihm nämlich, die unerheblichen Sachen anderen zu überlassen, selbst aber nur die wichtigeren Geschäfte zu erledigen und so für das allgemeine Wohl zu sorgen. Denn es würden sich doch gewiss noch viele Hebräer finden, die zur Rechtsprechung geeignet wären; für das Wohl so vieler Tausenden aber zu sorgen verstehe niemand als Moyses oder ein ihm Gleichstehender. »Da du«, sagte er, »wohl weißt, wie hoch du über den anderen stehst und wie viel du im Dienste Gottes für ihre Sicherheit und ihr Gedeihen getan hast, so lass sie die Entscheidung ihrer Händel anderen übertragen. Du aber widme dich nur dem Dienste Gottes, und du wirst auf diese Weise nicht weniger zum Heile und Besten des Volkes leisten. Befolge also meinen Rat hinsichtlich der Verwaltung, lass das Heer sorgfältig schätzen und teile es in Abteilungen von je zehntausend, dann weiter in solche von je tausend, fünfhundert, hundert, fünfzig, dreißig, zwanzig und zehn Mann. Über die einzelnen Abteilungen aber setze Vorgesetzte, die aus ihnen ausgewählt sind und nach der Zahl ihrer Untergebenen genannt werden. Diejenigen, die beim Volke als tugendhafte und gerechte Männer gelten, sollen in Streitsachen Recht sprechen und wichtigere Sachen zur Entscheidung derjenigen bringen, die an Würde höher stehen. Wird aber auch diesen die Urteilsfällung zu schwer, so sollen sie die Sache an dich verweisen. So wird dem Volke sein Recht, und du kannst in eifrigem Dienste Gottes Wohlwollen noch mehr auf dasselbe herabrufen.«

2. Moyses ließ sich diesen Rat Raguels gern gefallen und ordnete alsbald alles so an. Doch nahm er die Erfindung der Einrichtung keineswegs für sich in Anspruch, vielmehr gab er dem Volke den Urheber derselben kund. Auch in seinen Büchern gedenkt er ausdrücklich des Raguel als des Erfinders der vorgenannten Einrichtung; denn er hielt es für wohlgetan, die großen Verdienste anderer gebührend ins Licht, zu setzen, deren Anerkennung und Hervorhebung zudem rühmlich sei. Hieraus kann man schließen, wie groß die Uneigennützigkeit des Moyses war, wovon ich auch an anderen Stellen dieser Schrift gelegentlich berichten werde.

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