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VIERZEHNTES KAPITEL

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Moyses schickt Kundschafter aus, die nach ihrer Rückkehr aus Chananaea

durch ihre Nachrichten das Volk verzagt machen.

1. Von da führte Moyses sie an einen Ort, der »Engpass« genannt wird, nicht weit von den Grenzen Chananaeas entfernt lag und unwirtlich war. Hier berief er das Volk zusammen, trat mitten unter sie und sprach: »Gott hat uns zwei Güter zu schenken versprochen, nämlich die Freiheit und den Besitz eines glücklichen Landes. Das eine besitzt ihr durch seine Güte schon, und das andere werdet ihr bald erhalten. Denn schon befinden wir uns an den Grenzen Chananaeas, und kein König, keine Stadt und keine Volksmenge kann uns hindern, in dieses Land einzudringen. Rüsten wir uns daher zu tapferem Vorgehen, denn nicht ohne harten Kampf gegen kriegerische Völker werden wir dasselbe einnehmen können. Senden wir also Kundschafter aus, um die Fruchtbarkeit des Landes und die Macht seiner Einwohner zu erforschen. Vor allem aber lasst uns einträchtig sein und Gott, unseren Beistand und Helfer, in Ehren halten.«

2. Auf diese Worte entgegnete das Volk mit Lob und Beifall, und man wählte zwölf Kundschafter aus den würdigsten Männern aus, aus jedem Stamme einen. Diese durchforschten das ganze Land Chananaea von seiner Grenze gegen Ägypten an bis zur Stadt Amathe und zum Berge Libanon, und nachdem sie die Eigenschaften des Landes und seiner Bewohner ausgekundschaftet hatten, kehrten sie nach vierzig Tagen zurück. Und sie brachten Früchte des Landes mit und flößten durch deren Pracht und durch ihre Berichte von dem Reichtum des Landes dem Volke Mut zum Kriege ein. Andererseits aber erschreckten sie es wieder dadurch, dass sie die Eroberung des Landes als schwierig darstellten, indem sie von seinen breiten und tiefen Flüssen berichteten, die man nicht überschreiten könne, von seinen steilen und unersteiglichen Bergen und von seinen nicht bloß an Mauern, sondern auch an Befestigungswerken äußerst starken Städten. In Chebron, meldeten sie, hätten sie dazu noch ein Riesenvolk angetroffen. Auf diese Weise flößten die Kundschafter, die wohl gemerkt hatten, dass in Chananaea die Schwierigkeiten bedeutend größer seien als alle, die ihnen seit dem Auszug aus Ägypten begegnet waren, und die hierüber auch selbst sehr mutlos waren, eine gleich verzagte Stimmung ihren Volksgenossen ein.

3. Als diese solche Reden vernahmen, verzweifelten sie wirklich an der Möglichkeit, jenes Land erobern zu können, und sie gingen aus der Versammlung heim und beklagten mit den Weibern und Kindern ihr Schicksal, gleich als ob Gott ihnen seine Hilfe wohl verheißen, aber in Wirklichkeit niemals geleistet hätte. Auch schalten sie wieder über Moyses und seinen Bruder Aaron, den Hohepriester und brachten die Nacht in Aufregung und mit Vorwürfen gegen beide hin. Am Morgen aber versammelten sie sich wieder und verstiegen sich zu dem Vorhaben, den Moyses und Aaron zu steinigen und wieder nach Ägypten zurückzukehren.

4. Da traten von den Kundschaftern Jesus, der Sohn Naves aus dem Stamme Ephraïm, und Chaleb aus dem Stamme Judas plötzlich in ihre Mitte, suchten die Menge zu beruhigen und beschworen sie, Mut zu fassen, Gott keiner Lüge zu zeihen und denen nicht zu glauben, die durch eitle Reden über die Macht der Chananäer sie zu erschrecken suchten. Vielmehr sollten sie denen folgen, die sie zum Glück und zum Besitze jener Güter führen wollten. Denn weder die hohen Berge noch die tiefen Flüsse würden ihnen Schwierigkeiten machen, wenn sie tapfer das Land angriffen, zumal da Gott ihnen beistehen und in der Schlacht für sie kämpfen werde. »Ziehen wir also«, sagten sie, »wacker und ohne Angst vor Misserfolg gegen den Feind, und vertrauen wir der Führung Gottes, der uns den Weg zum Siege weisen wird.« Mit solchen Reden suchten sie die Aufregung des Volkes zu besänftigen. Moyses und Aaron aber warfen sieh zur Erde und flehten demütig zu Gott nicht für ihr eigenes Wohlergehen, sondern dass er das Volk erleuchten und es in seiner gegenwärtigen Verwirrung und schlimmen Lage stärken und trösten möge. Da erschien sogleich die Wolke und ließ sich auf die Hütte nieder als Zeichen der Anwesenheit Gottes.

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