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17Thüsing, Kirchliches Arbeitsrecht, 1; so auch v. Campenhausen/Unruh, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, Art. 137 WRV Rn. 78.

18Richardi, Arbeitsrecht in der Kirche, 2019.

19Zitiert nach Richardi, NZA 2015, 1481; ders., Arbeitsrecht in der Kirche, § 4 Rn. 31; vgl. dazu auch Eder, ZTR 2013, 119. Zu can. 231 § 2 CIC, demzufolge bei der Beschäftigung von Laien auch das weltliche Recht zu beachten ist, vgl. Overbeck, in: Essener Gespräche 46 (2012), 7 (11). Aus Perspektive der französischen Rechtslehre siehe auch Bamberg/Schlick, in: Le droit du travail dans les églises, 9 (12 f.).

20Richardi, Diskussionsbeitrag in: Essener Gespräche 46 (2012), 27.

21Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit das generische Maskulinum verwendet und auf die gleichzeitige Nennung der maskulinen und femininen Substantivvarianten verzichtet. Jegliche Personenbezeichnungen umfassen daher beide Geschlechter.

22Umfassend dazu Richardi, Arbeitsrecht in der Kirche, § 1 Rn. 17 ff.; Keßler, Die Kirchen und das Arbeitsrecht, 33; Thiel, Kleines Kompendium zum kirchlichen Arbeitsrecht, 1 f.

23Fuhrmann, ZAT 2015, 145 (148), misst dem kirchlichen Arbeitsrecht in diesem Sinne eine „Zwitterstellung“ bei.

24Ausführlich dazu unter Zweiter Teil A.III. 1. a).

25In Österreich kommt dies durch die Übernahme des Leitbilds der kirchlichen Dienstgemeinschaft innerhalb der Rechtslehre zum Ausdruck, vgl. dazu statt vieler Runggaldier, in: Arbeitsrecht und Kirche, 145 (150 und 156). Auch in England ist das besondere Wesen des kirchlichen Dienstes anerkannt, vgl. Calvert/Hart, Law & Justice 2000, 4 (18); Ahdar/Leigh, Religious Freedom in the Liberal State, 339 und 373 f. In Frankreich wird kirchlichen Einrichtungen ein sogenannter caractère propre zuerkannt, siehe exemplarisch nur die Entscheidung des Conseil d’État: CE, 20.07.1990, Dr. soc. 1990, 865; als Ausdruck dessen werden kirchliche Betriebe als sogenannte „entreprises de tendance“ begriffen, siehe statt aller Riassetto, in: Droit français des religions, Rn. 1820 (1881).

26So etwa im Fall der kirchlichen Mitarbeitervertretungsordnungen, die das deutsche Betriebsverfassungsrecht ersetzen, siehe dazu unter Zweiter Teil A.III. 3. a) bb).

27Ehlers, in: Sachs, Art. 140 GG Rn. 5; Mückl, in: HStR VII, § 159 Rn. 1; aus der österreichischen Rechtslehre Gampl, Leitfaden Staatskirchenrecht, 1.

28Hense, in: Religion und Weltanschauung im säkularen Staat, 9 (42), spricht von einer „Schieflage“ zugunsten der Kirchen; auf eine „Missverständlichkeit“ weist hin Pree, Österreichisches Staatskirchenrecht, 1; ähnlich auch Unruh, Religionsverfassungsrecht, Rn. 5.

29Heinig, Öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaften, 497.

30So z.B. bei Walter, Religionsverfassungsrecht, 200 f.; Unruh, Religionsverfassungsrecht, Rn. 4 ff.; Hense, in: Religion und Weltanschauung im säkularen Staat, 9 (39 ff.); Czermak, Religions- und Weltanschauungsrecht, Rn. 26 f. Vgl. dazu auch den Tagungsband Heinig/Walter (Hg.), Staatskirchenrecht oder Religionsverfassungsrecht?.

31Für einen fortgesetzten Gebrauch des Begriffs Staatskirchenrecht plädieren überzeugend bspw. Waldhoff, in: Essener Gespräche 42 (2008), 55 (81 ff.); Mückl, in: HStR VII, § 159 Rn. 3 f.; v. Campenhausen, Staatskirchenrecht, 39 f.

32Vgl. Neureither, NVwZ 2011, 1492 (1497).

33Waldhoff, in: Essener Gespräche 42 (2008), 55 (80).

34Ausdrücklich für eine Verwendung des Begriffs in diesem Kontext Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 54 f. Dagegen plädieren für eine Verwendung des Begriffs „Religionsverfassungsrecht“ in diesem Zusammenhang Hense, in: Religion und Weltanschauung im säkularen Staat, 9 (41); Vachek, Das Religionsrecht der Europäischen Union, 16.

35Nachweise bei Messner, in: Droit français des religions, Rn. 5 (8).

36Nachweise bei Sandberg, Law and Religion, 7 ff.

37Siehe nur die Lehrbücher von Gampl, Österreichisches Staatskirchenrecht, 1971; Pree, Österreichisches Staatskirchenrecht, 1984; Schwendenwein, Österreichisches Staatskirchenrecht, 1992.

38Darauf verweisen auch Hense, in: Religion und Weltanschauung im säkularen Staat, 9 (41); Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 55.

39Den Begriff des „Staatskirchenrechts“ erachten als unzureichend oder irreführend etwa Spielbüchler, ÖAKR 39 (1990), 24; Schinkele, öarr 57 (2010), 180 (181); a.A. Pabel, in: FS Korinek, 223 (224). Von einer Hinwendung zum Begriff „Religionsrecht“ zeugen die Lehrbücher von Kalb/Potz/Schinkele, Religionsrecht, 2003; Potz/Schinkele, Religionsrecht im Überblick, 2005.

40Die Titel der Lehrbücher zum Staatskirchenrecht stellen zunehmend die Religionsgemeinschaften in den Vordergrund, vgl. Boyer, Le droit des religions en France, 1993; Volff, Le droit des cultes, 2005; Delsol/Garay/Tawil, Droit des cultes, 2005. Ein Plädoyer für eine Verwendung des Begriffs „droit des religions“ findet sich bei Messner, in: Droit français des religions, Rn. 5 (10 ff.).

41Davon zeugen die zahlreichen Aufsatzsammlungen unter dem Titel „Law and Religion“, wie etwa Ahdar, Law and Religion, 2000; O’Dair/Lewis, Law and Religion, 2001; Doe/Sandberg, Law and Religion: New Horizons, 2010. Für eine Verwendung des Begriffes „religion law“, siehe Sandberg, Law and Religion, 7 ff.

42Robbers, VVDStRL 59 (2000), 231 (245 f.); McClean, in: Staat und Kirche in der Europäischen Union, 603; Heintzen, in: FS Listl, 29 (42); Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 78. Eine Darstellung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche in Schottland, Wales und Nordirland findet sich bei McClean, in: Trennung von Staat und Kirche, 13 (16 ff.).

43Vgl. Robbers, VVdStRL 59 (2000), 231 (242); Basdevant-Gaudemet, in: Staat und Kirche in der Europäischen Union, 171 (175); Heintzen, in: FS Listl, 29 (40 f.); Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 62 und 146 f.; Winter, in: FS Hollerbach, 893 (899).

44Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 148 m.w.N.

45Rabel, in: Gesammelte Aufsätze III, 5.

46Grossfeld, AcP 184 (1984), 289 (305).

47Ähnlich auch Haase, JA 2005, 232 (234).

48Vgl. dazu die Darstellungen der verschiedenen Staatskirchenrechtsmodelle bei v. Campenhausen/de Wall, Staatskirchenrecht, 338 ff.; Stern, Staatsrecht der Bundesrepublik, Bd. IV/2, 1411 ff.; siehe aber auch Robbers, ZevKR 42 (1997), 122 (125 ff.), der diese Einteilung kritisch hinterfragt und die These der Konvergenz – einer zunehmenden Angleichung der europäischen Staatskirchensysteme – vertritt. Eher kritisch zur Konvergenzthese Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 391 m.w.N.

49Die besondere Geeignetheit Österreichs wegen der staatskirchenrechtlichen Parallelen betonen auch Keßler, Die Kirchen und das Arbeitsrecht, 327; Schäfer, Kirchliches Arbeitsrecht im Wandel, 297 f.

50Muckel, DÖV 2005, 191 (197).

51Vgl. dazu Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 62 f.

52Diesen Begriff erläutern umfassend Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, 4 f.; Ebert, Rechtsvergleichung, 23; Rheinstein, Einführung in die Rechtsvergleichung, 32.

53Vgl. dazu Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, 4; Ebert, Rechtsvergleichung, 23; Rheinstein, Einführung in die Rechtsvergleichung, 32 f.

54Vgl. Rheinstein, Einführung in die Rechtsvergleichung, 32; Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, 5; Koch/Magnus/Winkler v. Mohrenfels, IPR und Rechtsvergleichung, § 13 Rn. 10.

55Dazu im Einzelnen Zweigert, in: FS Schmitthoff, 403 (405 f.); Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, 33 ff.; Ebert, Rechtsvergleichung, 26 ff.; Koch/Magnus/Winkler v. Mohrenfels, IPR und Rechtsvergleichung, § 13 Rn. 11 ff.; von der Prüfung eines konkreten „sozialen Problems“ ist die Rede bei Rheinstein, Einführung in die Rechtsvergleichung, 32 f.

56Ähnlich Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, 32 und 42.

57Dieses „vertiefte Verständnis“ versteht als grundsätzliches Ziel des Rechtsvergleichs Schlachter, RdA 1999, 118.

58Vgl. dazu auch Schlachter, RdA 1999, 118.

59Winter, in: FS Hollerbach, 893 (895); Robbers, in: Essener Gespräche 27 (1993), 81 (88); ders., ZevKR 42 (1997), 122; Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 69.

60Schlachter, RdA 1999, 118 (124).

61So auch Sacco, Einführung in die Rechtsvergleichung, 13 ff.; Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, 14; Starck, JZ 1997, 1021 (1023 f.); Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 67.

62Zweigert, in: FS Schmitthoff, 403 (405); ähnlich auch Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung, 14.

63Großfeld, AcP 184 (1984), 289 (306).

64Ein solches Rechtsgebiet existiert in einem engeren Sinne ohnehin nicht. Denn das kirchenarbeitsrechtlich relevante europäische Recht wird lediglich durch ein Konglomerat einzelner Normen gebildet, die einer umfassenden Regelungsdichte entbehren; vgl. insofern auch allgemein zum Europäischen Arbeitsrecht Seifert, in: Schulze/Zuleeg/Kadelbach, § 39 Rn. 1.

65Die gestiegene Bedeutung europäischer Rechtsetzung auch auf dem Gebiet des kirchlichen Arbeitsrechts spiegelt sich in einer erhöhten Publikationsdichte zu dieser Thematik wider. So lag bereits den folgenden monographischen Darstellungen der Ansatz einer detaillierten Untersuchung der einzelnen Regelungen des spezifisch Europäischen kirchlichen Arbeitsrechts zugrunde: Schäfer, Das kirchliche Arbeitsrecht in der europäischen Integration, 1997; Müller-Volbehr, Europa und das Arbeitsrecht der Kirchen, 1999; Hanau/Thüsing, Europarecht und kirchliches Arbeitsrecht, 2001. Siehe dazu auch die umfangreiche Erörterung von Thüsing, Kirchliches Arbeitsrecht, 215 ff. Eine vertiefte Analyse der Auswirkungen des europäischen Antidiskriminierungsrechts findet sich bei Kehlen, Europäische Antidiskriminierung und kirchliches Selbstbestimmungsrecht, 2003; Reichegger, Die Auswirkungen der Richtlinie 2000/78/EG auf das kirchliche Arbeitsrecht, 2005; Triebel, Das europäische Religionsrecht am Beispiel der arbeitsrechtlichen Antidiskriminierungsrichtlinie 2000/78/EG, 2005; Fink-Jahmann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen für die kirchliche Dienstgemeinschaft, 2009; Schoenauer, Die Kirchenklausel des § 9 AGG im Kontext des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechts, 2010. Die Folgen der auf die EMRK gestützten Rechtsprechung des EGMR für die von kirchlichen Arbeitgebern gegenüber ihren Arbeitnehmern geforderten Loyalitätsobliegenheiten beleuchtet Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten und die Europäische Menschenrechtskonvention, 2013.

66So auch C. Schubert, KuR 2016, 165, die dabei aber den Aspekt der staatskirchenrechtlichen Grundentscheidungen nicht besonders hervorhebt.

67Dies sind seit dem am 1. Dezember 2009 in Kraft getretenen Vertrag von Lissabon der Vertrag über die Europäische Union (EUV) und der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV). Sie sind nach Art. 1 Abs. 3 S. 1 EUV „Grundlage der Union“.

68Zur Geltung des allgemeinen Grundsatzes der begrenzten Einzelermächtigung nach Art. 5 Abs. 1 S. 1 EUV auch im Zusammenhang des Arbeitsrechts, siehe Seifert, in: Schulze/Zuleeg/Kadelbach, § 39 Rn. 6.

69Robbers, in: HdBStKR, Bd. 12, 315 (318); de Wall, ZevKR 45 (2000), 157 (159); Krimphove, KuR 2008, 89 (95); Weber, NVwZ 2011, 1485 (1486); Griebel, Die Religionsgesellschaft zwischen Staatsrecht und Europarecht, 66 f.; Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 171.

70de Wall, ZevKR 52 (2007), 310 (313 f.), mit umfassenden Nachweisen.

71Entsprechend auch die Bezeichnung im Titel eines Vortrags von Thüsing, in: Essener Gespräche 46 (2012), 129; ähnlich Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 119. Bereits vor mehr als 20 Jahren prophezeite Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 49, als größte Gefahr für das deutsche Staatskirchenrecht die Entwicklung des Arbeitsrecht durch die EU.

72Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 411, bezeichnet dies als „mittelbare Sachkompetenz“ der Gemeinschaft für die Regelung des Verhältnisses von Staat und den Kirchen. Eine derartige mittelbare Beeinflussung des nationalen Staatskirchenrechts durch die EU wird entsprechend vielfach im Schrifttum attestiert, so etwa bei Link, ZevKR 42 (1997), 130; Heintzen, in: FS Listl, 29 (30); Heinig, in: Religionsfreiheit als Leitbild, 169 (169 f.); Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (235 f.); Herbolsheimer, KuR 2012, 81 (91 f.).

73Weber, NVwZ 2011, 1485 (1488), bezeichnet dies als eine „ungezielte“ Erfassung der Kirchen durch allgemeine europarechtliche Regelungen als „jedermann“.

74Grundlegend EuGH, Urteil v. 05.02.1963, Rs. 26/62, van Gend en Loos/Administratie der Belastingen; zum Vorrang des Gemeinschaftsrechts auch gegenüber nationalem Verfassungsrecht EuGH, Urteil v. 17.12.1970, Rs. 11/70, Internationale Handelsgesellschaft.

75BVerfGE 73, 339; 102, 147. Für eine kurze Darstellung der Rechtsprechungsentwicklung siehe Thüsing, Kirchliches Arbeitsrecht, 217 f.

76Siehe dazu EuGH, Urteil v. 19.01.2010, C-555/07, Kücükdeveci/Swedex GmbH & Co. KG, Rn. 49. Umfassend zum Gebot der richtlinien- und unionsrechtskonformen Auslegung Roth/Jopen, in: Europäische Methodenlehre, § 13 Rn. 1 ff.

77Zur Disparität staatskirchenrechtlicher Normen im europäischen Recht mangels einer einheitlichen systematischen Kodifikation, siehe auch Krimphove, KuR 2008, 89 (96).

78Ehlers, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 2 Rn. 6, der daraus die Anerkennung einer partiellen Völkerrechtssubjektivität von Individuen ableitet.

79Ausführlich zur Individualbeschwerde nach Art. 34 EMRK Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 9 Rn. 1 ff.

80Siehe unter A.III. 2. b).

81Zum elementaren Wesensunterschied der Form überstaatlicher Zusammenarbeit im Zusammenhang mit der EMRK und in der EU siehe auch Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 110.

82EGMR, Urteil v. 06.02.1976, No. 5614/72, Schwedischer Lokomotivführerverband/Schweden, § 50; BVerfGE 111, 307 (316); Papier, EuGRZ 2006, 1; Ruffert, EuGRZ 2007, 245 (246 Fn. 13); Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 17; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 3 Rn. 1.

83Eine Übersicht zu diesen drei Gruppen findet sich bei Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 3 Rn. 2 ff.; Griebel, Die Religionsgesellschaft zwischen Staatsrecht und Europarecht, 54 f.

84Die EMRK wurde in Österreich im Jahre 1964 durch Art. II Nr. 7 der Bundesverfassungsgesetz-Novelle BGBl. 1964/59 in Verfassungsrang gehoben. Siehe dazu Ermacora, Grundriß der Menschenrechte, Rn. 110 f.

85Ausführlich zur Wirkungsweise der EMRK in Frankreich Fromont, DÖV 2005, 1 (2 ff.). Maßgeblicher verfassungsrechtlicher Anknüpfungspunkt für die Einordnung ratifizierter völkerrechtlicher Verträge ist in Frankreich Art. 55 der Verfassung von 1958, wonach diesen eine höhere Rechtskraft als Gesetzen zukommt.

86Siehe dazu ausführlich unter C.III. 2. d) bb).

87BVerfGE 128, 326 (367); Papier, EuGRZ 2006, 1; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 3 Rn. 8. Dies geht auch ausdrücklich aus dem Wortlaut des Art. II Abs. 1 des Ratifikationsgesetzes „Gesetz über die Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 7.8.1952“ (BGBl. 1952 II S. 685) hervor: „Die Konvention wird nachstehend mit Gesetzeskraft veröffentlicht“.

88BVerfGE 111, 307 (317).

89BVerfGE 111, 307 (318 f.); BVerfGE 128, 326 (369) („Deutsche Verfassung hat das „letzte Wort““). Papier, EuGRZ 2006, 1 (3), bezeichnet dies als „Souveränitätsvorbehalt des Grundgesetzes“. Siehe dazu auch Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 78.

90BVerfGE 111, 307 (317 f.); 128, 326 (365) m.w.N.

91BVerfGE 111, 307 (317); 128, 326 (371); 137, 273 (320 f.). Umfassend zur Wirkungsweise der EMRK und der Bindungswirkung der Rechtsprechung des EGMR in der deutschen Rechtsordnung Ehlers, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 2 Rn. 12; Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 208 ff.

92Vgl. BVerfGE 111, 307 (324); Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 80.

93BVerwGE 110, 203 (210); BVerfGE 128, 326 (368). Mückl, in: Neuere Entwicklungen im Religionsrecht, 449 (454), spricht von einer „Ausstrahlungswirkung“.

94Vgl. BVerfGE 111, 307 (329); 128, 326 (371). Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (243), bezeichnet dies als „Letztentscheidungsvorbehalt“.

95Vgl. BVerfGE 128, 326 (371); 137, 273 (321). Magen, in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 41 (53), leitet daraus ab, dass das Grundgesetz zu einem „absoluten Rezeptionshindernis“ in mehrpoligen Grundrechtsverhältnissen werde. Tendenziell abweichend die Auffassung von Hoffmann-Riem, EuGRZ 2006, 492 (498 f.). Ebenso Ehlers, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 2 Rn. 9, der bei mehrpoligen Grundrechtsverhältnissen eine Anpassung des nationalen Schutzes an das Schutzniveau der EMRK befürwortet. Siehe auch allgemein zum Dilemma der grundrechtlichen Dreiecksverhältnisse, in dem wechselseitig Schutz nur durch Eingriff möglich ist: Wahl/Masing, JZ 1990, 553 ff.

96Seit dem Vertrag von Lissabon ist die EU durch Art. 6 Abs. 2 S. 1 EUV zum Beitritt zur EMRK mindestens ermächtigt, siehe Hatje, in: Schwarze, Art. 6 EUV Rn. 11; Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 155. Darüber hinaus leiten daraus eine unionsrechtliche Selbstverpflichtung der EU-Staaten zum EMRK-Beitritt ab Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 4 Rn. 14; Streinz, Europarecht, Rn. 762. Doch der EuGH blockiert den Beitritt. In seinem Gutachten vom 18.12.2014 hat er den Entwurf einer Beitrittsübereinkunft als EU-vertragswidrig bewertet, siehe EuGH, Gutachten 2/13, ECLI:EU:C:2014:2454, abgedruckt in EuGRZ 2015, 56 ff. Im Schrifttum wird vielfach Kritik an diesem Ergebnis und der zugrunde liegenden Begründung geäußert, vgl. exemplarisch Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 4 Rn. 16; Streinz, Europarecht, Rn. 764; Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 17.

97Vgl. Frenz, Handbuch Europarecht Band 4, Rn. 24.

98Streinz, Europarecht, Rn. 754; Frenz, Handbuch Europarecht Band 4, Rn. 34.

99Streinz, Europarecht, Rn. 757; Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 22; Frenz, Handbuch Europarecht Band 4, Rn. 34 und 90; Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 151.

100Vgl. Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 22; Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 151. Hatje, in: Schwarze, Art. 6 EUV Rn. 14, leitet entsprechend aus Unionsrecht und der EMRK auch die Pflicht zur loyalen Kooperation der Gerichtsbarkeiten ab.

101Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 4 Rn. 13; ähnlich Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 22. Hatje, in: Schwarze, Art. 6 EUV Rn. 17, sieht die Bedeutung der EGMR und der dazu ergangenen Rechtsprechung des EGMR für den EuGH lediglich in der Schließung von Lücken des Unionsrechts; ebenso Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 279 f.

102Für einen kurzen Abriss zu diesen Konventionsrechten siehe Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 170 ff.

103Aus dieser Verpflichtung folgt, dass die Verletzung des Rechts auch in einer Untätigkeit des Staates begründet sein kann, siehe EGMR, Urteil v. 08.07.1987, 9749/82, W./Vereinigtes Königreich, § 60; EGMR, Urteil v. 23.09.2010, 1620/03, Schüth/Deutschland, § 55. Der Staat muss daher ausreichende verfahrensrechtliche Gewährleistungen bereitstellen, um es dem Opfer eines Eingriffs zu ermöglichen, sich gegen die Beeinträchtigung effektiv gerichtlich zur Wehr setzen zu können. Ausführlich zu dieser Verpflichtung des Staates im Zusammenhang mit Art. 8 EMRK Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Art. 8 Rn. 2 ff.; Frowein, in: EMRK-Kommentar, Art. 8 Rn. 11 ff. Zur Gewährleistungspflicht im Allgemeinen Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 19 Rn. 1 ff.

104Vgl. Grabenwarter, in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 9 (16); ders./Pabel, KuR 2011, 55 (63).

105Vgl. Uerpmann-Wittzack, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 3 Rn. 3, der insofern eine Parallele zu Art. 2 Abs. 1 GG zieht. Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Art. 8 Rn. 8, betonen den besonderen Bezug zu Art. 1 GG. Zur weiten Auslegung des Begriffs des Privatlebens durch den EGMR Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 5.

106EGMR, Urteil v. 16.12.1992, 13710/88, Niemitz/Deutschland, § 29; EGMR, Urteil v. 12.06.2003, 35968/97, van Kück/Deutschland, § 69. Ebenso Pätzold, in: Karpenstein/Mayer, Art. 8 Rn. 5; Frowein, in: EMRK-Kommentar, Art. 8 Rn. 3.

107Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Art. 8 Rn. 7.

108Dazu zählen auch homosexuelle Handlungen, siehe EGMR, Urteil v. 22.10.1981, 7525/76, Dudgeon/Vereinigtes Königreich, § 40 f.; EGMR, Urteil v. 27.09.1999, 33985/96, Smith und Grady/Vereinigtes Königreich, § 70 f.; EGMR, Urteil v. 31.07.2000, 35765/97, A.D.T./Vereinigtes Königreich, § 23; Pätzold, in: Karpenstein/Mayer, Art. 8 Rn. 11; Uerpmann-Wittzack, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 3 Rn. 8.

109Die sogenannte „natürliche Familie“ („famille naturelle“), siehe EGMR, Urteil v. 18.12.1986, 9697/82, Johnston u.a./Irland, § 55; ausreichend ist das Zusammenleben von zwei Erwachsenen, siehe EGMR, Urteil v. 26.05.1994, 16969/90, Keegan/Irland, § 44; EGMR, Urteil v. 03.12.2009, 22028/04, Zaunegger/Deutschland, § 37.

110Pätzold, in: Karpenstein/Mayer, Art. 8 Rn. 52.

111Gleiche Schlussfolgerung bei Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 167; hinsichtlich der Beendigung einer Ehe und des Eingehens einer neuen Partnerschaft auch Grabenwarter/Pabel, KuR 2011, 55 (62 f.).

112EGMR, Urteil v. 18.02.1999, 24645/94, Buscarini u.a./San Marino, § 34; EGMR, Urteil v. 13.02.2003, 41340/98, Refah Partisi/Türkei, § 90; Uerpmann-Wittzack, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 3 Rn. 31; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 1; Krimphove, KuR 2008, 89 (100).

113Uerpmann-Wittzack, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 3 Rn. 31; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 3. Gegen eine Gleichstellung mit Garantien der Religionsfreiheit in einzelstaatlichen Verfassungsordnungen aber Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 108.

114Vgl. dazu Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 4.

115Vgl. Frowein, in: EMRK-Kommentar, Art. 9 Rn. 10; Meyer-Ladewig/Schuster, in: HK-EMRK, Art. 9 Rn. 8.

116Ebenso Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 170.

117Instruktiv Weber, ZevKR 47 (2002), 265 (276 f.). Nach Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (153), ist die EMRK daher für die Vielfalt staatskirchenrechtlicher Systeme in Europa offen. In diesem Sinne bemerkt Gaitanides, in: Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 29 Rn. 7, dass neben der individuellen Religionsfreiheit nur in Deutschland, Irland und Italien ausdrücklich korporative Elemente berücksichtigt würden, wobei er allerdings Österreich unerwähnt lässt. Zu den unterschiedlichen staatskirchenrechtlichen Ausprägungen in den einzelnen europäischen Staaten auch Schliemann, NZA 2003, 407 (408 f).

118Art. 9 EMRK lautet in der deutschen Übersetzung: Jede Person hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfaßt die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung einzeln oder gemeinsam mit anderen öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Unterricht oder Praktizieren von Bräuchen und Riten zu bekennen.

Die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu bekennen, darf nur Einschränkungen unterworfen werden, die gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen Gesellschaft notwendig sind für die öffentliche Sicherheit, zum Schutz der öffentlichen Ordnung, Gesundheit oder Moral oder zum Schutz der Rechte und Freiheiten anderer.

119Dies folgt aus der Einleitung der Schutzbereichsbestimmung mit den Worten „jede Person“. Auf das Fehlen einer expliziten korporativen Dimension verweist auch Conring, Korporative Religionsfreiheit in Europa, 334. Schliemann, NZA 2008, 407 (408), vergleicht in diesem Sinne Art. 9 EMRK mit Art. 4 Abs. 1 GG.

120EKMR, Entscheidung v. 05.05.1979, BNr. 7805/77, X. and Church of Scientology/Schweden. Anders hingegen noch EKMR, Entscheidung v. 17.12.1968, BNr. 3798/68, Scientology/Vereinigtes Königreich. Zuweilen wird aber auch von einer Geltendmachung der Individualgrundrechte der Mitglieder in einer Art Prozessstandschaft ausgegangen, siehe EGMR, Urteil v. 27.06.2000, No. 27417/95, Cha’are Shalom Ve Tsedek/Frankreich. Robbers, in: HdBStKR, Bd. 12, 315 (317), bezeichnet diese Bezugnahme auf die Rechte der Mitglieder als „dogmatisch problematische Konstruktion“.

121Ausführlich zum lange andauernden Schweigen der Konventionsorgane Blum, Die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit nach Art. 9 EMRK, 175 ff. Nach einer häufig vertretenen Auffassung wurde aber schon vor der wegweisenden Entscheidung des EGMR ein kirchliches Selbstbestimmungsrecht von Art. 9 EMRK als umfasst angesehen, siehe Conring, Korporative Religionsfreiheit in Europa, 362 Fn. 131 mit Nachweisen aus dem Schrifttum.

122Zu vorherigen Urteilen des EGMR, die bereits Ansätze der Anerkennung kirchlicher Selbstbestimmung erkennen ließen, siehe Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 175 f.

123EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien. Ausführliche Besprechung bei Ottenberg, Der Schutz der Religionsfreiheit im internationalen Recht, 116 ff.

124Blum, Die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit nach Art. 9 EMRK, 170 ff.; Link, ZevKR 42 (1997), 130 (135); Heintzen, in: FS Listl, 29 (37 f.); Robbers, in: HdBStKR, Bd. 12, 315 (316 f.); Schliemann, NZA 2003, 407 (408); Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 179; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 27; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 108.

125St. Rspr. EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62.

126EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien § 62; EGMR, Urteil v. 16.12.2004, Nr. 39023/97, Supreme Holy Council of the Muslim Community/Bulgarien, § 93. Zu dieser Ableitung zuvor bereits ausführlich in der Literatur Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 59 ff.

127EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62; EGMR, Urteil v. 16.12.2004, Nr. 39023/97, Supreme Holy Council of the Muslim Community/Bulgarien, § 93.

128Berufung der Geistlichen: EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62. Abhaltung von Wahlen: EGMR, Urteil v. 17.10.2002, Nr. 50776/99, Mehmet Agga/Griechenland. Ein umfassender Quellennachweis über die zahlreich in der Literatur vertretene Meinung, die den Schutzbereich ebenfalls eher eng auslegt, findet sich bei Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 136 Fn. 496. Anders hingegen Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 48, der auch im Rahmen von Art. 9 EMRK die geschützten kirchlichen Angelegenheiten nach der Selbstdefinition der Kirchen ermittelt sehen will.

129EGMR, Urteil v. 23.09.2010, No. 425/03, Obst/Deutschland; EGMR, Urteil v. 23.09.2010, No. 1620/03, Schüth/Deutschland; EGMR, Urteil v. 03.02.2011, No. 18136/02, Siebenhaar/Deutschland. Zum spanischen Arbeitsrecht: EGMR, Urteil v. 12.06.2014, Nr. 56030/07, Fernández Martínez/Spanien. Bereits die Europäische Kommission für Menschenrechte hatte in der Entscheidung Rommelfanger besondere Freiheiten der Kirchen im Arbeitsrecht anerkannt, dies allerdings nicht auf Art. 9 EMRK, sondern auf die Meinungsfreiheit nach Art. 10 EMRK gestützt. Für ein kirchliches Arbeitsrecht auf Grundlage von Art. 9 EMRK bereits zuvor im Schrifttum Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 48; Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (155). Siehe zum entsprechenden Verständnis des Schutzbereichs von Art. 9 EMRK auch Grabenwarter, in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 9 (15); ders./Pabel, KuR 2011, 55 (61 f.); sowie die Darstellung der Entscheidungen Schüth, Obst und Siebenhaar unter A.III. 2. b).

130Link, ZevKR 42 (1997), 130 (135 f.); Heintzen, in: FS Listl, 29 (38); de Wall, ZevKR 45 (2000), 157 (166); Weber, ZevKR 47 (2002), 265 (276 f.); Schliemann, NZA 2003, 407 (408), sieht nur einen „Kern kirchlicher Selbstbestimmung“ gewährleistet; Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (153 f.), leitet „Mindestanforderungen“ ab; Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 137 f.; Thüsing, in: Essener Gespräche 46 (2012), 129 (150 f.); Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 179; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 108, sehen in Art. 9 EMRK eine nur teilweise Entsprechung des deutschen kirchlichen Selbstbestimmungsrechts.

131de Wall, ZevKR 45 (2000), 157 (167 f.). Umfassend dazu Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 138 ff., mit der wesentlichen Begründung, dass die Bestimmung der Reichweite von Grundrechten anhand des maßgeblichen Kriteriums der Integrationsförderung eher ein Maßnehmen am gemeineuropäischen Standard nach sich ziehe. Anders hingegen Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 49 ff., der die Auffassung vertritt, die Auslegung des Art. 9 EMRK müsse am Beispiel des deutschen Staatskirchenrechts erfolgen.

132Vgl. dazu auch Grabenwarter/Pabel, KuR 2011, 55 (60).

133Gleiche Vorgehensweise bei Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 65 ff.; Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 180 ff.

134EGMR, 26.04.1979, 6538/74, Sunday Times, Rn. 47; EGMR, 04.12.2008, 27058/05, Dogru, Rn. 49 ff.; Pätzold, in: Karpenstein/Mayer, Art. 8 Rn. 92. Instruktiv zu diesem in der Praxis eher nachrangigen Krtierium Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 60 ff.; Ottenberg, Der Schutz der Religionsfreiheit im internationalen Recht, 143 ff.

135Ebenso Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 182.

136Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 66.

137Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 38, mit umfassenden Nachweisen aus der Rechtsprechung des EGMR; zur grundlegenden Konzeption der weiten Auslegung von Art. 9 Abs. 2 EMRK siehe auch Ottenberg, Der Schutz der Religionsfreiheit im internationalen Recht, 140 f. und 143.

138Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 62, sieht entsprechend im Vorbehalt des Schutzes der Rechte und Freiheiten Anderer den relevanten Ansatzpunkt für eine Beschränkung des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts durch das Arbeitsrecht.

139Siehe dazu unter A.II. 2. b) cc) (3).

140Dabei erfolgt jene Verhältnismäßigkeitsprüfung nicht im Sinne deutscher Grundrechtsdogmatik anhand der Punkte „Geeignetheit“, „Erforderlichkeit“ und „Angemessenheit“; vielmehr besteht sie nur aus einer unmittelbaren Abwägung zwischen der Grundrechtsposition und dem konfligierenden Ziel, vgl. Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 38; Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 69.

141Grundlegend etabliert in EGMR, Urteil v. 07.12.1976, 5493/72, Handyside/Vereinigtes Königreich, § 48. Zuvor bereits erwähnt in EGMR, Urteil v. 18.06.1971, 2832/66, De Wilde, Ooms und Versyp/Niederlande, § 93. Auch wenn der EGMR selbst den Begriff nicht definiert hat, findet sich eine tragfähige Definition bei Yourow, Connecticut Journal of International Law 1987, 118, zit. nach Brems, ZaöRV 1996, 240: „(The margin of appreciation is) the breadth of deference the Strasbourg organs will allow to national legislative, executive and judicial bodies before they will disallow a national derogation from the Convention, or before they will find a restriction of a substantive Convention right incompatible with a State Party’s obligation under the Convention“.

142Brems, ZaöRV 1996, 240 (241).

143Vgl. EGMR, Urteil v. 07.12.1976, 5493/72, Handyside/Vereinigtes Königreich, § 48 („By reason of their direct and continuous contact with the vital forces of their countries, State authorities are in principle in a better position than the international judge to give an opinion on the exact content of these requirements as well as on the „necessity“ of a „restriction“ or „penalty“ intended to meet them“).

144Der Zusatz, der die Präambel am Ende um einen weiteren Erwägungsgrund erweitert, lautet: „Affirming that the High Contracting Parties, in accordance with the principle of subsidiarity, have the primary responsibility to secure the rights and freedoms defined in this Convention and the Protocols thereto, and that in doing so they enjoy a margin of appreciation, subject to the supervisory jurisdiction of the European Court of Human Rights established by this Convention“.

145Gegenwärtig ist das Zusatzprotokoll allerdings noch nicht in Kraft getreten, da es als Änderungsprotokoll der Ratifikation aller 47 Mitgliedstaaten bedarf. Zum 29.12.2017 haben 39 Staaten das Protokoll ratifiziert.

146Grabenwarter/Pabel, KuR 2011, 55 (69), monieren insofern das Fehlen eines „echten Rechtsprechungsprogramms“. Ausführliche Nachweise zur in der Literatur geübten Kritik an der als zu intensiv erachteten Kontrolldichte des EGMR bei H. Krieger, ZaöRV 2014, 187 (205 Fn. 94).

147Eine ausführliche allgemeine Erörterung der maßgeblichen Kriterien findet sich bei Brems, ZaöRV 1996, 240 (256 ff.); Prepeluh, ZaöRV 2001, 771 (774 ff.); Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 18 Rn. 21 ff.

148EGMR, Urteil v. 25.09.1996, 20348/92, Buckley/Vereinigtes Königreich, § 74 (Recht auf Wohnung); EGMR, Urteil v. 04.12.2007, 44362/04, Dickson/Vereinigtes Königreich, § 78 (Achtung des Privat- und Familienlebens); Brems, ZaöRV 1996, 240 (267 ff.); Prepeluh, ZaöRV 2001, 771 (777) m.w.N.; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 18 Rn. 21; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 43.

149EGMR, Urteil v. 07.12.1976, 5493/72, Handyside/Vereinigtes Königreich, § 48; EGMR, Urteil v. 11.07.2002, 28957/95, Goodwin/Vereinigtes Königreich, § 85; EGMR, Urteil v. 22.04.1997, 21830/93, XYZ/Vereinigtes Königreich, § 41 ff.; EGMR, Urteil v. 06.10.2005, 74025/01, Hirst/Vereinigtes Königreich, § 61; EGMR, Urteil v. 23.09.2010, 1620/03, Schüth/Deutschland, § 56. Ausführlich dazu Prepeluh, ZaöRV 2001, 771 (774 ff.); H. Krieger, ZaöRV 2014, 187 (204 ff.). Brems, ZaöRV 1996, 240 (277); Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (244), messen diesem Kriterium der nationalen Besonderheiten eine besondere Bedeutung zu.

150Prepeluh, ZaöRV 2001, 771 (776).

151So auch Brems, ZaöRV 1996, 240 (277); Prepeluh, ZaöRV 2001, 771 (775). Umfassend und mit exemplarischen Beispielen zur Bedeutung der Rechtsvergleichung für die Bestimmung der Reichweite der margin of appreciation: Wildhaber, in: FS Ress, 1101 (1105 ff.).

152Vgl. EGMR, Urteil v. 10.11.2005, 44774/98, Sahin/Türkei, § 109 ff.; EGMR, Urteil v. 18.03.2011, 30814/06, Lautsi u.a./Italien, §§ 68 ff.; EGMR, Urteil v. 09.07.2013, 2330/09, Păstorul cel Bun/Rumänien, § 138; EGMR, Urteil v. 01.07.2014, S.A.S./Frankreich, 43835/11, § 129. Aus der Literatur Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (245); Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 187; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 44; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 18 Rn. 21; Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 8; C. Schubert, KuR 2016, 165 (169 und 172).

153Vgl. dazu auch Robbers, in: HdBStKR, Bd. 12, 315 (322).

154Ebenso Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 187.

155Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (245); Schinkele, öarr 59 (2012), 155 (166); Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 8.

156Vgl. EGMR, Urteil v. 10.04.2007, 6339/05, Evans/Vereinigtes Königreich, §§ 69 und 77; EGMR, Urteil v. 23.09.2010, 1620/03, Schüth/Deutschland, § 56; EGMR, Urteil v. 12.06.2014, 56030/07, Fernández Martínez/Spanien, § 125. Zur entsprechenden Methodik des BVerfG Hoffmann-Riem, EuGRZ 2006, 492 (496).

157Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 18 Rn. 22.

158Grabenwarter/Pabel, KuR 2011, 55 (69).

159Vgl. Hoffmann-Riem, EuGRZ 2006, 492 (497).

160Die Finalität der europäischen Integration zu einer Grundrechtsgemeinschaft attestierte bereits Bogdandy, JZ 2001, 157. In diesem Sinne bezeichnet Kingreen, in: Calliess/Ruffert, Art. 6 EUV Rn. 1, den neuen Art. 6 EUV i.d.F. des Vertrags von Lissabon als „grundrechtliches Füllhorn“. Dabei kann im Hinblick auf diese Entwicklung durchaus vor einer Gefährdung des „verfassungsrechtlichen Gleichgewichts zwischen der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten“ gewarnt werden, siehe Bogdandy, JZ 2001, 157 (170).

161Kingreen, in: Calliess/Ruffert, Art. 6 EUV Rn. 12; Hatje, in: Schwarze, Art. 6 EUV Rn. 6.

162Dies korrespondiert mit den Regelungen in Art. 51 Abs. 2 GRCh und Art. 6 Abs. 2 EUV, nach denen die Grundrechtecharta die in den Verträgen festgelegten Zuständigkeiten der Union nicht ändert. Kingreen, in: Calliess/Ruffert, Art. 6 EUV Rn. 13 bezeichnet dies als „politische Angstklausel“, da Grundrechte keine Kompetenzen begründeten, sondern diese voraussetzten.

163Vgl. Kainer, NZA 2018, 894 (894 ff.), der in einem obiter dictum der Entscheidung des EuGH in der Rechtssache Egenberger erstmals Elemente einer unmittelbaren Drittwirkung gegenüber Privaten durch EU-Grundrechte formuliert sieht.

164Vgl. Reichegger, Die Auswirkungen der Richtlinie 2000/78/EG, 169. Zu weit aber die Auffassung von Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (247), nach der das gesamte kirchliche Arbeitsrecht von der GRCh erfasst sei.

165So auch Sperber, EuZA 2011, 407 (416). Weber, NVwZ 2011, 1485 (1491), nennt als Beispiel für die Anwenbarkeit der GRCh auf das kirchliche Arbeitsrecht die Kündigung eines kirchlichen Mitarbeiters und impliziert damit wohl die Anwendung des AGG auf einen derartigen Fall.

166Anders wohl Joussen, RdA 2011, 173 (176); ders., in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 27 (37), der über die vom EuGH vorgegebenen, aus der GRCh folgenden Grenzen bei der Auslegung von § 626 BGB nachdenkt.

167Kingreen, in: Calliess/Ruffert, Art. 6 EUV Rn. 34, betrachtet das Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 267 AEUV als wichtigstes prozessuales Instrument zur Durchsetzung der Unionsgrundrechte. Daneben ist für natürliche Personen nur die Erhebung einer Nichtigkeitsklage nach Art. 263 Abs. 4 AEUV möglich, deren Zulässigkeit jedoch engen Voraussetzungen unterliegt.

168Streinz, Europarecht, Rn. 766; Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 80; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 4 Rn. 6.

169Streinz, Europarecht, Rn. 766; ähnlich Krimphove, KuR 2008, 89.

170Erläuterungen zur Charta der Grundrechte, ABl. 2007/C 303/02, S. 4; Marauhn, in: Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 19 Rn. 4; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 2.

171Erläuterungen zur Charta der Grundrechte, ABl. 2007/C 303/02, S. 5; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 1; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 107; Muckel, DÖV 2005, 191 (195); ders., in: Stern/Sachs, Art. 10 Rn. 2; Weber, NVwZ 2011, 1485 (1490); Herbolsheimer, KuR 2012, 81 (98).

172Vgl. Hölscheidt/Mund, EuR 2003, 1083 (1089).

173So auch Weber, ZevKR 47 (2002), 265 (286); Muckel, DÖV 2005, 191 (195); Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 143; nur Gewährleistung eines „Kernbestandes“ nach Weber, NVwZ 2011, 1485 (1491). Heinig, in: Religionsfreiheit als Leitbild, 169 (181), sieht insofern hingegen eine „vollwertige Absicherung korporativer religiöser Freiheiten“.

174Parallelnorm zu Art. 53 EMRK.

175Allgemein zur Kollision von unionsrechtlichen und mitgliedstaatlichen Grundrechtsnormen in mehrpoligen Grundrechtsverhältnissen Krämer, in: Stern/Sachs, Art. 53 Rn. 13.

176Vgl. Thüsing, in: Essener Gespräche 46 (2012), 129 (152 f.).

177Vgl. Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (248), der allerdings Urteile zitiert, in denen sich entsprechende Ansätze bereits finden lassen.

178Zur Entstehungsgeschichte von Art. 17 AEUV Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 1 ff.; umfassend zur Genese dessen Vorläufers Art. I-52 im Vertrag über eine Verfassung für Europa Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 260 ff.

179Diese durchaus geläufige Bezeichnung von Art. 17 AEUV findet sich etwa bei Berkmann, Katholische Kirche und Europäische Union, 505; Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 1; Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 179; Hatzinger, ZevKR 61 (2016), 356.

180Ebenso Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (236 f.).

181Vgl. Muckel, DÖV 2005, 191 (198); Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 455; Classen, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 17 AEUV Rn. 11; Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 182; Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 13; Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 12; Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 147 f. Teilweise wird im Schrifttum daher auch die Eigenschaft von Art. 17 AEUV als Derivat der nationalen Identität betont: de Wall, ZevKR 52 (2007), 310 (316) („Unterfall“ der Achtung nationaler Identität); Hillgruber, KuR 2007, 1 (8) („Konkretisierung“); Weber, NVwZ 2011, 1485 (1486) („Bekräftigung und Konkretisierung“); Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 12 („spezielle Ausprägung und Präzisierung“). Zum Zusammenhang von nationaler Identität und Staatskirchenrecht, siehe Heintzen, in: FS Listl, 29 (35 f.); Waldhoff, JZ 2003, 978 (985); Grzeszick, ZevKR 48 (2003), 284 (291 f.). Elementar dazu auch das Lissabon-Urteil des BVerfG, siehe BVerfGE 123, 267 (358), wonach der Umgang mit dem religiösen Bekenntnis notwendiger Bestandteil der demokratischen Selbstbestimmung im eigenen Kulturraum sei.

182Deren Zustandekommen basierte auf der Forderung Helmut Kohls, der auf einer Erwähnung der Kirchen in einer Erklärung zur Schlussakte des Vertrags bestand, siehe Reichold, NZA 2001, 1054. Ausführlich zur Entstehungsgeschichte der Erklärung Nr. 11 und ihrer Übernahme durch den Präsidialvorschlag Valéry Giscard d’Estaings in Art. 17 Abs. 1 AEUV, siehe Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 3 ff.

183Kurze Übersicht der verschiedenen Ansichten über die juristische Bedeutung der Erklärung bei Grzeszick, ZevKR 48 (2003), 284 (284 f.); Berkmann, Katholische Kirche und Europäische Union, 501 ff. Nach ganz herrschender Auffassung wurde der rechtliche Wert der Erklärung jedenfalls – mit unterschiedlich beurteilter Verbindlichkeit – als Mittel der Auslegung von Gemeinschaftsrecht gesehen, vgl. Stotz, öarr 46 (1999), 64 (65) („Auslegungsmaxime“); Reichold, NZA 2001, 1054 (1055) („Auslegungshilfe“); Waldoff, JZ 2003, 978 (984 f.) („Auslegungsleitbild“); Walter, Religionsverfassungsrecht, 410 f. („Auslegungsinstrument“); Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 454; ausführliche Herleitung bei Grzeszick, ZevKR 48 (2003), 284 (288 ff.).

184Reichold, in: Staat und Religion, 111 (115); Waldhoff, in: Calliess/Ruffert, Art. 17 AEUV Rn. 17; Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 21. A.A. tendenziell Kotzur, in: Geiger/Khan/ders., Art. 17 AEUV Rn. 3.

185Vgl. Berkmann, Katholische Kirche und Europäische Union, 515; Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 17. Zur Auslegung des Begriffs „Union“ in Art. 17 Abs. 1 AEUV, siehe Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 267 f.

186Ähnlich auch Hölscheidt/Mund, EuR 2003, 1083 (1086); Triebel, Das europäische Religionsrecht, 289.

187Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 455; ebenso Muckel, DÖV 2005, 191 (198); Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 271.

188Griebel, Die Religionsgesellschaft zwischen Staatsrecht und Europarecht, 66 f.; Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 179.

189Ausführlich zu dieser Erfassung des Staatskirchenrechts im „weiteren Sinne“ Berkmann, Katholische Kirche und Europäische Union, 511 ff.

190Walter, Religionsverfassungsrecht, 418; Griebel, Die Religionsgesellschaft zwischen Staatsrecht und Europarecht, 67 f.; Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 269; Herbolsheimer, KuR 2012, 81 (93); Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 181; Classen, ZevKR 60 (2015), 115 (116); Waldhoff, in: Calliess/Ruffert, Art. 17 AEUV Rn. 13; Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 15. Heinig, in: Religionsfreiheit als Leitbild, 169 (182), begründet dies überzeugend systematisch mit der Etablierung des Dialogs nach Abs. 3, da für diesen kein Bedarf bestünde, sofern die Kirchen in keinerlei Weise von den rechtlichen und politischen Entscheidungen der EU berührt würden. Im „engeren Sinn“ bezeichnet Art. 17 Abs. 1 AEUV aber als Bereichsausnahme Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 456.

191Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 17. Ähnlich auch Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 179 f.; Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 20 („Kompetenzausübungsschranke“).

192Classen, ZevKR 61 (2016), 333 (334).

193Muckel, DÖV 2005, 191 (199); Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 273; Berkmann, Katholische Kirche und Europäische Union, 514 f.; Waldhoff, in: Calliess/Ruffert, Art. 17 AEUV Rn. 13; Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 20; Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 184.

194Kotzur, in: Geiger/Khan/ders., Art. 17 AEUV Rn. 5.

195Classen, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 17 AEUV Rn. 19 f.

196Heinig, in: Religionsfreiheit als Leitbild, 169 (182).

197Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 19.

198Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 182. Ähnlich Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 18, der die religionsrechtlichen Privilegien nennt, die auf nationaler Ebene materiellen Verfassungsrang genießen.

199Vgl. Hölscheidt/Mund, EuR 2003, 1083 (1086 f.); Grzeszick, ZevKR 48 (2003), 284 (294 und 298); Waldhoff, JZ 2003, 978 (985); ders., in: Calliess/Ruffert, Art. 17 AEUV Rn. 12; Muckel, DÖV 2005, 191 (198 f.); Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 456 f.; Mohr/v. Fürstenberg, BB 2008, 2122 (2125); Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 158; Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 182 f.; Classen, ZevKR 60 (2015), 115 (122); Thüsing, öarr 63 (2016), 88 (103 f.).

200Triebel, Das europäische Religionsrecht, 291 f.; ebenso wohl auch Walter, Religionsverfassungsrecht, 418 f.; Kotzur, in: Geiger/Khan/ders., Art. 17 AEUV Rn. 2.

201Das deutsche kirchliche Selbstbestimmungsrecht ist „lex regia“ nach J. Heckel, in: FG Kaufmann, 83 (85). Hesse, in: HdBStKR, Bd. 12, 521, beschreibt das Selbstbestimmungsrecht als eines der „Fundamente“ der rechtlichen Ordnung des Verhältnisses von Staat und Kirchen. V. Campenhausen/de Wall, Staatskirchenrecht, 99, bezeichnen es als „dritte Säule der religionsverfassungsrechtlichen Ordnung des Grundgesetzes“.

202Für die Maßgeblichkeit des Kriteriums der Identitätsbegründung für die Ausfüllung des Statusbegriffs auch Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 271.

203So aber Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 19.

204Link, ZevKR 42 (1997), 130 (136).

205Ebenso Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 183.

206So auch Muckel, DÖV 2005, 191 (199); Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 271; Classen, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 17 AEUV Rn. 29. Im Ergebnis auch Berkmann, Katholische Kirche und Europäische Union, 511 ff.

207Diesen Zusammenhang verdeutlicht Heinig, in: Religionsfreiheit als Leitbild, 169.

208Anders allerdings Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 12, der das Beeinträchtigungsverbot als rechtsetzungs- und das Achtungsgebot als rechtsanwendungsbezogen versteht. Zuweilen wird auch das Beeinträchtigungsverbot als deklaratorischer Ausdruck der Kompetenzbeschränkung der EU im Staatskirchenrecht interpretiert, siehe etwa Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 20.

209Vgl. Classen, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 17 AEUV Rn. 33.

210Muckel, DÖV 2005, 191 (199); Walter, Religionsverfassungsrecht, 418; Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 158; Weber, NVwZ 2011, 1485 (1487); Schmidt, in: Schwarze, Art. 17 AEUV Rn. 20; Waldhoff, in: Calliess/Ruffert, Art. 17 AEUV Rn. 13; Stein, ZESAR 2018, 277 (279); Klein/Bustami, ZESAR 2019, 18 (20); im Ergebnis auch Schnabel, Der Dialog nach Art. 17 III AEUV, 184, der der Union die Definitionskompetenz für die Reichweite des Beeinträchtigungsverbots zuschreibt.

211Muckel, DÖV 2005, 191 (199); Walter, Religionsverfassungsrecht, 418; Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 158; Weber, NVwZ 2011, 1485 (1487).

212Mückl, Europäisierung des Staatskirchenrechts, 456; Söbbeke-Krajewski, Acquis Communautaire, 272; Classen, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 17 AEUV Rn. 35; Triebel, Das europäische Religionsrecht, 288 f.; Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 17

213Vgl. Classen, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 17 AEUV Rn. 35.

214Richtlinie 2000/78/EG des Rates vom 27. November 2000 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf (ABl. EG Nr. L 303 S. 16).

215Zu diesem „Einfallstor“ für das kirchliche Arbeitsrecht beeinflussende europarechtliche Regelungen siehe Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 121 ff.; ebenso Joussen, RdA 2003, 32 (34 f.).

216Vgl. Klein/Bustami, ZESAR 2019, 18.

217Triebel, Das europäische Religionsrecht, 140.

218So auch Schliemann, NZA 2003, 407 (410). Ausführlich zur Genese der Richtlinie siehe Hanau/Thüsing, Europarecht und kirchliches Arbeitsrecht, 28 ff.; insbesondere zu Art. 4 Abs. 2 RL 2000/78/EG Thüsing, öarr 63 (2016), 88 (106 ff.).

219Vgl. Joussen, RdA 2003, 32 (37).

220Vgl. Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 198.

221Vgl. Michl, in: Frankfurter Kommentar, Art. 17 AEUV Rn. 23.

Kirchliches Arbeitsrecht in Europa

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