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Ein heimlicher Beobachter

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Das Auge, das den Herzog und seinen Schreiber durch ein Loch in den Deckenplanken beobachtet hatte, zog sich zurück. Was für ein dummer und gefährlicher Plan! Leise huschte der unbekannte Lauscher über den leeren Speicher, zwängte sich durch eine schmale Öffnung und kletterte an der Außenseite der Mauer, die steil zum Meer hin abfiel, hinunter, um sich schließlich unten unbemerkt durch eines der Fenster des Dienstbotenhauses zu zwängen. Flinken Fußes flitzte die Gestalt durch die Gänge und ward, im Schatten der mächtigen Wände kaum zu sehen, selbst für jene nicht, die direkt an ihm vorbeiliefen. Es war nicht viel los in diesem Teil der Burg: Die einen feierten noch im großen Festsaal, die anderen bedienten sie. So kam es, dass die Schattengestalt unbemerkt bis hinüber zum hohen Turm kam und diesen mit geübten Bewegungen erklomm, die Außenmauer entlanghuschte wie ein Reptil und doch beinahe wie ein Mensch. Allerdings hatte dieser sehr lange Arme und Beine und einen ziemlich großen Kopf und außerdem riesige Augen, die im Übrigen auch im Dunkeln so gut wie alles sehen konnten.

Wenig später glitt der Schatten durch ein Fenster im Turm und ließ sich beinahe lautlos auf den Boden fallen, wo er auf einer dunklen, alten Truhe zu sitzen kam. Jetzt musste er nur noch warten, bis Marius erwachte.

Das Rabenorakel

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