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Aufbruch

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Wenig später ritt der kleine Tross durch das Burgtor hinaus. Angeführt wurde er von Fürst Heinrich und Ludovico, gefolgt von Marius und Xenia, dem Gelehrten Doktor Faustus Füchslin, dem fahrenden Händler Jakob, dessen beiden Fahrgästen Goldberg und Bleibtreu sowie einigen Packtieren im Schlepptau – und geleitet von einer Handvoll bewaffneter Reiter, die zum Schutz des Herzogssohnes den Zug begleiteten, sowie den Rittern, mit denen der Fürst nach Falkenhorst gekommen war. Ein Stück weit würden sie gemeinsam reiten, bis sich ihre Wege trennten und Heinrich vom Rabenstein mit seinen Mannen auf die Rabenburg zurückkehren, Ludovico und die anderen aber die Richtung nach Faucas einschlagen würden. Es war ein gutes Gefühl, Fürst Heinrichs Tross noch einige Zeit bei sich zu wissen. Denn der Rabenwald galt von alters her als gefährlich, und er war es zweifellos noch mehr, seit Crudbert von Wrunkenstein geflüchtet war und seine Anhänger sich in alle Winde zerstreut hatten. Daran dachten jetzt nicht nur die Reisenden, deren Umhänge vom frischen Frühlingswind gebläht umherflatterten. Der Jubel, der eben noch im Hof geherrscht hatte, war schon bald einem stummen Winken gewichen. Vor dem Tor und auf den Zinnen drängten sich die Bewohner der Burg und wedelten mit weißen Tüchern, um dem jungen Herzog Glück und Gottes Segen zu wünschen. Und manche Magd vergoss gar eine Träne der Rührung.

Eine Weile ritten sie schweigend dahin, bis mit einem Male der Billige Jakob hinten auf seinem Wagen ein Lied anstimmte:

Es reisten zwei Ha-handelsleute

durch Nacht und Sturm und Wind.

Die zwei waren lei-heichte Beute,

die machten die Räuber geschwind.

»Oh, lasst uns am Leben, ihr Schu-urken,

und nehmt, was wir haben dabei:

Ein ga-anzer Ko-orb voll Gurken

und auch ein Ei oder zwei.«

Die finsteren Ro-äuber lachten:

»Die Gurken beha-altet gern.

Wir woll’n Euer Spa-arschwein schlachten,

denn Talerchen lieben wir Herr’n.«

»Wir sind doch nur arme Gesellen,

beteuerten da-a die zwei...«

Das Rabenorakel

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