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Vittorio sah die beiden, als sie auf den Hof der Rabenburg einritten und spürte mit Genugtuung die Zufriedenheit, die sie verströmten.

»Und, wie sieht es aus?«

Er wandte sich zu dem hinter ihm stehenden Etna und lächelte versonnen.

»Wenn das keine erfolgreiche Nacht war, dann verspeise ich einen Besen.«

»Das möchte ich sehen.«

»Nein, im Ernst. Es freut mich ungemein, dass Angel und Stefano gut miteinander auskommen. Stefano ist stets für eine Überraschung gut. Wenn man ihn aber sanft in die richtige Richtung weist, dann ist er durchaus bereit, dieser Richtungsweisung zu folgen. Er ist überdurchschnittlich intelligent, man kann ihm keine Fesseln anlegen. Sie würden ihn unweigerlich zerstören.«

»Was denkst du, wie wird seine Zukunft aussehen, wird er sich uns anschließen?«

Vittorio schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nein, obwohl er sich bei uns wohl fühlt und sicherlich endlich ein wenig zu sich selbst gefunden hat, wird er das noch nicht tun. Ich spüre seine Ruhelosigkeit. Er steht fortwährend unter Anspannung, ist ein Suchender, den man nicht aufhalten kann.«

»Das bedeutet?«

»Dass er uns in nicht allzu ferner Zeit verlassen wird. Ich kann nur hoffen, dass er gefestigt genug ist und sein Weg ihn in eine vernünftige Richtung führen wird.« Vittorio sah noch einmal hinunter in den Hof, wo die beiden Freunde soeben im Torbogen des Eingangs verschwanden. »Er wird mir fehlen. Ich vertraue auf seinen Verstand und seine Fähigkeiten, die ihm dabei helfen werden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich denke, ich werde ihn mit einem guten Rat von hier ziehen lassen. Es gibt nur einen, der ihm Ruhe und das Wissen geben kann, wonach er sich sehnt.«

»Wirst du nun Raffaele benachrichtigen?« Etnas Blick ruhte fragend auf dem Anführer.

Vittorio atmete tief ein. »Nein, das werde ich wohl nicht tun. Ich habe es Stefano versprochen. Es ist schwer, sein Vertrauen zu gewinnen und ich werde ihn nun, da er es mir endlich schenkt, nicht enttäuschen.«

»Ist dir bewusst, dass dies das erste Mal ist, das du Raffaele nicht über etwas wirklich Wichtiges in Kenntnis setzt?«

»Durchaus. Allerdings erfordern besondere Umstände nun einmal besondere Entscheidungen. Ich bin mir sicher, er wird eines Tages verstehen, warum ich so handeln musste. Nur für den Fall, sollte er es jemals erfahren.«

Vittorio wandte sich mit leichtem Räuspern an Etna.

»Von mir erfährt er kein Sterbenswörtchen. Ich bin doch nicht lebensmüde und mische mich da ein. Das macht ihr mal fein unter euch aus. So, und jetzt gehe ich schlafen. Gute Nacht, Vittorio.«

Geschenk der Nacht

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