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Pressemeldung, sieben Tage später

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Stephanie Seiler, der neue junge Star am Modelhimmel war tot!

Diese Meldung beherrschte die Schlagzeilen der Sensationspresse in ganz Deutschland am 8. September.

Sie war in der Nacht vom 31. August zum 1. September offensichtlich überfallen und entführt worden. Obwohl ihr Manager und Lebensgefährte Carsten Winhold umgehend die geforderte Lösegeldsumme von zwei Millionen US-Dollar bezahlt hatte, war ihre Leiche sieben Tage später am Fuße des Hochgern von einem Landwirt gefunden worden.

Das bayerische Landeskriminalamt hielt sich mit Einzelheiten des Verbrechens eher bedeckt. Klar war nur, dass sie nach einem Treffen mit einer Freundin am Chiemsee nicht am vereinbarten Treffpunkt mit ihrem Lebensgefährten in Traunstein erschienen war. Als sie mehr als zwei Stunden überfällig und auch per Handy nicht zu erreichen war, informierte dieser die Polizei. Am folgenden Morgen wurde ihr Wagen in der Nähe von Vachendorf von der Polizei aufgefunden.

Von Stephanie Seiler fehlte jede Spur.

Am 2. September erhielt Carsten Winhold per Postzustellung ein Pre-Paid Handy, auf welchem gleichsam als Lebenszeichen eine Videobotschaft des gefesselten, nur mit Unterwäsche bekleideten Models und die Lösegeldforderung gespeichert waren. Es handelte sich dabei exakt um die Summe, die Stephanie Seiler nur wenige Monate vorher für einen Exklusivvertrag mit dem Sportgiganten Nike erhalten hatte.

Ihr Manager schaffte es, die geforderte Summe bereits am 4. September in Bargeld aufzutreiben und die Geldübergabe wurde gemeinsam mit dem LKA vorbereitet. Obwohl die offiziellen Angaben diesbezüglich sehr dürftig waren, war offensichtlich von diesem Zeitpunkt an nichts mehr nach dem Plan der Polizei gelaufen. Der Übergabeort wurde irgendwie in letzter Sekunde gewechselt und so verschwand das Lösegeld, ohne dass die Polizei einen Hinweis oder gar Zugriff auf einen der Entführer bekam.

Am Vormittag des 8. September fand ein Landwirt beim Heumachen auf einer seiner Wiesen an der Egerndacher Filze ihre unbekleidete Leiche. Hinweise auf den oder die Täter gab es praktisch keine. Soweit die Öffentlichkeit informiert wurde, verlief sich die bisherige Ermittlungsarbeit des LKA weitgehend im Sande.

Ein paar Tage lang beherrschte der Fall Seiler die Schlagzeilen. Ein paar Wochen lang war die Schmierenpresse noch voll mit Fotos des ungewöhnlich attraktiven Models. Dann begann Gras über die Angelegenheit zu wachsen und bereits wenige Monate später war das Thema aus dem Focus der Öffentlichkeit verschwunden.

Die tote Zeugin

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