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5.2.2 Sprachpolitik als language politics

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Trotz guter Ansätze seitens der Grenzland- und Minderheitenbeauftragten und vieler Sonntagsreden lässt sich die vage formulierte „policy“ nur schwer umsetzen, da die Besonderheiten einer Minderheitenpolitik in den normalen politischen Strukturen und Abläufen kaum Berücksichtigung finden. Die Umsetzung scheint u.a. durch Unwissenheit, manchmal durch eine fehlende Priorisierung seitens der teilweise überarbeiteten Behörden vernachlässigt zu werden. Es gibt aber auch positive Entwicklungen. Es ist nicht auszuschließen, dass es seitens der friesischen Volksgruppe manchmal an einem hartnäckigen Durchsetzungsvermögen und entsprechendem politischen Geschick fehlt.

Im o.g. Handlungsplan von 2015 ist u.a. ein durchgehendes Unterrichtsangebot auf Friesisch an den Schulen in der Bökingharde mit einem Schwerpunktzentrum für die Sekundarstufe in Niebüll vorgesehen. Als eine im Fach Friesisch qualifizierte Gymnasiallehrerin sich um eine Stelle am Gymnasium in Niebüll bewarb, wurde sie jedoch abgelehnt, da ihre Hauptfächer an der Schule bereits belegt waren. Die Qualifizierung im Fach Friesisch spielte keine Rolle. Trotz des gut gemeinten Ansatzes der Minderheitenbeauftragten gibt es heute an den weiterführenden Schulen in Niebüll einschließlich des Gymnasiums keinen Friesischunterricht.

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