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6.1.2. Das Friesisch-Gesetz

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Am 13. Dezember 2004 wurde das in deutscher und friesischer Sprache formulierte „Gesetz zur Förderung des Friesischen im öffentlichen Raum“ (Friesisch-Gesetz) beschlossen.1 Das Gesetz sieht vor, dass in Nordfriesland sowie auf der Insel Helgoland Bürger und Bürgerinnen sich an Behörden in friesischer Sprache wenden können, dass friesische Sprachkenntnisse bei der Einstellung im öffentlichen Dienst berücksichtigt werden, dass an öffentlichen Gebäuden eine zweisprachige Beschilderung in deutscher und friesischer Sprache angebracht wird bzw. angebracht werden kann, und dass die vorderseitige Beschriftung von Ortstafeln ebenfalls zweisprachig in deutscher und friesischer Sprache erfolgen kann (vgl. dazu unten Kap. 10).

Das Friesisch-Gesetz kann im Hinblick auf die Ortstafeln als Ergänzung zum Erlass des schleswig-holsteinischen Verkehrsministers vom 20. August 1997 gesehen werden, der erstmalig zweisprachige Ortstafeln zuließ.

Am 29. Juli 2016 trat eine überarbeitete Fassung des Friesisch-Gesetzes in Kraft, die die bereits erwähnten Bestimmungen zum Teil ergänzte oder ausbaute.2 Hier wird zum Beispiel gefordert, dass in Behörden usw. friesischsprachige Mitarbeiter zur Verfügung stehen sollen, dass der Erwerb friesischer Sprachkenntnisse im Fortbildungsangebot für Beschäftige Berücksichtigung finden soll und dass auf Wunsch Beschäftigte in dem Gebiet eingesetzt werden sollen, in dem ihre jeweilige friesische Sprachform gesprochen wird.

Der Bereich der Verkehrsschilder wird stärker ausgebaut. Jetzt kann die vorderseitige Beschilderung von Ortstafeln, Ortshinweistafeln, Hinweistafeln zu besonderen touristischen Zielen und Routen, Hinweistafeln zu Gewässern sowie die wegweisende Beschilderung an Straßen zweisprachig in deutscher und friesischer Sprache erfolgen. Die Kosten für die erstmalige zweisprachige wegweisende Beschilderung in Nordfriesland übernimmt das Land. In den Haushaltsjahren 2016 und 2017 standen 300.000 EUR zur Verfügung. Dies hat zum unter Kap. 10.1.3 erwähnten verstärkten Ausbau der zweisprachigen Ortsschilder und Wegweiser in Nordfriesland geführt.

Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland

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