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Boris, 10 Jahre

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Boris wirkt sehr zurückgezogen. Er hat kaum Kontakt zu Mitschülern, zeigt starke Ängste und ein massives Schulversagen. Er verweigert zunehmend den Schulbesuch. Die Mutter ist sehr ehrgeizig und möchte, dass ihre Söhne später »bessere« Berufe erlernen als ihr Mann, der Bauarbeiter ist. Boris’ großer Bruder besucht bereits das Gymnasium und ist dort ein guter Schüler. Boris wird von seiner Mutter durch eine massive Erwartungshaltung unter Druck gesetzt und durch stundenlanges Üben zu Hause überfordert. Nach einigen Beratungsgesprächen im Schulpsychologischen Beratungszentrum willigt die Mutter ein, sich vorübergehend um schulische Dinge nicht mehr zu kümmern. Boris erhält auf Antrag der Mutter vom Jugendamt einen Betreuungshelfer nach § 30 KJHG, der an drei Nachmittagen mit Boris spielt, die Spielplätze der Umgebung erkundet und auch Hausaufgaben betreut. Die Mutter und Boris fühlen sich entlastet und können schrittweise wieder eine positivere Beziehung aufbauen. Ein drohendes Schulversagen und eine manifeste psychische Störung konnten bei Boris verhindert werden. Die Schulpsychologin setzt die Beratungsgespräche mit der Familie fort und führt regelmäßige Fallbesprechungen mit dem Betreuungshelfer.

Handbuch Schulpsychologie

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