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Lebenslage

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Die materiellen/finanziellen Lebensbedingungen und die Ausstattung von Menschen mit Ressourcen wie Bildung, soziale Beziehungen und Gesundheit werden in der Soziologie unter dem Begriff Lebenslage zusammengefasst. Die Lebenslage ist ein Gradmesser für die Teilhabe von Menschen an der Gesellschaft und damit ihrer Lebensqualität (vgl. Engels 2013, S. 615ff.)

Soziale Arbeit setzt auf allen drei Ebenen an: Es geht ebenso um die Verhältnisse wie um das Verhalten der Adressat*innen. Soziale Arbeit nimmt hierbei den Blickwinkel ihrer Adressat*innen ein; sie versucht zu verstehen, welche objektive und subjektive Bedeutung ihre Lebenslage für sie hat; sie erkundet, wie sich die Menschen in ihren Lebensbedingungen bewegen, wie sie mit ihren Herausforderungen und Schwierigkeiten umgehen, nach Lösungen suchen oder Lösungen blockieren etc. Sie versucht das Verhalten der Betroffenen im Lichte von Biografie und Gegenwart als individuelle Antworten auf Belastungen, Benachteiligungen und Entbehrungen zu verstehen. Grundlegend ist die Akzeptanz der Person, nicht des jeweiligen Verhaltens. Davon ausgehend hofft sie auf ein Arbeitsbündnis, in dem unter Beachtung des Rechts auf Selbstbestimmung – zu dem auch das Recht gehört, Fehlentscheidungen zu treffen – eine Änderung der Verhältnisse und des Verhaltens erreicht werden können. Ein direkter Zugriff auf die Situationsdefinitionen und Handlungsbereitschaften von Adressat*innen ist nicht möglich. Soziale Arbeit stellt Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten bereit; ob Adressat*innen sich diese zu eigen machen, ›entscheiden‹ diese am Ende selbst ( Kap. 1.1).

Für ihre Problembearbeitung nutzt die Soziale Arbeit eine Vielzahl von Methoden. Neben

• der Information (z. B. über Leistungen anderer Stellen, Rechtsansprüche, Rechtsmittel, administrative Zuständigkeiten),

• der alltagspraktischen Unterstützung (z. B. beim Ausfüllen eines Antrags, beim Finden einer Ausbildungsstelle, Begleitung zu einer Klinik)

• der Vermittlung an spezialisierte Dienste (z. B. Drogenambulanz, stationäre Einrichtung der Jugendhilfe, Erziehungsberatung)

dürfte in der Einzelfall- und Familienhilfe vor allem

• die Beratung die dominante Rolle spielen (z. B. Jugendliche bei der Berufswahl, Adoptiv-, Pflege- und andere Eltern in Erziehungsfragen, alte Menschen, die unschlüssig sind, ob sie in eine Wohneinrichtung ziehen sollen, schwangere Mädchen in Fragen von Elternschaft und Abtreibung).

Soziale Arbeit

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