Читать книгу Perspektiven für Juristen 2012 - Группа авторов - Страница 16
Jurist im Bundesnachrichtendienst
ОглавлениеFAKTEN Formale Voraussetzungen: abgeschlossenes Hochschulstudium und Referendariat (beide Examina sollten mit mindestens 6,5 Punkten abgelegt sein), deutsche Staatsangehörigkeit Persönliche Qualifikation: berufsbezogene Auslandserfahrung u. a. im Rahmen einer Wahlstation oder eines Praktikums, gute Fremdsprachenkenntnisse im Englischen und einer weiteren Sprache, ausgeprägtes Interesse an globalen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Zusammenhängen, herausragende Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz Einstieg/Karrieremöglichkeiten: Laufbahn des höheren Dienstes in der Besoldungsgruppe A 13 bzw. A 14. Daneben wird eine behördenspezifische Zulage gezahlt. Das Rotationsprinzip eröffnet den Führungskräften des höheren Dienstes die Möglichkeit, abteilungsübergreifend eingesetzt zu werden. Besonderheiten: vielseitige und sehr unterschiedliche Tätigkeiten, darunter sowohl typisch juristische Aufgabenstellungen in verschiedenen Rechtsgebieten als auch Tätigkeiten in den Kernbereichen des Dienstes, der Nachrichtengewinnung und der Auswertung Weitere Informationen: www.bundesnachrichtendienst.de
Auftrag und Tätigkeitsbereiche Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist der einzige und einheitliche Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland. Als obere Bundesbehörde ist er dem Geschäftsbereich des Bundeskanzleramtes zugeordnet. Der BND beschafft mit nachrichtendienstlichen Mitteln, die nur ihm zur Verfügung stehen, geheim gehaltene Informationen über die Entwicklungen im Ausland, die auf andere Art und Weise nicht gewonnen werden können. Kernaufgabe der Mitarbeiter des BND ist es, durch erfolgreiche nachrichtendienstliche Aufklärung und die Bewertung von außen- und sicherheitspolitischen Zusammenhängen und Hintergründen für die Bundesregierung ein aktuelles Lagebild zu erstellen. Die schnelle und profunde Unterrichtung der Bundesregierung ist daher Ziel und Anspruch des BND.
Um diesen Auftrag professionell und kompetent erfüllen zu können, bedarf es hoher Flexibilität und eines umfassenden Informations- und Wissensmanagements. Kaum eine andere Behörde in Deutschland beschäftigt deshalb so vielfältig und unterschiedlich qualifiziertes Personal. Fähige Juristen sind als Generalisten in allen Bereichen des Dienstes mit Fach- und Führungsaufgaben betraut. Neben den klassischen Aufgabengebieten im Bereich Verwaltung und Ressourcenmanagement kommen Juristen vor allem in den Kernbereichen des Dienstes zum Einsatz. Diese Tätigkeiten beinhalten sowohl die Übernahme von Fachaufgaben bei der Gewinnung von nachrichtendienstlichen Informationen als auch analytische Tätigkeiten im Rahmen der Erstellung von Lagebildern für unsere Abnehmer. Neben ihrer fachlichen Qualifikation benötigen Juristen im BND ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, an Sprachkompetenz und Freude an der Arbeit mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Ein ausgeprägtes Interesse an globalen politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen sowie hohe persönliche Verantwortungsbereitschaft sind dabei Grundvoraussetzungen. Mobilität und zielorientiertes Arbeiten unter zeitlich knappen Vorgaben sind ebenso wichtig wie die Bereitschaft, sich in immer neue Aufgabengebiete einzuarbeiten. Im Rahmen des Rotationsprinzips erfolgt alle vier bis fünf Jahre ein Verwendungswechsel, u. a. auch an Dienststellen des BND im Ausland.
Einstieg und Karrieremöglichkeiten Neben den bereits genannten Anforderungskriterien ist die wichtigste Voraussetzung für den Einstieg das abgeschlossene juristische Studium. Volljuristen müssen sich im BND keiner weiteren Ausbildung unterziehen, sondern übernehmen direkt als Referenten Verantwortung für einen Arbeitsbereich. Der erste Einsatz erfolgt in der Regel in der Zentralabteilung ZY, die im BND gebündelt mit der Wahrnehmung aller personal- und verwaltungsnahen Aufgaben betraut ist. Einsteiger gewinnen so bereits zu Beginn ihrer Laufbahn tiefe Einblicke in die Struktur, Organisation und Arbeitsweise des BND. Die hier erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen erleichtern die spätere Übernahme von Aufgaben in anderen Abteilungen, die oftmals die Bereitschaft zur fachübergreifenden Tätigkeit erfordern. Je nach Bedarf ist aber auch ein Einstieg in den Abteilungen der operativen Nachrichtenbeschaffung und -auswertung oder in Stabsfunktionen möglich.
Das Bewerbungsverfahren im BND ist mehrgliedrig. Nach Eingang der schriftlichen Bewerbungsunterlagen (keine Online-Bewerbung) erfolgt ein persönliches Vorstellungsgespräch und im Anschluss ein zweitägiges Assessment-Center. An die Feststellung der fachlichen und persönlichen Eignung schließt sich eine sicherheitliche Überprüfung gemäß den Richtlinien des Sicherheitsüberprüfungsgesetzes (SÜG) an. Das Bewerbungsverfahren dauert in der Regel bis zu acht Monate. Es empfiehlt sich daher, die Bewerbungsunterlagen frühzeitig, gegebenenfalls vor Beendigung des Studiums, einzusenden. Die Bewerbung kann sowohl auf eine konkrete Stellenausschreibung erfolgen als auch als Initiativbewerbung eingereicht werden. Einzelheiten zum Bewerbungsverfahren finden Interessenten auf der BND-Homepage.
Der BND ermöglicht den Direkteinstieg in die Laufbahn des höheren Dienstes in der Besoldungsgruppe A 13 bzw. A 14. Grundlage für die Besoldung ist das Bundesbesoldungsgesetz. Daneben wird eine behördenspezifische Zulage gezahlt. Die Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter basiert auf den Prinzipien Eignung, Befähigung und fachliche Leistung. Das Rotationsprinzip eröffnet besonders den Führungskräften des höheren Dienstes die Möglichkeit, abteilungsübergreifend eingesetzt zu werden.
Zukunftsperspektiven Die stetig wachsenden Herausforderungen einer multipolaren Welt lassen den Bundesnachrichtendienst weiterhin im Fokus stehen. Als Arbeitgeber bietet er auch künftig interessante, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeitsfelder und anspruchsvolle Aufgabenbereiche. Absolventen mit ersten internationalen Erfahrungen, sozialer Kompetenz und großem Interesse an einer weltweiten Verwendung haben gute Chancen, in den höheren Dienst des Bundesnachrichtendienstes eingestellt zu werden.
Quelle: Bundesnachrichtendienst