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Putz mir Pelz und Federn – mit Kamm, Bürste, Mopp & Co.!

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Bäder tun wohl, sind aber nicht überall möglich. Und sie lösen nicht jedes Hygieneproblem. Raubkatzen zum Beispiel haben zeitlebens eine Eigenheit, die bei Menschen meist auf das Baby- und Kleinkindalter beschränkt ist. Sie bekleckern sich bei den Mahlzeiten. Nicht mit Brei oder Spinat, sondern mit Blut. Was bei Löwe, Tiger & Co. dabei am Pelz kleben bleibt, schafft mehr als ein rein ästhetisches Problem. Gäbe es keinen Weg, die blutigen Spuren zu entfernen, würde der Gestank potenzielle Opfer warnen. Was tun? Wer Katzen im Haus hat, kennt die Lösung. Sie sind ausgiebig damit beschäftigt, sich das Fell zu putzen: Die Vorderpfoten beschäftigen sich mit dem Kopf, den Rest erledigt die Zunge. Das Putzgel stammt aus Do-it-yourself-Produktion: Spucke. Und die Zunge ist ein Meisterstück des Reinigungsgerätearsenals.

Schon Hauskatzenzungen sind so rau wie grobkörniges Sandpapier und erscheinen unter dem Mikroskop als Zackenlandschaft. Bei Tigern sind die Zacken, Papillen genannt, bis zu 5 Millimeter lang, scharf wie Dornen und als Widerhaken geformt. Beim Fressen dienen sie dazu, Fleischreste vom Knochen zu reißen. Ist das Mahl vorbei, fungieren diese Dornen wie Zähne eines Kamms. Die Zunge fährt damit durchs Fell, entwirrt es und nimmt dabei lose Haare und Fremdstoffe mit. Die Widerhaken transportieren sie in den Tigerrachen. Gleichzeig benetzt die Zunge das gereinigte Fell mit Speichel. Dessen Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass der Pelz Wasser abweist und Bakterien abtötet.

Das Prinzip Kamm hat die Natur in diversen Variationen anzubieten. So wie wir uns mit den Fingernägeln kratzen, tun es andere Säugetiere mit Pranken und Krallen. Kormorane haben an einem Zeh hinter den Schwimmhäuten eine spezielle „Putzkralle“, mit der sie sich an Kopf und Hals striegeln können. Maulwürfe kratzen sich mit ihren Grabschaufeln den Pelz glatt.

Bei Vögeln sind die Baderituale nur eine Ouvertüre zur erweiterten Putzorgie: der Prozedur, das Gefieder in Form zu bringen. Egal, ob winziger Zaunkönig oder hochbeiniger Flamingo – mit ihren Schnäbeln säubern Vögel ihre Federn. Bei Tausenden von Federn ist das zeitraubend. Bis zu ein Drittel des Tages verbringen zum Beispiel die Flamingos mit der Gefiederpflege: Vom Kiel bis zur Spitze wird jede einzelne Feder durch den Schnabel gezogen, der sie glättet, in Form bringt und gleichzeitig Fremdkörper entfernt.

Der Schnabel wirkt dabei wie eine flache Zange, mit der der Vogel Druck von oben und unten ausübt, während er die Federn durch die Öffnung zieht. Zusätzlich agieren einige Vögel mit einem körpereigenen Wischmopp: dem eigenen Hinterkopf. Der Teil des Rückens, den der Schnabel nicht gut erreichen kann, lässt sich mit den weichen Kopffedern sauber wischen.

Anschließend folgt noch die Imprägnierung. In der Bürzeldrüse oberhalb des Schwanzes bilden die meisten Vögel ein wasserabweisendes Sekret. Ein Druck mit dem Schnabel – und wie bei einer Tube quetscht sich eine Portion zum Einfetten heraus. Die Essenz wirkt wie Conditioner im Friseursalon, der das Haar nach dem Waschen schützt und glänzen lässt.

Sind wir noch ganz sauber?

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