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2.7.2 Welche Verbindung hatte DARWIN zu zeitgenössischen Philosophen?

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Dazu passt, dass er auch zu zeitgenössischen Philosophen nur wenig Kontakt hatte. Unter den vielen Menschen, denen er begegnete, waren anscheinend nur zwei Philosophen: WILLIAM WHEWELL und HERBERT SPENCER. Über WHEWELL schreibt DARWIN: „Nach Sir J. MACKINTOSH war er der beste Gesprächspartner für ernste Themen, dem ich jemals zuhörte.“

Sehr kritisch äußert sich DARWIN dagegen über SPENCER: „Ich muss sagen, dass [seine Schlussfolgerungen], wie mir scheint, keine ernste wissenschaftliche Bedeutung besitzen.“ Immerhin hat DARWIN den Ausdruck survival of the fittest von SPENCER übernommen. Dieser hatte den Ausdruck 1864 eingeführt, und DARWIN verwendete ihn ab der fünften Auflage 1869 seines Hauptwerkes Vom Ursprung der Arten. Aber nicht einmal das war – wegen der Unklarheit des Begriffs – eine gute Wahl. Unklar ist, wer überhaupt fit genannt werden kann und wer dann der Fitteste ist; unklar ist, wie man das Wort fit übersetzen soll (tauglich, tüchtig, angepasst?); und unklar ist, ob der Ausdruck survival of the fittest das Prinzip der natürlichen Auslese wirklich angemessen wiedergibt. Denn erstens kommt es in der biologischen Evolution weniger auf mein Überleben an als auf die Zahl meiner Nachkommen, genauer: auf die Zahl meiner Gene in der nächsten Generation. Zweitens überlebt nicht nur der Tüchtigste, vielmehr überleben viele einigermaßen Tüchtige. Nur die jeweils Untüchtigsten bringen weniger Gene in die nächste Generation, sodass ihre Gene allmählich verschwinden. Drittens wird man erst dann von Aussterben sprechen, wenn dieser Prozess ganze Rassen, Arten oder höhere taxonomische Einheiten betrifft. So stiftet der von SPENCER übernommene Ausdruck mehr Verwirrung als Orientierung.

Sicher aber dürfen wir DARWINS Begegnungen noch JOHN FREDERICK WILLIAM HERSCHEL hinzufügen. Zwar ist HERSCHEL eher als Naturwissenschaftler bekannt, vor allem als Astronom; doch erscheint 1830 A preliminary discourse on the study of natural philosophy, nach JOHN LOSEE „das umfassendste und ausgewogenste wissenschaftstheoretische Werk seiner Zeit“15. Von diesem Buch und von ALEXANDER VON HUMBOLDTS Personal narrative of travels to the equinoctial regions of America during the years 1799–1804 ist DARWIN so begeistert, dass er sich wünscht, selbst einmal einen solchen Beitrag zur Naturkunde leisten zu können. Eine Gelegenheit dazu wird ihm noch im selben Jahr geboten: eine fünfjährige Weltumseglung mit der Beagle, eine Reise, die DARWINS ganze spätere Laufbahn prägt.

Darwin heute

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