Читать книгу Lehrerbücherei Grundschule: Sprachunterricht heute (19. Auflage) - Horst Bartnitzky - Страница 26

2.3 Der erste didaktische Umbruch: Die „kommunikative Wende“

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In der zweiten Hälfte der 60er Jahre stellten neue Erkenntnisse, wissenschaftliche Diskussionen und ein linksintellektueller Zeitgeist den Absolutheitsanspruch der „Muttersprachlichen Bildung“ im Sinne Leo Weisgerbers und anderer radikal infrage. So klärten Untersuchungen der Sprachsoziologie darüber auf, dass es die eine Sprachgemeinschaft und die eine Muttersprache gar nicht gibt. Erheblichen Einfluss auf die Diskussion nahmen Beiträge von Basil Bernstein, der zwischen dem „restringierten Code“ bei Angehörigen der Unterschicht und dem „elaborierten Code“ bei Angehörigen der Mittelschicht unterschied, hierzulande vor allem bekannt geworden durch Ulrich Oevermann (vgl. Oevermann 1969). Zugespitzt könnte die Kritik am Konzept der Muttersprachlichen Bildung von hierher lauten: Was als die Muttersprache bezeichnet wird, ist Muttersprache und mit ihr auch Weltbild einer bürgerlichen Schicht.

Aus der Vielfalt der didaktischen Anstöße, Ansätze, Entwürfe und Konzepte entwickelten sich Konzeptionen des Deutschunterrichts, die sich im Weiteren als mehr oder weniger konsens- und tragfähig erwiesen. Einige Konzeptionen und Ansätze, die für die Entwicklung zum Sprachunterricht heute von besonderer Bedeutung sind, seien im Folgenden skizziert.

Lehrerbücherei Grundschule: Sprachunterricht heute (19. Auflage)

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