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Prinzip Situationsbezug

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Dieses Prinzip knüpft an eine Grundforderung der Didaktik der sprachlichen Kommunikation an, führt aber über den engen Adressatenbezug hinaus: Sprachliches Handeln der Kinder bedarf der herausfordernden Situationen. Die Situationen müssen so gewählt sein, dass sie für die Kinder den Sinn stiften, authentisch zu handeln. Es sind zunächst die vielfältigen Situationen des Klassenlebens, die immer dann entstehen, wenn das Leben und Lernen in der Klasse/Schule auch als Aufgabe gemeinsamer Gestaltung von Kindern und Lehrerin/Lehrer verstanden wird: von der Gestaltung des Miteinanders, der Entwicklung von Bräuchen bis zu Vereinbarungen und Reflexionen über Unterrichtsthemen, über didaktische Formen (z. B. freie Arbeit oder Werkstatt), über besondere Unternehmungen.

Der Unterricht im engeren Sinne erzeugt dann Situationen für authentisches Handeln, wenn er für die Kinder zum Ernstfall wird: Eine Aufgabe fordert sie heraus, ein vorzeigbares Werk am Ende ist ein gewolltes Arbeitsziel, Experimentier- und Erfindungslust sind geweckt. Das Kind will etwas schreiben, etwas lesen, etwas anderen mitteilen, etwas präsentieren, etwas üben, um es dann besser zu können.

Tragfähig für weiteres Lernen wird der Situationsbezug, wenn die allgemeine Lernsituation so entwickelt werden kann, dass vielfältiges sprachliches Handeln ein Grundmotiv für die Kinder ist und Unterrichtsstrukturen die Situationen vorprägen. Dies können z. B. die Entwicklung einer Lese-Schreib-Kultur, feste Lesezeiten, eingeführte Leserituale oder institutionalisierte Gesprächsforen (Morgenkreis, Versammlung, Klassenrat, Schreibkonferenz) sein. Dieser generelle Situationsbezug erleichtert, dass der jeweils konkrete Situationsbezug hergestellt werden kann.

Lehrerbücherei Grundschule: Sprachunterricht heute (19. Auflage)

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