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Prinzip Bedeutsamkeit der Inhalte

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Sprachliches Handeln ist immer auch auf bedeutsame Inhalte gerichtet, wenn nicht verbaler Aktionismus gefördert werden soll. Bedeutsam können Inhalte sein, die subjektiv als wichtig von den Kindern erlebt werden: die Klärung eines aktuellen Streits, das Gespräch über eine anregende Fernsehsendung, der eigene Text für das Klassentagebuch, der Unterricht über ein animierendes Thema (z. B. Dinosaurier, amerikanische Ureinwohner, Pferde).

Bedeutsam sind aber auch Inhalte, die objektiv für Gegenwart und Zukunft der Kinder wichtig sind. Hierzu gehören Schlüsselthemen wie Frieden als Aufgabe, Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, Arbeit und Arbeitslosigkeit, selbstbewusster und kritischer Umgang mit Medien. Diese objektiv bedeutsamen Inhalte müssen in der Wahrnehmung der Kinder subjektiv bedeutsam werden, um mit und an ihnen zu lernen.

Hierzu zählt auch die Teilhabe an der kulturellen Welt. Die Schule leistet in der Weitergabe von kultureller Tradition einen wichtigen Beitrag zu einem historischen Verständnis der eigenen Existenz und zur Fähigkeit, am kulturellen Leben teilnehmen zu können. In einer internationaler werdenden Gesellschaft darf dies aber nicht auf das deutschsprachige kulturelle Erbe begrenzt sein. Auch Sprachen und literarische Traditionen anderer Länder müssen einbezogen werden, vor allem der Länder, die durch die Kinder in der jeweiligen Klasse vertreten sind. Beispiele hierzu sind Unterricht in Begegnungssprachen und der Einbezug von Kinderliteratur, Fabeln, Redensarten aus anderen Ländern. Die Traditionsvermittlung ist im Übrigen mit dem Sockelsturz der Muttersprachlichen Bildung und der Verachtung von sogenannter „Kanonliteratur“ in der Deutschdidaktik verlorengegangen; die Diskussion hierzu ist aber wieder aufzunehmen.

Lehrerbücherei Grundschule: Sprachunterricht heute (19. Auflage)

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