Читать книгу Rayan - Im Auge des Sturms - Indira Jackson - Страница 9
2005 - In der Wüste weit vor Alessia - Ein gebrochenes Wort
ОглавлениеAm nächsten Tag im Morgengrauen griffen die Männer Mahmouds an. Entgegen ihren Versprechungen waren sie nicht bereit, den Tod ihres Anführers hinzunehmen.
Etwa fünfzehn Mann näherten sich, als es noch fast dunkel war. Wie Schatten glitten sie geduckt heran. Sie hofften, die Tarmanen einkesseln und vom Rand der Senke aus abschießen zu können.
Doch die Wachposten waren auf der Hut. Rayans Männer gelang es, den Spieß umzudrehen: Flach auf dem Rand der Kuppe liegend, nahmen sie ihrerseits die herannahenden Banditen ins Visier.
Es war Ibrahim, der das Zeichen zum Angriff gab. Mit ihren hochmodernen, gut gepflegten Waffen hatten sie auf Mahmouds Männer angelegt und eröffneten nun zeitgleich das Feuer.
Fast die Hälfte überlebte die erste Salve nicht. Als vier weitere Banditen ihr Leben aushauchten, flohen die anderen in panischer Unordnung.
Auf Seiten der Tarmanen dagegen gab es lediglich zwei Verletzte. Einer hatte einen glatten Durchschuss in die Schulter eingefangen, ein weiterer einen Streifschuss am Kopf.
Ismael versorgte die Verwundeten, während sich der Rest der Männer darum kümmerte, die Leichen der Feinde zu begraben.
Drei von Mahmouds Männern waren verwundet zurückgeblieben, doch sie konnten nun mit keiner Gnade mehr rechnen. Ihnen war einmal das Leben geschenkt worden, jetzt wurden sie bedenkenlos mit einem Kopfschuss ins Jenseits befördert.
Taib hatte in seinem Zelt bereits das Schlimmste befürchtet. Er hatte um eine Waffe gebeten, um sich im Zweifelsfalle verteidigen zu können. Doch in seinem Zustand war ihm auch noch ein anderer Punkt durch den Kopf gegangen: Er wollte keinesfalls nochmals in die Hände der Angreifer fallen. Lieber hätte er sich selbst hingerichtet, als noch einmal Ähnliches durchmachen zu müssen.
Rayan hatte seiner Bitte entsprochen und ihm eine Pistole zukommen lassen. Er ahnte, was in ihm vorging.
Entsprechend erleichtert war Taib über den reibungslosen Verlauf des Kampfes. Die Tarmanen hatten ihm somit zum zweiten Mal das Leben gerettet. Auch begriff er nun, dass diese, nur um ihm zu helfen und seinem angeschlagenen Zustand Rechnung zu tragen, ihrer aller Leben riskiert hatten.