Читать книгу Li - Isabella Maria Kern - Страница 19

Der Abschaum

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Im Polizeihauptquartier herrschte Aufregung. Johann kam gerade mit einem Kollegen vom „La Nuit“ zurück. Obwohl sie allen „Bewohnerinnen“ des Bordells gesagt hatten, sie dürften das Haus nicht verlassen, bis der Fall gänzlich abgeschlossen war, fanden sie keine einzige „Dame“ mehr vor, wie sich Johann ausdrückte. Zwar hatten sie von allen Frauen die Personalien, aber er konnte schwören, dass diese Daten zu vergessen waren. Sie würden sie nicht so schnell wiederfinden. Außerdem war das Zimmer von Li versiegelt gewesen. Doch irgendjemandem dürfte das herzlich egal gewesen sein, denn auch dieses Zimmer war durchwühlt worden.

Der Fall war klar. Es war Selbstmord. Da es einen Abschiedsbrief gab und dieser von der Staatsanwaltschaft bereits geprüft worden war, gab es keinen Anlass mehr, wegen Mordes zu ermitteln. Doch die zweite Sache lag etwas schwieriger, denn dieses Mädchen war illegal in Österreich und noch dazu minderjährig. Dieser Tatsache musste nachgegangen und die Zuhälter dafür zur Verantwortung gezogen werden. Aber das Büro von Mario Matschi war leer. Sämtliche Papiere und sonstige Unterlagen waren verschwunden, ehe die Polizei noch Einsicht nehmen konnte. Johann war sauer. Dieser Abschaum von Menschen! Andererseits war es ihm auch egal. Sollten sich doch alle selbst oder gegenseitig ermorden. Was ging es ihn an? Und dieses Mädchen, auch wenn sie noch so jung war, war auch nicht besser. Sie tat ihm keine Sekunde leid. Sie hat sich das alles bestimmt selbst eingebrockt. Nutte!

Johann biss in eine warme Leberkässemmel. Das Fett der geschmolzenen Mayonnaise rann ihm über das Kinn. Er wischte es mit dem Ärmel weg. Seine Kollegin drehte sich angeekelt weg und führte ein Telefonat. Er überlegte. Beatrice, dieses geile Luder, die hatte einiges gewusst. Er ärgerte sich, dass er sie nicht hierbehalten konnte. Von der hätte er bestimmt etwas erfahren. Außerdem…. Johann spürte eine Erektion. Die wäre es schon wert gewesen. Er lachte dreckig. Seine Kollegin drehte sich rasch um und sah ihn fragend an. Johann winkte ab und stopfte den letzten Rest der Semmel in den Mund.

Da war doch noch dieser Typ von der Zeitung, der bei der vietnamesischen Hure war und behauptet hat, nicht mit ihr Sex gehabt zu haben. So ein Idiot! Zahlt und vögelt nicht! Aber die Gerichtsmedizin hat keine Spuren von ihm gefunden. Er hatte also nicht gelogen. Johann schüttelte verständnislos den Kopf. Da war auch noch die Rede von einem gewissen Erwin. Der hatte Li als Letzter lebend gesehen, beziehungsweise hatte noch Sex mit ihr. Den müsste man erwischen. Doch vielleicht wusste dieser „Pressefritze“ mehr, als er zugab. Johann beschloss, ihn sich noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Li

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