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Neue Kundschaft

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Li lag zusammengekauert auf ihrem Bett und weinte. Der schwitzende Fettsack, dessen schwerer Atem nach Alkohol und Zigarren stank, schloss gerade die Tür hinter sich und ließ sie allein auf dem Bett zurück. Li sprang auf und rannte zum Waschbecken. Sie musste sich übergeben. Dicke Tränen rannen über ihr hübsches Gesicht. Sie hasste alles. Sie hasste sich, ihren Körper. Ihr Unterleib brannte. Sie war nicht bereit gewesen für einen Liebesdienst, doch das war dem Dicken egal. Mit Gewalt drang er in sie ein. Es hatte ihr schrecklich weh getan. Am linken Oberschenkel klebte etwas Blut, vermischt mit Sperma.

Li schrie hysterisch auf. Sie nahm ein Handtuch, machte es nass und fing an, unkoordiniert an ihrem Körper herumzuschrubben. Sie schluchzte, hielt sich am Waschbecken fest und sank dann zu Boden. Plötzlich klopfte es an der Tür. Erschrocken hob Li den Kopf. Sie antwortete nicht. Dann hörte sie Beatrices Stimme.

„Li, neue Kundschaft ist da. Bist du schon fertig?“

Li erstarrte.

Sie saß nackt auf dem kalten Boden und erst jetzt merkte sie, wie sie zitterte. Automatisch antwortete sie: „Zehn Minuten, bitte.“ Sie rappelte sich auf und blickte in den Spiegel. Eine wunderschöne junge Frau sah ihr in die Augen. Aber sie waren leer und traurig. Li hatte ihre Seele verloren.

Li

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