Читать книгу Thanats Welten 1 - Tauros - J. Reiph - Страница 24

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Entscheidungen

System: 1654-Z65-7559-MM08-2884

Interner Systemname: Tauros

Zeitrechnung: Jahr 24 nach der Ankunft (n.d.A.), 1. Woche

Berichterstatterin: Eyra (nachgetragen)

Ganz langsam wache ich auf. Ich bin nicht alleine. Ich liege auf der Seite. An meinem Rücken liegt eine andere Person. Groß. Männlich. Diese Person hat einen Arm über meine Taille gelegt. Meine Hand liegt auf diesem Unterarm. Ich fühle seidiges Fell, kräftige Muskeln. Ein Gesicht ist in meinem Haar. Ein sanfter Atem fährt durch meine Mähne. So möchte ich immer aufwachen. Ich glaube, das Geräusch, das mir entfährt, könnte man als Schnurren bezeichnen. Ein ganz leises Lachen erklingt aus meinen Haaren.

Die Erinnerungen kehren zurück. Das Turnier. Unser Sieg. Die Feier im Restaurant. Danis leuchtende Augen als sie das Stipendium bekommt. Der Überfall. Die Verletzungen. Meine Angst. Um Dani. Um Thanat. Ich schaudere.

Der Griff um meine Taille wird fester. „Schsch. Alles ist gut. Alle sind gesund und in Sicherheit.“, raunt eine tiefe Stimme in meinem Haar. Das stimmt. Kognitiv betrachtet, emotional habe ich es noch nicht verarbeitet.

Ich gönne mir noch ein paar Minuten in seinen Armen. Wann hatte ich das schon einmal? Wann werde ich es wieder haben? Bestimmt ist er nur bei mir geblieben, weil ich so durcheinander war. Werde ich ihm nicht lästig?

Irgendwann drehe ich mich um. Er stützt seinen Kopf auf den angewinkelten Arm und sieht mir in die Augen. Er lächelt. Seine Augen sind voller Wärme. An diesen Anblick am Morgen könnte ich mich auch gewöhnen. Zaghaft lächle ich zu ihm auf.

„Danke, dass du heute Nacht bei mir geblieben bist.“

„Gern geschehen. Hast du gut geschlafen?“

„So gut, wie lange nicht mehr. Hast du irgendetwas mit mir gemacht? Noch so eine abgefahrene Methode der Heilung?“

„Nein, Angst kann ich nicht heilen. Aber ich kann sehr beschützend wirken.“ Ein Schmunzeln stiehlt sich in sein Gesicht.

„Hmmm.“ Das klingt wieder verdächtig nach einem Schnurren. „Kann ich bestätigen. Eilst du eigentlich immer hilflosen Jungfrauen so ritterlich zu Hilfe?“

„Oh ja. Besonders, wenn sie anmutig ohnmächtig zu Boden sinken. Da muss ich einfach helfen.“

„Das ist gut. Ich werde heute den ganzen Tag Ohnmachtsanfälle vor dem Spiegel üben.“

Wir grinsen uns an. Seine unglaublichen Augen funkeln vor Vergnügen.

Dann gibt er mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. „Komm, Langschläferin. Ich befürchte, wir werden bald gestört.“

„Von wem?“

„Von deinen Eltern. Wahrscheinlich hat unser kleines Abenteuer von gestern auf Libertah schon die Runde gemacht. Wenn nicht, werden sie dir sicher zum gestrigen Sieg gratulieren wollen. Außerdem sind Dani und ihre Eltern schon wach.“

„Woher weißt du das?“

„Habe gestern noch meine Ohren gewaschen.“

„Blödmann.“ Ich knuffe ihn gegen die Schulter.

Schweren Herzens rolle ich von ihm weg und stehe auf. Eine heiße Dusche belebt mich. Als ich ins Zimmer zurückkomme, ist Thanat weg. Das versetzt mir einen kleinen Stich ins Herz. Doch in diesem Moment leuchtet an meinem Mobi ein Signal auf. Das Display zeigt, dass es meine Eltern sind. Kann Thanat auch noch hellsehen? Ich nehme ab.

Auf dem Bildschirm erscheinen meine beiden Eltern.

„Schatz, wir haben es gehört. Geht es dir gut?“ Mütterliche Sorge. Natürlich.

„Euch auch einen guten Morgen. Ja, ich habe nichts abbekommen. Dani und ihren Vater konnten Thanat und ich gestern heilen. Ihnen geht es auch wieder gut.“

Ich sehe die Erleichterung in ihren Gesichtern. So ein Mobi ist schon eine tolle Sache. Wir quatschen noch eine Viertelstunde, dann verabschiede ich mich. Mein Magen knurrt bereits sehr laut.

Im Gemeinschaftsraum finde ich Dani, ihre Eltern und Thanat vor. Wir begrüßen uns herzlich. Okay, Thanat nicht, das hatte ich schon. Die Grüße meiner Eltern richte ich aus.

„Und, wie habt ihr geschlafen?“

„Wenig.“, antwortet Dani.

„Wieso hatte ich das vermutet?“

„Du bist eben viel zu klug.“ Dani grinst schief. „Thanat hat uns gerade noch einmal untersucht. Es ist alles in Ordnung. Aber die Erinnerung hat uns lange wach gehalten.“

„Habt ihr denn schon überlegt, wie es weiter gehen soll?“

„So genau noch nicht. Wir haben noch ein paar Fragen.“

„Dann schießt mal los.“

„Wir wissen ja, dass du mit deinen Eltern nach Libertah fliehen musstest. Uns ist mittlerweile auch klar, dass ein gewisser, etwas zu groß geratener Kerl seine Finger dabei ganz tief mit drin hatte.“ Sie wendet ihren Blick direkt zu Thanat.

„Bevor ihr gekommen seid, habe ich mich mit einigen der Gäste hier unterhalten. Aus ihren Andeutungen konnte man entnehmen, dass fast alle auch schon fliehen mussten. So wie du es mir von deinem ersten Besuch auf Libertah erzählt hattest. Und immer wurden sie von einem Riesen aus der Bredouille gezogen. Da ich nur einen Riesen kenne, kommst nur du in Frage.“ Sie sieht Thanat fragend in die Augen.

Thanat schaut, als wäre er beim Klauen eines Plätzchens ertappt worden.

„Du musst dich täuschen. Ich habe eben noch einen anderen Riesen gesehen.“

„Ach, und wo soll das gewesen sein? Im Spiegel?“

„Erwischt. Na gut. Es ist tatsächlich so, dass ich, wenn ich es kann, Leuten helfe, vor Mördern, Gewalttätern oder Verfolgung zu fliehen. Leider habe ich nicht immer das Glück, rechtzeitig da zu sein.“ Seine Augen verdunkeln sich.

„Gestern hatte ich solch einen Moment, in dem ich das Schlimmste verhindern konnte. Mit Libertah gibt es eine Enklave, wo ich die Leute hinbringen kann, wenn sie es wollen. Wer nicht möchte, kann aber auch auf eigene Faust untertauchen. Oder sein Leben weiterleben, wenn die Bedrohung beseitigt ist.“

„Die Leute gestern. Die geschossen haben. Was ist mit denen?“

„Die werden nie wieder schießen. Oder etwas anderes machen.“ Sein Blick wird hart.

„Habt ihr sie gefangen?“

„Nein, das war nicht mehr nötig.“

„D-du hast sie getötet?“ Danis Augen weiten sich. Sie ist selbst noch nie bedroht worden. Sie ist eine Künstlerin. Sie sieht das Schöne im Leben. Nun wurde sie das erste Mal unmittelbar mit dem Tod oder mit Gewalt konfrontiert.

Thanat nickt. „Ja, für lange Verhandlungen war keine Zeit. Und bei Leuten, die auf mich oder andere Menschen schießen, bin ich nicht bereit, Samthandschuhe anzuziehen.“

„Um uns zu beschützen, musstest du töten?“ Dani kann es immer noch nicht glauben. Aber ich sehe auch Entsetzen in ihren Augen. Entsetzen vor Thanat.

„Dani, glaube mir. Ich mache das nicht gerne. Aber solche Situationen wie gestern schränken meine Handlungsmöglichkeiten arg ein. Dieser Planet befindet sich im Krieg, wenn es auch noch keine offenen Schlachten gibt. Kriegstreiber sind die gierigen Konzerne und korrupten Politiker. Sie bekämpfen alles und jeden, der ihrer Meinung nach ihren Profit schmälert. Das können Dissidenten oder Umweltaktivisten sein. Oder ganz normale Bürger, die lediglich im falschen Moment am falschen Ort waren. Die wenigen rechtschaffenen Polizisten kommen gegen die Gewalt nicht mehr an. Morde werden nur noch verwaltet, oftmals aber nicht mehr aufgeklärt. Mein Ziel ist es, diese Welt irgendwann ein kleines Bisschen besser zu verlassen. Damit stehe ich automatisch auf der anderen Seite. Gegen die Blutsauger. Im Laufe der Zeit hatte ich schon viele solcher Situationen. Und leider kam ich viel zu oft zu spät. Ich habe unbeschreibliche Gräuel gesehen. Es ist unfassbar, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind. Wenn die Kugeln fliegen, kann ich es mir einfach nicht erlauben, mitfühlend zu sein. Da heißt es ausschließlich: Die oder ich.“

Er holt einen Moment Luft.

„Es tut mir leid, wenn ich dich jetzt verschrecke. Aber das ist mein Leben, meine Realität. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Menschen, die nur deswegen leben und wohlauf sind. Was ich tun kann, ist dir ein sicheres Refugium zu verschaffen. In Grenzen, natürlich, aber ich kann dich beschützen. Ich kann dir und deinen Eltern anbieten, auf Libertah zu leben und zu arbeiten. Meine Hoffnung ist es, dass eines Tages der ganze Planet wie Libertah ist. Dass dieser Schutz nicht mehr benötigt wird. Ob wir alle das noch erleben, weiß ich nicht. Aber wir können daran arbeiten.“

„Du kannst das einfach so versprechen? Bist du denn der Boss von Libertah?“

Thanat lacht. „Nein, einen ‚Boss' gibt es nicht. Die Menschen entscheiden über ihr Leben selbst. Aber sie verfolgen ein Ziel. Und weil sich unsere Ziele decken, hören sie manchmal auf mich.“

Ich pruste. „Na klar. Sie hören ‚manchmal' auf dich. Gestern Abend sind sie nur so gesprungen, wenn du etwas gesagt hast. Du konntest ganz schön herumkommandieren.“

Er grinst mich an. „Ich kann richtig beeindruckend sein, oder?“

Heute habe ich dauernd das Verlangen, ihm gegen den Arm zu boxen.

„Es stimmt schon. Wenn man Leuten das Leben rettet, spricht sich das herum. In Krisensituationen folgen die Menschen gerne jemandem, der klare Ansagen macht und die Verantwortung übernimmt. Deshalb vertrauen die Leute - meistens - meinen Entscheidungen.“ An Dani gewandt: „Ich bin nicht der Boss. Aber ich kann Versprechen im Namen von Libertah abgeben und sie werden eingehalten. So weit reicht mein Einfluss dann doch.“

„Und ich könnte erst die Schule beenden? Und studieren?“

„Ja, du kannst hier wohnen. An der Uni, wenn es Kaledora wird, kann ich dir eine sichere Unterkunft besorgen. Auch dort gibt es ein Gästehaus, ähnlich diesem.“

„Warum ist es denn hier sicher?“

„Das Haus gehört zur Botschaft von Runoa. Damit ist es exterritoriales Gebiet. Das Haus genießt diplomatischen Schutz. Alle Botschaften Runoas dienen mir als Basis, um Menschen zu retten. Ich kann sie dort unterbringen und heimlich ausfliegen lassen.“

„Warum unterstützt Runoa dich?“

„Sagen wir mal so, ich habe ihnen aus der Patsche geholfen.“

„Einem ganzen Staat?“

„Jepp.“

„Du wirst mir immer unheimlicher.“

„Warum? Du hast mich doch in den letzten Wochen näher kennen gelernt. Denkst du, nur weil du jetzt mehr über mich weißt, bin ich plötzlich ein anderer Mensch?“

„Nein, das nicht. Aber …“

„Du hast Angst vor mir, weil ich töte?“

„Ein bisschen.“

Ich ergreife ihre Hand. „Als ich ihn das erste Mal in Aktion erlebte, damals, als ich entführt werden sollte, war ich auch völlig von der Rolle. Allein der Gedanke daran lässt mich immer noch zittern. Aber Töten, um des Tötens willen, oder um sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Oder Töten, um andere zu retten... Ich habe gelernt, dass es da durchaus einen Unterschied gibt. Und ich habe gelernt, dass Thanat nur im äußersten Notfall zu dieser ultimativen Möglichkeit greift. So wie gestern. Ich wünsche mir so sehr, dass wir oder unsere Nachkommen mal ohne Angst leben können. Aber unsere Welt ist nicht so. Auf Libertah und hier im Gästehaus hatte ich einige sehr interessante Gespräche. Schau dich um. Millionen hungern, weil sie kein Ackerland für sich haben, sondern dort Tiernahrung von Konzernen angebaut wird, damit andere billiges Fleisch auf den Tisch bekommen. Ländern, die sich nicht wehren können, werden die Küsten leer gefischt. Und die eigenen Fischer gehen zugrunde. Korrupte Politiker lassen sich die Taschen füllen, damit reichere Länder oder skrupellose Konzerne dort ihren Müll abkippen können. Die einheimische Bevölkerung muss mit den vergifteten Böden klar kommen. Sie können nichts mehr anbauen oder ernten nur verseuchte Lebensmittel. Wir haben so viel Ungerechtigkeit in der Welt. Und dann gibt es einen, der sich dagegen stemmt.“

Thanat schaut zu mir. „Es gibt nicht nur einen. Es sind viele, aber sie finden oft kein Gehör. Weil sie bedroht, unterdrückt oder ermordet werden. Weil sie in den Medien keine Aufmerksamkeit finden. Weil sie kein Geld haben. Aber es gibt viele, die mutig sind. Die etwas sagen. So wie Resa. Und sie haben oft teuer dafür bezahlt. Auf Libertah entwickelt sich eine Keimzelle, die sich bald Gehör verschafft. All die Gäste hier im Haus tragen den Gedanken der Freiheit schon heute in die Welt. Noch sind sie leise. Aber neben ihren beruflichen Aufgaben knüpfen sie Kontakte. Richten ein Netzwerk ein. Das können sie sich jetzt erlauben, weil sie den Schutz von Libertah und Runoa genießen. Und meinen Schutz. Sie vertrauen darauf, dass ich sie im Zweifelsfall heraus haue. Dafür stehe ich ein.“

„Dann bist du sozusagen der Mann fürs Grobe?“

„Könnte man so sagen. Der grobe Klotz.“ Er nimmt seinen Worten durch ein Grinsen die Schärfe. Dennoch fühle ich dahinter seine Trauer, seine Einsamkeit, die Last der Verantwortung.

„Du bist für all die Menschen da. Und ich verurteile dich.“ Dani steigen Tränen in die Augen.

„Das ist in Ordnung. Ich mache, was ich mache. Und damit muss ich mich dem Urteil der Menschen stellen. Natürlich hoffe ich, dass das Urteil günstig für mich ausfällt. Aber ich glaube fest daran, dass ich den richtigen Weg gehe.“

Dani steht auf, umrundet den Tisch und bleibt bei Thanat stehen. „Ich entschuldige mich dafür, dass ich an dir gezweifelt und dich verurteilt habe. Wenn dein Angebot noch steht, möchten wir es gerne annehmen und uns unter deinen Schutz stellen, was auch immer du dafür tun musst.“ Sie umarmt ihn und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.

„Danke, Dani. Deine Worte bedeuten mir sehr viel. Es ist dieses Vertrauen, dass mir die Kraft gibt, weiter zu machen.“

Dani setzt sich wieder zu ihren Eltern. Einen Moment schweigen wir.

„Wie geht es jetzt weiter?“, nimmt Dani den Faden wieder auf.

„Das liegt an euch. Möchten deine Eltern hier bleiben, könnt ihr eine Wohnung im Haus beziehen. Ihr könnt es aber auch machen wie Eyras Familie. Du bleibst die letzten Wochen der Schule hier und deine Eltern siedeln um. Überlegt es euch. Die Entscheidung müsst ihr nicht jetzt treffen.“

Dani wendet sich an mich. „Was wirst du nach der Schule machen? Jetzt, wo alles so anders ist.“

Einen Moment überlege ich. „Als ich meine Heilfähigkeit entdeckte, wollte ich spontan Medizin studieren. Andererseits fasziniert mich die Wissenschaft. Wenn ich mir all die globalen Probleme ansehe, möchte ich Aktivistin werden. Ich bin hin und her gerissen.“

Thanat schaut mich an. „Warte noch mit deiner Entscheidung. Nach deinem Schulabschluss möchte ich gerne eine Reise mit dir machen. Ich möchte dir besondere Plätze zeigen und interessante Leute vorstellen. Danach habe ich ein Angebot für dich.“

„Du machst mich neugierig.“

„Natürlich. Denn dann willst du heraus bekommen, was ich weiß und du nicht. Wenn du etwas willst, kannst du so schön lieb sein. Warum sollte ich mir das entgehen lassen?“ Seine Ohren bekommen bei dem breiten Grinsen fast Besuch. Ich gebe meinem Verlangen nach, ihm gegen den Arm boxen zu wollen. Aber kräftig.

Dani lacht auf. Das Geräusch freut mich. Ich hatte Angst, die alte Dani wäre innerlich zerbrochen. Aber nun kehrt sie langsam zurück.

„Man müsste einen Film über euch drehen. Ihr kabbelt euch wie ein altes Ehepaar.“

Ich verdrehe die Augen. „Hör bloß auf. Erinnerst du dich an das Turnier? Sie haben einen Jingle mit einem Hochzeitsmarsch gespielt, wenn sie Thanat und mich in Großaufnahme zeigten. Das war sooo peinlich.“

Dani lacht laut. „Ich fand‘s lustig.“

Ich drohe ihr mit dem Zeigefinger. Endlich ist das Eis gebrochen und wir albern eine Weile herum.

Dani und ihre Eltern entscheiden sich, vorerst eine Wohnung im Gästehaus zu nehmen. Thanat hat Sicherheitskräfte losgeschickt, die ihre alte Wohnung bewachen. Persönliche Gegenstände und Kleidung werden geholt und in ihre Übergangswohnung gebracht.

Am Zehnten ist Dani schon wieder entspannt. Ein Maler aus Libertah ist angekommen. Er hat hier eine Ausstellung. Seitdem habe ich Dani fast gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Die Beiden hängen permanent zusammen und kennen nur ein Thema - die Kunst. Für Dani ist es die richtige Therapie. Sie gewinnt Abstand zu den traumatischen Erlebnissen. Die Ärztin der Botschaft spricht noch ein paar Mal mit Danis Eltern, damit auch sie das Erlebte verarbeiten können.

Heimlich beobachte ich Thanat, wie er sich um alles sorgt, was Dani betrifft. Von Libertah weiß ich, wie oft er bereits in solchen Situationen war. Dadurch fällt mir auf, dass er Dani und mir viel Zeit einräumt. Ich frage mich, was ihn dazu treibt, uns, mich, so besonders aufmerksam zu behandeln. Auch denke ich viel darüber nach, welches Angebot er mir machen will. Und wohin die Reise gehen wird.

Aber bis dahin heißt es, noch etwas die Schulbank zu drücken.

Thanats Welten 1 - Tauros

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