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WILLIAM MOLYNEUX

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Im Jahr 1847 versuchte sich ein Leutnant der britischen Royal Navy namens William Molyneux an einer neuerlichen Erkundung des Toten Meeres.11 Molyneux war auf der Fregatte Spartan stationiert, die im Hafen von Beirut lag, und erhielt die Erlaubnis, sich das Beiboot des Schiffes und drei Seeleute für eine Expedition zu nehmen. Die Jolle wurde von Akkon aus mit Kamelen nach Tiberias transportiert, wo sie am 23. August den Jordan flussabwärts losfuhr – also in derselben heißen und trockenen Jahreszeit wie zuvor Costigan! Aufgrund des niedrigen Wasserstands musste die Jolle an einigen Stellen über Land transportiert werden, aber irgendwie schaffte es Molyneux, einen Großteil des Flusses zu befahren. Unterwegs wurde die Gruppe aus dem Hinterhalt von Banditen überfallen, und die drei Matrosen verschwanden. Molyneux suchte zunächst nach seinen Gefährten, allerdings ohne Erfolg, und so widmete er sich wieder seinem Auftrag. Mithilfe des britischen Konsuls in Jerusalem James Finn heuerte er ein paar Einheimische an. Finn begleitete Molyneux nach Jericho und kehrte nach Jerusalem zurück, nachdem er ihn am 3. September hatte in See stechen sehen: „Ich hatte die beispiellose Ehre, beim Zu-Wasser-Lassen des Beiboots eines britischen Kriegsschiffs [auf dem Toten Meer] den Schlagriemen zu übernehmen.“12 Doch Molyneux’ Expedition zum Toten Meer dauerte nur zwei Tage, wie Finn erzählt: „Molyneux war zwei Nächte und eineinhalb Tage auf dem Wasser gewesen, mal bei stürmischem Wetter, mal kletterte das Thermometer auf bis zu 55 Grad Celsius – dann war es diesig, was zu Schläfrigkeit und einem Absinken der Lebensgeister führte. Die Gruppe war viel brauner geworden, seit ich sie am Freitagabend verlassen hatte, und alle waren überwältigt von Müdigkeit.“13

Während dieser zwei Tage erfasste Molyneux erstmals die Meerestiefe. Er und seine Gruppe schafften es bis nach Jaffa, aber Molyneux bekam Fieber (wahrscheinlich aufgrund von Malaria) und starb am 30. Oktober auf dem Weg nach Beirut. Die drei verschollenen britischen Besatzungsmitglieder tauchten unterdessen in Tiberias wieder auf. Finn zufolge „begaben sie sich dorthin, weil es die letzte Stadt war, die sie verlassen hatten. Sie waren etwa einen Tag lang auf der Suche nach ihrem Offizier umhergestreift und kamen am zweiten Tag danach vollkommen nackt an. Zwei von den Dreien trugen den Verwundeten. Sie hatten sich, so gut sie konnten, von Beeren etc. ernährt, hatten nichts getrunken, weil sie Angst hatten, sich dem Fluss zu nähern [wegen der Banditen], und waren meist im Mondlicht der späten Nacht marschiert.“14

In einer Fußnote zu dieser Episode zitiert Finn den folgenden Eintrag, den er in einem Gästebuch in Tiberias fand:

September the 3.

We three Seamen belongen to her M. S. Spartan was received with kindeness at this house, we ware watout food or Ramant 3 dayes before we came hear.

And the Landlord supplyd us with Bouth, tharfore we recommend this house to travelears.

(unterzeichnet mit:)

Ian Grant

John Lescomb

George Winter.15

In grammatikalisch und syntaktisch holprigem Englisch berichten die drei Seeleute hier, dass sie freundliche Aufnahme fanden, nachdem sie drei Tage nichts zu essen und zu trinken gehabt hatten. Der Wirt habe sie mit beidem versorgt, weshalb sie dieses Haus allen Reisenden empfehlen wollten. Die Südspitze der Lisan-Halbinsel heißt heute Kap Molyneux.

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