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LOUIS-FÉLICIEN CAIGNART DE SAULCY

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Im Winter 1850/51 leitete ein flämischer Forschungsreisender namens Louis-Félicien Caignart de Saulcy eine kleine Expedition zum Toten Meer.19 Zwar war de Saulcy ein gebildeter Mann und beherrschte Arabisch, Griechisch, Lateinisch und etwas Hebräisch, als Wissenschaftler aber war er nicht hinreichend kritisch. Die Expedition scheint in erster Linie durch seinen Wunsch motiviert gewesen zu sein, die biblischen fünf „Städte der Ebene“ zu finden: Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela. Während der 21-tägigen Reise um das Tote Meer stellte de Saulcy viele von Lynchs Befunden infrage, obwohl sie viel strengeren wissenschaftlichen Maßstäben genügten als seine eigenen Erkenntnisse. Voller Überzeugung setzte er Ruinen, die er besuchte, mit biblischen Stätten gleich, wobei er sich oft einzig und allein auf seine eigene Analyse der arabischen Ortsnamen stützte. Beispielsweise beschrieb de Saulcy eine Reihe von Ruinen, „die von den Arabern Charbet al-Jahud, Charbet-Feschcha und Charbet-Goumran (oder Oumran) genannt werden und die eine durchgehende Ansammlung bilden und sich ohne Unterbrechung über einen Raum von mehr als 6000 Yards [knapp sechs Kilometer] erstrecken“. Diese Stätten identifizierte er in ihrer Gesamtheit als das biblische Gomorra und meinte, in „Goumran“ habe sich der Name „Gomorra“ erhalten.20 Tatsächlich handelt es sich bei de Saulcys Charbet al-Feschcha und Charbet-Goumran jedoch um Qumran (aber ganz sicher nicht um Gomorra), und Charbet al-Jahud scheint En Feschcha zu sein. Die meisten seiner Zeitgenossen verwarfen de Saulcys Behauptungen oder verspotteten sie gar.

De Saulcy besuchte auch Masada. Er erstieg den Tafelberg von Norden aus und über die römische Rampe, wie Lynchs Männer. Obwohl er nur zwei Stunden auf dem Berg verbrachte, widmete er Masada in seinem veröffentlichten Bericht 30 Seiten, allerdings handelte es sich großenteils um eine Zusammenfassung der Darstellung bei Flavius Josephus.21 De Saulcy reinigte den Mosaikboden in der byzantinischen Kapelle auf dem Plateau von Masada, die er für einen Palast hielt, und nahm ein paar der Tesserae (Mosaiksteine) mit. Von ihm stammt außerdem der erste (wenn auch ungenaue) Plan der römischen Belagerungswerke bei Masada.22

Masada

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