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2.3. Die gelehrten germanischen Frauen

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Die Germanen hatten nach ihrem Eindringen in das römische Reich und der Gründung mehrerer Staaten im Westen ihre Sitten und Gebräuche mitgebracht und auch ihr Recht, das erst im Laufe der Zeit romanisiert wurde. So auch die Stellung der Frau. Sie war schlechter als im römischen Reich[1]. Die Frau soll nicht rechtlos in der Familie gewesen sein, aber sie war „rechtlich handlungsunfähig“, Sie durfte vor Gericht nicht ohne Vertretung erscheinen, ihr Vermögen nicht selbst verwalten und war im Erbfall benachteiligt.[2] Bei den Mädchen soll Sittenfreiheit erlaubt gewesen sein, aber für die Ehefrau galt absolute Treue. Vom Mann allerdings wird sie nicht verlangt. Vergewaltigung einer Frau wurde aber streng bestraft aber auch die Verletzung ihrer Schamhaftigkeit. Der Frau war fast entmündigt. Sie stand ein Leben lang unter der Muntgewalt erst ihres Vaters und dann ihres Ehemannes. Diese Muntehe wurde zwischen dem Vater und dem Ehemann vereinbart und war legitim. Vor der Ehe bestand die Verlobung. Löste der Bräutigam die Verlobung wurde er mit einem Bußgeld bestraft. Brach die Verlobte die Treue, so wurde sie bei manchen Germanen zumTode verurteilt. Eine weitere Art der Ehe ohne Dos war die Friedelehe und beruhte auf der Zuneigung der Ehepartner. Die Dos der Germanen war die Schenkung des Mannes an seine Frau, aber vor der Ehe. Sie war nicht ihre Mitgift wie bei den Römern und legitimierte die Ehe. Eine weitere Form des Zusammenlebens der Geschlechter war das Konkubinat, das eigentlich die Kirche nicht erlaubte und die Männer meistens neben der Muntehe betrieben. Einige Germanen-Völker verbesserten später die Lage der Frau unwesentlich, z.B. wurde die Frau bei Ehebruch verstoßen, aber nicht getötet. Die Frauen gingen, um dem Munt zu entkommen, in die Klöster, die nicht so strenge Regeln hatten wie die heutigen, und einige waren geschlechtlich gemischt. Nur dort konnten sich die Frauen frei entfalten, allerdings bis nur zu einem gewissen Grad. Auch mächtige Fürstinnen und Königinnen lebten freier.

Es sollen mehr Frauen als Männer am geistigen Leben des frühen Mittelalters beteiligt gewesen sein.[3]

[1] Ennen, S. 33

[2] Ebd., S. 34

[3] Ennen, S. 79

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