Читать книгу Gelehrte Frauen der Antike - Ein Lexikon - Johann Benos - Страница 7

2.1.4.1. Ionien

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Auf eine unruhige Zeit folgte in Griechenland eine längere Phase relativer Ruhe. Zuvor war als Folge der kulturellen und gesellschaftlichen Umwälzungen wie der dorischen Einwanderung etc. eine völlig neue Kulturepoche entstanden. Neue Städte wurden geegründet und alte verschwanden. Vor den einwandernden Nordwestgriechen wichen die Achäer und Ionen aus und besiedelten die kleinasiatische Küste und ihre Inseln, die zu Ostgriechenland wurden. Im 7. Jh. entstanden im griechischen Osten die ersten philosophischen Schulen Griechenlands, eine Art Universitäten, allerdings nicht nach Fakultäten eingeteilt, sondern die Studenten durchliefen zunächst ein Studium Generale und spezialisierten sich erst später. Wichtigstes Zentrum war die Kulturstadt Milet, die bereits die Kreter vor über tausend Jahren gegründet hatten und der die Ionen zu neuer Blüte verhalfen. Thales von Milet gründete eine naturwissenschaftliche Schule mit wissenschaftlicher Forschung und schuf so die erste Universität der Welt mit vier Fakultäten: Physik, Astronomie, Chemie und Philosophie. Ob bei ihm Frauen studiert haben, wissen wir nicht. Eventuell ja. Die Frauen der Ionen bzw. Achäer müssen von ihrer ftüheren Position nicht viel eingebüßt haben. Auch die Dichtung erlebte einen Aufschwung, vor allem auf den Kykladen-Inseln. Die verschiedenen Dichtungsarten wurden erfunden und erlebten ihren Höhepunkt: die jambische Dichtung mit Archilochos aus Paros, die erotische Dichtung von Hipponax aus Ephesos und die elegische Dichtung von Mimnermos aus Kolophon. Die meisten Dichterinnen widmeten sich der Lyrik. Diese Dichtungsart passte mehr zu den Frauen, weil sie emotional ist, und so traten sie hier besonders hervor. Die berühmteste Lyrikerin war gewiss Sappho aus Lesbos, die „zwölfte Muse“, die sogar alle Männer ihrer Zeit übertroffen hatte.

Gelehrte Frauen der Antike - Ein Lexikon

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