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2.7. Die Chinesin in der Antike

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Mit dem Auftreten des Konfuzianismus verschmolz der alte Ahnenkult zu einer Einheit. Trotz entgegengesetzter Strömungen in den Jahrhunderten blieben für die Chinesen die gleichen moralischen Grundsätze bestehen. Chinesen konnten sich ein Leben ohne einen Moralkodex nicht vorstellen; sie glaubten, ohne ihn käme das Chaos. Die Ehe beschränkte sich auf das Zeugen von Kindern. Man betete täglich, Söhne zu bekommen, und die Ehefrauen waren beschämt, wenn sie keine hatten.[1] Der Mann brauchte einen Sohn, damit der ihm nach seinem Tode Opfer darbrachte. Frauen nicht? Töchter zu haben, war weniger erwünscht. Wer zu viele hatte, ließ das Baby am Straßenrand liegen. Die Kinder wurden von der Mutter und anderen weiblichen Angehörigen erzogen und im weiblichen Teil des Hauses bis zu ihrem 7. Lebensjahr behütet. Danach wurden die Knaben in eine Privatschule geschickt und durften ab dem 10. Lebensjahr nur mit Männern oder Kurtisanen verkehren. Die Mädchen der Wohlhabenden wurden streng bewacht, denn Keuschheit galt für chinesische Mädchen als ihr höchstes Gut. Manche begingen sogar Selbstmord, wenn sie ein Mann nur zufällig im Verbeigehen berührte, weil sie nun nicht mehr „unberührt“ waren.[2] Frauen waren voreheliche Beziehungen strengstens verboten, andernfalls landeten sie, wie viele der armen Mädchen auch, im Bordell, und davon gab es zahlreiche in jeder Stadt. Für einen Mann war es unehrenhaft, unverheiratet zu bleiben aber seine Heirat hatte nichts mit Liebe zu tun. Romantische Liebe gab es nur in Romanen. Es gab sogar Beamte, die darauf achteten, dass jeder Mann über 30 J und jede Frau über 20 J verheiratet sein musste. Oft sahen sich die Brautleute in der Hochzeitsnacht zum ersten Mal. Die Frau wohnte im Haus des Vaters des Ehemannes und war praktisch rechtlos und Sklavin ihres Ehemannes. Nach seinem Tode bestimmten ihre Söhne über sie. Frauen erhielten nur ausnahmsweise eine Bildung. Man schätzt, dass von 10.000 Frauen nur eine des Lesens und Schreibens kundig war.[3]

Trotzdem, diejenigen die das konnten, schrieben Verse, die einzige Möglichkeit, der Eintönigkeit und der Traurigkeit ihres Lebens wenigstens kurzzeitig zu entkommen. Das Schreiben und Lesen war auch ihre einzige Möglichkeit, sich geistig zu betätigen. Gewiss sind weder alle Gedichte Kunstwerke, noch waren die Frauen, die sie schrieben Gelehrte. Auch ist ihre Zahl im Vergleich zu den Millionen Chinesinnen aus den oben genannten Gründen verschwindend klein, weshalb ich auch nur sehr wenige Gelehrte finden konnte.

[1] Durant, Bd. III. China, Japan, S. 241-242

[2] Ebd. S. 243

[3] Ebd. S. 248

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