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Wieder in Sućuraj

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In Sućuraj weiß mittlerweile das ganze Dorf über mich Bescheid. Ich werde zum Essen eingeladen, ein Fischer lässt mich auf seinem sanft schaukelnden Ausflugsboot im Hafen übernachten. Abends kommen einige Einheimische vorbei, die mir zeigen, wo die Strömungen verlaufen, und mich auch vor plötzlich auftretenden Winden warnen. Nicht weniger Warnungen bekomme ich auf Facebook. Die Strömungen sind stark und teilweise unberechenbar, außerdem müsste ich mich auf der Südseite von Pelješac, so ich es denn hinüberschaffe, auf eine schroffe Küste und eine lange Strecke ohne Versorgungsmöglichkeit einstellen.

Was tun? Ich grüble an einem Plan B herum. Anstatt an der schmalsten Stelle zu queren, könnte ich weiter östlich starten und mich ein Stück weit von der Strömung mittragen lassen. So käme ich vielleicht schräg durch. Die Südseite von Hvar verläuft über 15 Kilometer ungefähr parallel zur Nordküste von Pelješac, und wenn alles gut geht … Doch, das könnte vielleicht klappen.

Ich rufe meinen Vater an, mit dem ich solche Dinge am besten besprechen kann. Er ist die Stimme der Vernunft und muss auch heute nicht lang überlegen. »Bist du lebensmüde? Das ist eine völlig vage Schätzung, die du da vornimmst, und wenn du dich verschätzt, landest du draußen in der offenen Adria. Dann schwimmst du in Richtung Italien.«

Er hat recht. Ich muss den anderen Weg einschlagen, zum Festland zurückschwimmen und den Pelješac später zu Fuß überqueren. Hier wird mir wieder schmerzhaft bewusst, wie sehr ich beim Schwimmen den äußeren Bedingungen ausgeliefert bin. Anders als beim Radfahren oder Laufen kann ich nicht einfach anhalten und mich auf einen Baumstumpf setzen, wenn es nicht weitergeht. Wenn ich im offenen Wasser, Hunderte Meter von der Küste entfernt, aufhöre zu schwimmen, habe ich ein Problem. Und so sehr mich Probleme und ihre Lösungen beflügeln und motivieren können – dieses gehört nicht dazu.

Das Limit bin nur ich

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