Читать книгу Das Limit bin nur ich - Jonas Deichmann - Страница 42

Am Sonntag sind die Bedingungen zwar immer noch recht rau mit Wind und vielen kleinen Wellen, doch die Sonne scheint wieder. Ich arbeite mich neun Kilometer näher an den Stadtrand von Dubrovnik heran, finde wieder einen Schlafplatz und werde tags darauf mit Gesellschaft belohnt: Zwei Schwimmer aus Dubrovnik, Emilio und Ivan, begleiten mich die letzten beiden Tage im Wasser. Nachmittags wird die See rau, aber wir schaffen es gegen Abend bis in die Außenbezirke der Stadt. Sollte ich wirklich angekommen sein? Eine letzte Nacht am Strand und ein letzter Morgen, an dem ich mich in meinen nassen Neoprenanzug zwängen muss. Ich kann es kaum glauben.

Es ist der 24. November 2020. Wir schwimmen um die Halbinsel herum, auf der Dubrovnik liegt, und an der großartigen Kulisse der Altstadt vorbei.

Um 14.10 Uhr schlage ich im alten Hafen an der Ufermauer an, atme durch und klettere an Land. Es ist geschafft. Markus Weinberg mit dem Ravir-Filmteam und ein hiesiges Fernsehteam warten bereits. Spontaner Applaus brandet auf und jemand wirft mir eine Decke zu. Ich lächle nur und blicke zurück auf das Wasser. 54 Tage und 460 Kilometer waren es. Ich habe gerade die längste je geschwommene unbegleitete Schwimmstrecke beendet. Bin ich glücklich? Ja. Und zugleich froh, dass es vorbei ist.