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Die Pelješac-Brücke
ОглавлениеDie nächste Etappe, auf der ich auch die Brückenbaustelle passieren muss, ist 13 Kilometer lang. So weit muss ich es unbedingt schaffen, weil es unterwegs keine Möglichkeit gibt, an der steilen, wilden Küste an Land zu gehen, geschweige denn einen Übernachtungsplatz zu finden. Deswegen schwimme ich so früh wie möglich los.
Langsam nähere ich mich der riesigen Baustelle. Hier sind viele große Schiffe im Wasser, und im Nu rast ein Motorboot heran, um mir klarzumachen, dass ich hier nicht durchschwimmen kann. Aus dem Wasser heraus zu diskutieren hat keinen Sinn, außerdem wäre es auch mir selbst zu gefährlich. Ich kann wohl nicht davon ausgehen, dass auf mich Rücksicht genommen wird.
Ich klettere an Land, um die Baustelle zu Fuß zu umgehen. Einmal um die abgesperrte Stelle herum und danach gleich wieder ins Wasser, so stelle ich mir das vor. Aber so leicht wird es mir nicht gemacht. Es ist nicht nur das eigentliche Baustellengelände mit einem großen Gitterzaun umgeben, hier steht auch eine ganze Wohnanlage aus Containerbaracken, in der die chinesischen Arbeiter leben. Der Zaun ist sehr lang, und darum herum wuchert die dichte, stachlige kroatische Macchia, mit der ich schon ein paar Mal unliebsame Bekanntschaft gemacht habe. »Einfach rumlaufen« ist nicht.