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2.
März

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„Ein kluger Sohn ist eine Freude für seinen Vater, ein törichter (Sohn) ein Kummer für seine Mutter. Schätze, die mit Unrecht erworben sind, bringen keinen Segen.“

Sprüche 10,l.2; Bruns

Georg war in einem Pfarrhaus erzogen worden und nun herangewachsen. Er wollte die Heimat verlassen, um in einer großen Stadt eine Kaufmannslehre zu beginnen. Am Tage seiner Abreise sprach der Vater zu ihm: „Georg, ich wünsche, dass du mir zwei Dinge versprichst.“ „Ja, Vater, sag mir, was du von mir wünschest“, dabei blickte er seinen Vater unbekümmert an. „Versprich mir, dass du jeden Tag, wo du dich auch befinden magst und wie viel Arbeit du auch zu verrichten hast, wenigstens einen Vers aus deiner Bibel lesen wirst und zweitens, dass du niemals etwas an dich nimmst, was dir nicht gehört.“

„Das erste wird mir sehr leicht fallen, Vater, denn ich bin es von Hause aus gewohnt, Gottes Wort zu lesen, und das Zweite ist für mich fast eine Beleidigung. Ich bin von dir erzogen, nie ein Dieb zu sein. Du brauchst dir deshalb also keine Sorgen zu machen“, versicherte Georg, indem er seine Bibel an die linke Brustseite hielt.

„Versprich es mir vor Gott, mein Sohn“, wiederholte der Vater, „und ich will für dich beten, gleich, wie du für dich selbst beten musst, dass Gott dir Stärke gebe, dein Versprechen zu halten. Die Stadt ist voll von Verführung und ich weiß nicht, welche Netze für deine Füße ausgespannt werden, damit du straucheln sollst. Du brauchst jeden Tag neue Gnade vom Herrn, damit du dein Versprechen halten kannst.“

Georg gab dem Vater sein Versprechen und kniete vor ihm nieder. Der Pfarrer legte die Hände auf den Kopf seines Sohnes und sprach: „Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ Dann küsste der Vater seinen Sohn. Für einige Monate kam Georg seinem Versprechen nach und las täglich in seiner Bibel. Manchmal las er fünf bis zehn Verse und manchmal ein ganzes Kapitel. Nach längerer Zeit wurde er aber sehr nachlässig und verschob die Bibellese bis auf den Abend und dann wieder bis zum nächsten Tag. Vor allem versäumte er zu beten. - Darüber hinaus geriet er in schlechte Gesellschaft, feierte anrüchige Feste mit seinen Freunden und machte beim Wirt bald Schulden.

Eines Tages stand er allein im Zimmer seines Meisters. In einer unverschlossenen Kassette lag eine ansehnliche Summe Silbertaler. Georg, der vor Schulden nicht ein noch aus wusste, dachte: Ich will mir einige Taler nehmen und sie sofort zurückgeben, sobald ich mein Gehalt bekommen habe. Mein Meister ist ja ein großzügiger Mann, er wird es gewiss nicht gleich entdecken. Schnell langte er in den Geldkasten und steckte einige Taler in seine Tasche. Da hörte er tief in seinem Herzen ganz deutlich eine Stimme, die sprach: „Georg, Georg, denke an dein Versprechen!“

Zur gleichen Zeit betete nämlich der Vater für seinen Sohn. Schnell legte er die Taler wieder in die Kassette und schlich hinauf in seine Kammer. Dort weinte er, weil es ihm plötzlich klar wurde, dass die Gnade Gottes ihn bewahrt hatte, fremdes Geld an sich zu nehmen. Er erkannte seine Sünde und die Engel im Himmel freuten sich über den Sünder, der Buße tat. Durch den Glauben an das Wort Gottes bekam er wieder Frieden in sein Herz und konnte sein Versprechen mit Gottes Hilfe weiter einhalten.


Nun wollen wir beten: Du großer Gott, der du uns durch deinen Heiligen Geist das ganze Leben lang begleitest und auf uns herabschaust, wir danken dir für alle Bewahrungen und Hilfen in unserem Leben. Amen.

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