Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 71
6.
März
Оглавление„Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach.“
Psalm 34,15
Nun schaut euch einmal dieses Bild an, wie wild die Jungen mit den Steinen werfen. Sie meinen, große Helden zu sein, wenn sie mit ihren Steinen weit werfen können. Sie denken nicht daran, wie schnell dabei ein Unglück passieren kann. Der eine Junge hat noch nicht einmal seinen Schulranzen nach Hause gebracht. Die kleinen Mädchen schauen ihnen ganz ängstlich zu, aber das macht den Knaben erst recht Mut zu werfen - es ist kein Mut, sondern „Übermut“. Ja, Übermut tut selten gut!
Ein kleines Mädchen ging eines Tages mit einem großen Korb zum Kaufmann. Sie kam an einer Stelle vorüber, wo eine ganze Horde von Jungens damit beschäftigt war, spitze Steine über das Wasser zu werfen. Andere schmissen die Steine aber auch über die Straße. Das Mädchen wollte weitergehen, als sie ganz plötzlich von einem Stein ins Auge getroffen wurde. Der Junge rannte natürlich schnell fort, aber ein anderes Mädchen verständigte den Vater und dieser trug das Kind zu einem Augenarzt. Der Arzt sah sich die gefährliche Wunde an und sagte: „Ja, da können wir nur noch versuchen, durch eine Operation das Auge wieder herzustellen.“ Der Vater begleitete nun sein kleines Töchterchen ins Krankenhaus. Dort schickte man ihn sogleich in den Operationssaal. Der Vater hielt das kleine Mädchen auf seinem Arm. „Bist du bereit, dass der Doktor jetzt dein Auge operieren kann?“ fragte der Vater. „Nein, noch nicht“, flüsterte das Mädchen.
„Aber es tut gar nicht weh“, versicherte der Arzt, der das Gespräch mit angehört hatte. „Deshalb nicht“, sagte das Mädchen, „ich möchte noch schnell zum lieben Heiland beten, damit alles gut geht.“
Erstaunt blickte der Arzt die beiden an. Das Mädchen betete: „Lieber Herr Jesus, du hast den Blinden die Augen heilgemacht. Du kannst auch jetzt dem Arzt helfen, dass mein Auge wieder ganz gesund wird. Vergib dem Jungen, der mir den Stein ins Auge geworfen hat und lass auch ihn dein Kind werden, Amen.“
Der Vater betete auch noch mit seinem Kind und dann bekam es eine Narkose und wurde operiert. Als das Kind in dem schneeweißen Krankenbett erwachte, dankte es Gott, dass es wieder sehen konnte und dass er dem Arzt die Hände bei der Operation geführt hatte. Später sang sie mit der Krankenschwester das schöne Lied:
„Der große Arzt ist jetzt uns nah, der liebe, teure Jesus.
Er ist mit seinem Troste da. Kein Heil ist außer Jesus!
Horch, wie tönt der Engel Sang! O, welch süßer Jubelklang!
Sing, mein Herz, mit freud‘gem Drang: Jesus, Jesus, Jesus!“
Ja, die Engel Gottes hatten wieder einmal etwas Schlimmes verhindert und Gott hört unser Dankgebet.
Der böse Junge entschuldigte sich später bei dem Mädchen und ist von dieser Zeit an fleißig in die Sonntagsschule gegangen.
Nun wollen wir beten: Lieber Herr und Heiland, du bist der größte Arzt. Ohne dich könnten die Ärzte hier auf Erden die Menschen nicht heilen. Darum danken wir dir für alles. Amen.