Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 79
14.
März
Оглавление„Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen mit Weinen ihren Weg, sie werfen mit Tränen ihren Samen, aber sie kommen, ja sie kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben heim.“
Psalm 126,5.6; Bruns
Johannes war ein fleißiger Junge, täglich half er den armen Leuten, wo er nur konnte. Wenn der Mann in den Wald ging, um Kleinholz aufzusammeln, dann trug Johannes es auf einen Haufen und schob den schweren Wagen nach Hause. Im Garten half er der Frau beim Unkraut jäten und harkte die Beete und den kleinen Gartenweg. Jeden Tag suchte er für die Kaninchen allerlei Futter, an den Straßengräben sammelte er Bärenklau und die grünen Blätter vom Löwenzahn. Er fütterte die Hühner und holte aus dem Heustall die frischen Eier, die die Hühner gelegt hatten. Überall begleitete ihn sein Freund Tako. Weil er nun so allein war, sprach er immer mit seinem Hund: „Weißt du, Tako, die Mutti ist jetzt im Paradies, dort scheint immer die Sonne, da gibt es keinen Hunger, keine Armut, keine Krankheit, keine Schmerzen, keinen Tod und deshalb auch keine Trennung mehr.“ Der Hund wedelte dann stets mit dem Schwanz, als würde er alles verstehen, was Johannes ihm da erzählte.
Als die beiden wieder einmal auf der Bank saßen, setzte sich zu ihnen ein Mann. Als er das Gespräch von Johannes mit seinem Hund hörte, lachte er darüber: „Ich glaube nur, was ich sehe und verstehe.“
„Wenn ich Sie richtig verstanden habe, glauben Sie nur, was Sie verstehen“, fragte Johannes. „So ist es.“
„Heute früh habe ich die Gänse beobachtet, wie sie Gras fressen, glauben Sie das?“ „Gewiss“, sagte der Mann. „Dann habe ich die Hühner und die Kaninchen mit Gras gefüttert, glauben Sie das auch?“ „Freilich“, antwortete der Mann. „Und die Schafe und die Kühe fressen doch auch Gras, glauben Sie das auch?“
„Natürlich, mein Junge.“ „Gut“, meinte Johannes, „aber das Gras, welches die Tiere fraßen, wurde bei den Gänsen und Hühnern zu Federn, bei den Schafen zu Wolle und bei den Kühen zu Haaren. Glauben Sie das auch?“ „Gewiss“, erwiderte der Mann.
„Ja, Sie glauben es, aber verstehen können Sie es nicht“, sagte lachend der kleine Johannes.
„Ach, du bist ein nichtsnutziger, dummer Junge“, antwortete der Mann giftig und bösartig, „deine Mutter ist tot, die wirst du nie wiedersehen!“
Dieser Satz ging dem kleinen Johannes wie ein Stich durchs Herz. Er lief schnell zum Friedhof und setzte sich auf das Grab der Mutter und weinte bitterlich. Der Tako sah seinen kleinen Herrn ganz mitleidig an, so als wollte er sagen: „Sei doch nicht traurig!“ Johannes sagte zu ihm: „Ja, du hast ja recht, es war ein böser Mann, der dem Wort Gottes nicht glauben will. Ich werde doch meine Eltern im Himmelreich wiedersehen, denn Jesus hat gesagt: , Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.‘“
Wir wollen nun beten: Wir danken dir, lieber Herr Jesus, dass wir im Paradies alle Menschen wiederfinden werden, die dir hier auf Erden gehorsam waren. Bitte hilf uns, dass wir auch ins Paradies kommen. Amen.