Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 80

15.
März

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„O Herr, zeige mir deine Wege, führe mich nach deinem Willen! Leite mich in deiner Treue, lehre mich recht! Denn du bist ja Gott, der mir hilft und beisteht. Alle Stunden harre ich auf dich.“

Psalm 25,4.5; Bruns

Johannes und sein kleiner Hund Tako blieben die besten Freunde. Sie waren froh, bei den armen Nachbarn eine bescheidene Unterkunft bekommen zu haben. Deshalb half Johannes alle Tage fleißig im Haus, auf dem Hof, im Stall, auf dem Feld und im Wald, kleine Arbeiten zu verrichten. Eines Tages verletzte sich der Mann seinen Fuß beim Fällen der Bäume. Ein schwerer Baumstamm rollte über das Bein. Der Fuß wurde dabei so zertrümmert, dass er vom Arzt abgenommen werden musste. Nun könnt ihr euch denken, liebe Kinder, wie groß die Armut in diesem Haus wurde.

Als Johannes eines Abends schon im Bett lag und Tako neben dem Bett eingeschlafen war, hörte er, wie die beiden armen Leute, die ihn ja so lieb aufgenommen hatten, im Nebenzimmer miteinander sprachen.

„Weißt du, Frau, so gern ich den Johannes und seinen lieben Hund noch bei mir wohnen lassen will, es geht einfach nicht. Seit meinem Unfall haben wir keinen Verdienst und bald können wir sie nicht mehr ernähren. Ich glaube, es ist das Beste, wir bringen den Johannes in ein Waisenhaus.“ „Aber dorthin kann er doch seinen Hund nicht mitnehmen“, sagte die Frau, „wenn er seinen Tako nicht mehr hat, glaube ich, wird er bestimmt vor Kummer sterben.“

„Das glaube ich auch, aber was sollen wir denn nun machen, es bleibt uns keine andere Wahl. Wir wollen zu Gott beten, dass er dem Johannes über diese traurige Nachricht weiterhilft.“ Johannes verstand jedes Wort, er hatte sein Ohr ganz dicht an die Wand neben dem Bett gepresst.

Alles wurde noch trauriger, Johannes weinte unter seiner Bettdecke ganz bitterlich. Er konnte gar nicht einschlafen und dachte darüber nach, was er jetzt tun sollte.

Mitten in der Nacht stand er leise auf, packte ganz still seine wenigen Sachen in ein Säckchen. Dann nahm er Tako und kletterte heimlich aus dem Fenster. Die Nacht war noch sehr kühl und in der Ferne schrie klagend eine Eule. So wanderten die beiden über ein weites Feld. Dann gelangten sie zuletzt in einen großen Wald. Jetzt begann es schon zu dämmern und die Vögel eröffneten ihr wunderschönes Morgenkonzert.

Johannes lief mit Tako über Stock und Stein. An einem Bach ruhten sich die beiden aus. Sie tranken von dem frischen Quellwasser und aßen das letzte Brot, das sich Johannes noch aus der Speisekammer geholt hatte. So liefen sie den ganzen Tag durch den Wald. Am Abend kamen sie an eine große Waldwiese. Dort stand eine kleine Hütte, die nicht einmal ein Fenster hatte. Durch eine kleine Luke krochen die zwei in den duftenden Heuschuppen. Sie legten sich in das weiche Heu und Johannes dankte Gott für die unerwartete Unterkunft.

Nun wollen wir auch beten: Lieber Herr Jesus, hab Dank, dass du uns immer einen Weg zeigen und nach deinem Wort helfend zur Seite stehen willst. Du hilfst auch dem kleinen Johannes und all den anderen Kindern, die keine Eltern haben. Amen.


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