Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 75

10.
März

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„Keiner kann Gott gefallen, der ihm nicht vertraut. Wer zu Gott kommen will, muss sich darauf verlassen, dass Gott lebt und die belohnt, die ihn suchen.“

Hebräer 11,6; GN

„Komm, Dieter, komm mein Kleiner!“ ruft die Mutti. Die Carla ist nun schon größer, sie hält schützend ihre Arme um den kleinen Dieter. Ja, laufen soll er heute lernen. Was muss ein kleines Kind alles lernen: krabbeln, sitzen, laufen, sprechen und selber essen. Bei den ersten Schritten vertraut der kleine Mann seiner Mutti, dass sie ihn auffängt, falls er das Gleichgewicht verliert. Wie quietscht der Dieter vergnügt, wenn er es wieder geschafft hat und in den Armen der Mutti angelangt ist.

Ein Vater wollte seinen Kindern beibringen, was es heißt, im vollen Vertrauen zu glauben. Er nahm seinen Sohn und stellte ihn auf den Tisch, dann trat er einige Schritte zurück, breitete seine Arme aus und rief: „Spring herunter, spring!“

Aber der Kleine sagte weinerlich: „Ich habe solche Angst.“

„Aber, mein Kind, ich fange dich doch auf, spring in meine Arme!“

Jetzt machte sich der Junge wirklich zum Sprung bereit. Doch dann sah er wieder hinunter zum Fußboden und rief: „Nein, Papa, ich habe solche Angst.“

„Aber, mein Sohn, ich habe dir doch gesagt, ich fange dich ganz bestimmt auf. Meinst du, Papa würde dich fallen lassen? Sieh mir nur fest in die Augen und dann spring!“

Zum dritten Mal machte sich der Kleine zum Springen bereit, aber wieder schaute er zum Fußboden und rief: „Ich habe Angst!“

„Mein Junge, sieh nicht auf den Boden, sondern sieh nur mich an!“ Und dann rief der Vater: „Los, jetzt spring!“

Nun sprang er und in Sekundenschnelle hielt ihn der Vati fest in seinen Armen. Er hatte den ersten Sprung gewagt. Von nun an konnte der Sohn gar nicht genug bekommen, immer wieder kletterte der kleine Mann auf den Tisch und rief: „Papa, ich komme!“ Er vertraute fest seinem Vati. Ja, liebe Kinder, auf unseren Gott dürfen wir vertrauen. Wir sollen nie nach unten auf die Schwierigkeiten sehen, sondern nach oben auf unseren himmlischen Vater. Er hat es uns versprochen, immer zu helfen.

Natürlich können wir nicht ohne den Vati springen, er muss immer dabei sein, sonst gibt es ein Unglück. Als kleiner Junge kletterte ich immer auf das Klavier und von dort auf einen großen Bücherschrank, der sehr hoch war, bis unter die Zimmerdecke. Eines Tages, als die Mutti längere Zeit fort war, überredete ich meine kleinen Geschwister, mit mir auf das Klavier und dann auf den Schrank zu klettern. Mit sehr viel Mühe zog und schob ich alle drei hinauf. Auf den Schrank habe ich sie bekommen, aber hinunter wollten sie nicht mehr, denn sie hatten Angst, ich würde sie fallen lassen. Was sollte ich nur tun? - Ich habe ihnen dann gesagt: „Bleibt ganz ruhig sitzen bis Mutti kommt.“

Als die Mutti nach einer Stunde vom Einkaufen zurückkam, schrie sie ganz entsetzt: „Kinder, was habt ihr bloß wieder angestellt?! Wie seid ihr denn da hinaufgekommen? Jost, lauf mal schnell zum Nachbarn und bitte ihn, die Kinder vom Schrank herunterzuholen!“ Ach, wie habe ich mich damals geschämt, als der Nachbar, der ein starker Mann war, meine Geschwister wie kleine Katzen vom Schrank herunterholen musste. Ja, so kann es gehen, wenn wir zu Hause allein solche Turnübungen machen.


Wir wollen beten: „So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich! Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt; wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.“ Amen.

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