Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 70

5.
März

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„Wasser ergossen sich aus dem Gewölk, die Wolken donnerten und deine Pfeile fuhren einher. Dein Donner rollte, Blitze erhellten den Erdkreis, die Erde erbebte und wankte.“

Psalm 77,18.19

Die Glocken läuteten über Stadt und Land. Sie riefen die Menschen ins Gotteshaus. „Ach, ich fühle mich nicht so wohl“, sagte Carlas Großmutter, „ich kann ja auch daheim mein Vater unser beten.“

„Es ist aber besser, Großmutter, wenn wir in der Kirche das Wort Gottes hören. Man sollte doch, wenn es nur irgendeine Möglichkeit gibt, am Sonntag in die Kirche gehen. Komm, wir fassen dich am Arm.“ So eilte die ganze Familie Fischer zum Gottesdienst, der Vater, die Mutter, ihre drei Kinder und die Großmutter. Während die Menschen in der Kirche saßen, brach ein heftiges Gewitter aus. Es blitzte und donnerte ununterbrochen. Da rief der Prediger von der Kanzel: „Seht, wie der Herr anklopft, wie ernst und freundlich er zu euch redet! Habt ihr euch auch schon von ihm finden lassen? Könnt ihr getrost vor seinen Richterstuhl treten, wenn ihr heute sterben müsstet, wenn jetzt ein Blitz einschlagen würde?“

Plötzlich durchzuckte ein greller Feuerschein die volle Kirche, ein furchtbares Krachen erfolgte, die großen Fensterscheiben klirrten, viele Leute begannen laut vor Angst zu schreien. Da begann der Prediger laut zu singen: „Ach, bleib mit deiner Gnade bei uns, Herr Jesu Christ, dass uns hinfort nicht schade des bösen Feindes List.“

Mit starkem Klang begleitete die Orgel den Gesang der Kirchengemeinde. Als die Besucher der Kirche das Lied zu Ende gesungen hatten, konnte der Prediger weitersprechen: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ - „Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten und hilft ihnen aus.“ Als die Besucher aus der Kirche kamen, sahen sie ringsumher eine große Verwüstung, Bäume waren umgestürzt, Fensterläden lagen auf der Erde und in der Ferne brannte lichterloh ein Haus. Es war das Haus der kleinen Carla und ihrer Familie. Die Feuerwehr versuchte noch etwas zu retten, aber das Haus war ein altes Holzhaus und brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Als die Familie zu dem niedergebrannten Haus kam, waren sie sehr erschrocken und traurig, dass sie nun alles verloren hatten, aber sie dankten doch Gott dem Herrn, weil er sie behütet hatte, besonders auch die Großmutter, die ganz erschöpft auf den Steinen sitzt. Die kleine Carla freut sich über ihre Puppe, die sie mit in die Kirche genommen hatte. Auch der Spitz hebt dankbar seine Pfote. Der Vati hat den Dieter auf dem Arm und küsst ihn aus großer Dankbarkeit. Dann beten sie alle: „Ach bleib mit deinem Schütze, bei uns, du starker Held.“

Ja, wir wollen keinen Gottesdienst versäumen, denn Gott behütet die Menschen, die ihn fürchten.

Nun wollen wir beten: Herr, deine Güte und Gnade ist bei uns alle Tage. Du bewahrst die Deinen auch im großen Unwetter. Wir danken dir für all‘ deine Hilfe. Amen.


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